ist das Leben ein einziger Konkurrenzkampf?

11 Antworten

Ich nehme das Leben nicht als einen Konkurrenzkampf wahr. Mir geht es nicht um einen sozialen Vergleich, mir geht es also nicht darum, besser zu sein als Andere. Das hat mich noch nie interessiert. Mir geht es darum, eine Sache besonders gut zu machen (meinen Job z.B.) - wie Andere das machen, ist mir dabei egal (ob sie genauso gut sind oder besser). Ich empfinde das aber auch so, dass man unbedingt den Kontakt mit Anderen braucht, um eine Sache richtig gut hinzukriegen. Meinen Job kann ich nur deswegen gut machen, weil ich Menschen habe, mit denen ich mein Handeln reflektieren kann. Und es kann auch sein, dass man sich im Austausch mit den Kollegen gegenseitig ein wenig pusht - aber das hat nie das Ziel besser zu sein als der Andere.

Du hast Dich selbst aufgegeben. Du bist nichts wert. Du bist hässlich. - Das sind Deine eigenen Worte. Wie traurig ist das denn!

Ja - in Deutschland sind wir alle Konkurrenten: Der Beste bekommt den Job. Aber da musst Du ja nicht mitmachen. Ich war mal Übungsleiterin für Kinderturnen. Ich habe es mir mal angetan, einen Wettbewerb anzusehen, um meine Kinder dorthin zu schicken. Es war grausam: Ein Mädchen, welches sich nicht traute, wurde fertig gemacht. Ich konnte es nicht mit ansehen.

Wir müssen nicht das Beste sein! Wir dürfen wir selbst sein! ABER: Wir müssen es dann auch wirklich leben.

Keiner ist hässlich. Du bist es nur dann, wenn Du es so empfindest. Also geh doch dagegen an. Finde Dich selbst. Auch Du hast Talente. Du hast Dir nur leider nie die Mühe gemacht, diese zu finden. An sich fängt man damit im Kindergartenalter an: Man probiert viel aus, verwirft vieles wieder und mag dieses und jenes. Was hast Du in dem Alter gemacht? Sein gesamtes Leben probiert man doch immer mal wieder etwas aus. Warum tust Du das nicht? So findet man seine Talente und seine Hobbys. Wenn man diese auslebt, dann hat man ein großes Stück seiner Persönlichkeit gefunden. Und diese ist superwichtig, um selbstbewusst zu werden. Du hast kein Selbstbewusstsein. Noch nicht. Du kannst dies erlernen. Bilde Dir Deine eigenen Meinungen zu Themen und fang an, mit Leuten zu diskutieren. Steh zu Deiner Meinung!

Desweiteren: Leg Dir die Frisur zu, die zu Dir und Deinen Haaren passt. Zieh die Klamotten an, die Du an Dir gut findest. Das gehört zu Dir und Deiner Persönlichkeit. Wenn Du selbstbewusst bist, kann Dir die Konkurrenz egal sein.


greenojos 
Beitragsersteller
 12.05.2022, 21:36

du sagst, keiner ist hässlich. aber hässlich ist doch auch nur eine Eigenschaft wie schön, groß, dick, dünn usw.. es gibt nunmal gewisse allgemeine Massstäbe für Schönheit in der Gesellschaft, und wenn man diesen nicht entspricht, wird man als hässlich eingestuft. wenn ich mir jetzt einreden würde, ich wäre schön, dann würde ich in einer Illusion leben, das funktioniert aber nur unbewusst. da ich einen Bezug zur Realität habe, habe ich erkannt, dass ich hässlich bin. damit muss ich halt leben, sonst gäbe es nur noch die Option Selbstmord, welche mir momentan zu radikal ist. und im Bereich Hobbies habe ich das Problem dass einfach nichts mein Interesse weckt und ich daher mein Leben durchs Nichtstun vergeude, was natürlich auch nicht optimal ist, aber wenn ich mich mal zwinge, etwas Neues auszuprobieren, dann hasse ich jede Sekunde daran, also glaube ich langsam einfach ich bin verdammt, zumal ich mittlerweile meine Zukunft verbaut habe dadurch dass ich meine Entwicklungsjahre nicht genutzt habe. allerdings habe ich auch ernsthafte Beeinträchtigungen, nicht nur faule Tendenzen, oder vielleicht rede ich mir das nur ein damit ich mein Versagen irgendwie rechtfertigen kann und mich so der Verantwortung entziehe. keine Ahnung, ich schätze ich hab einfach alles falsch gemacht im Leben und jetzt bin ich verloren aber die Schuld trage ich wohl letztendlich selber

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Moped85  13.05.2022, 00:06
@greenojos

Ich spring mal ein ...

Ich habe damals eine Verhaltenstherapie gemacht. Eine meiner ersten "Aufgaben" wr es, das ich eine Liste positiver Tätigkeiten ausfülle. Das war eine ellen lange Liste mit Tätigkeiten. Wo man dann halt ankreuzen muss, was man gerne tut und im Grunde auch wie sehr.

Die Schwierigkeit lag dann halt darin, damit auch anzufangen. Neue Gewohnheiten stellen sich nicht über Nacht ein. Hier kann ich tatsächlich das Buch: "Die 1% Methode" von James Clear empfehlen. Dort wird sehr schön erklärt, wie man neue Gewohnheiten etablieren kann. Du solltest halt am Anfang nicht zu viel erwarten.

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AriZona04  13.05.2022, 08:36
@greenojos

Unser Gehirn ist in der Lage, eine Menge falsche Sachen abzuspeichern. Bei Dir klappt das hervorragend. Nur, dass hier das "hervorragend" absolut negativ ist.

Du bist davon überzeugt, dass "Schönheit" im Leben superwichtig ist. Du bist davon überzeugt, das Du hässlich bist. Du bist desweiteren davon überzeugt, dass Du keine Talente hast - keine Interessen. All DAS ist falsch! Aber da Du überzeugt bist, weißt Du das nicht. Jetzt ist es die Frage, ob Du aktiv Dich ändern - Deine innere Einstellung - ändern willst. Wenn ja - dann musst Du nur damit anfangen. Das geht in Deinem Fall sicherlich nur mit professioneller Hilfe: Du lernst Umdenken.

Uns wird in unserem Leben viel Scheiße beigebracht! Viel! Sehr viel. Eines dieser Dinge ist eben, dass Schönheit wichtig ist.

Selbstbewusstsein ist viel wichtiger! Und dieses bekommst Du nur, wenn Du Dich selbst findest. Hobbys gehören zwingend dazu. Dein eigener Stil - das, was DU schön findest - gehört zwingend dazu. Dass Du zu Dir und Deinem Denken stehen kannst gehört zwingend dazu. Du hast - noch - das falsche abgespeichert. Lerne, Deinen Speicher zu löschen und neu anzufangen. Mit professioneller Hilfe.

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greenojos 
Beitragsersteller
 14.05.2022, 04:26
@AriZona04

aber ich bin laut Definition hässlich. und das kriege ich zu spüren, es beeinflusst nämlich wie mich die Leute behandeln. es ist nicht so, dass nur ich dies empfinde, auch meine Mitmenschen weisen mich des Öfteren darauf hin. letztens habe ich zum Beispiel eine Bushaltestelle betreten und in dem Moment habe ich auch gar nicht an mein Aussehen gedacht, sondern wollte mir einfach nur den Busplan ansehen. da flüstert ein Junge hörbar zu dem Jungen neben ihm: ,,boah ist die hässlich.“ und sowas ist für mich auch keine Seltenheit. auch meine eigene Schwester hat mir ständig meine Sachen geklaut und kaputtgemacht und sich damit gerechtfertigt, dass ich ich doch eh hässlich bin und die Sachen daher sowieso scheiße aussehen an mir. angewiderte Blicke wenn ich an Leuten vorbeilaufe sind bei mir auch an der Tagesordnung. mittlerweile möchte ich auch gar nicht mehr rausgehen damit ich meine Mitmenschen mit meiner Unansehnlichkeit verschonen kann. wenn man von niemandem Zuspruch für irgendetwas bekommt, dann erscheint alles bedeutungslos, denn alleine ist auf Dauer alles uninteressant, aber ich finde nirgendwo Akzeptanz, also wohin mit mir? selbst in zahlreichen psychischen Einrichtungen war ich unerwünscht, also realistisch gesehen gibt es keine Hoffnung für mich

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AriZona04  14.05.2022, 08:32
@greenojos

In psychischen Einrichtungen ist NIEmand unerwünscht. Um Menschen zu helfen, gibt es diese Einrichtungen. Bei Dir kommt jedoch regelmäßig eine falsche Botschaft an - und Du nimmst diese als eine Eigenschaft von Dir an. Du hast den Glauben daran, dass auch Du eine Daseinsberechtigung hast, komplett verloren.

Mir fällt da die Schauspielerin "Helga Feddersen" ein. Sie mag Dir kein Begriff sein. Sie war ein hübsches Mädchen und ist Schauspielerin geworden - damals in den 60ern oder 70ern. Sie wurde dann durch eine Krankheit entstellt und man hätte sie als hässlich bezeichnen können. Sie machte jedoch etwas aus sich - hatte den Glauben an sich nie aufgegeben. Und wie wurde berühmt. Viele kennen sie nur mit dem entstellten Gesicht. Dennoch liebte sie jeder.

Du musst nicht hässlich bleiben. Du musst nur Dein Selbstbewusstsein - welches überhaupt nicht vorhanden ist - aufbauen. Dazu sind psychische Einrichtungen an sich gedacht: Dich aufzubauen. Natürlich musst Du auch selbst bereit sein, Dich innerlich ändern zu wollen. Das können diese Einrichtungen nicht bewerkstelligen.

Lass Dich von einem Friseur beraten, welche Frisur zu Dir und Deinen Haaren passt.

Such Dir die Brille aus, die zu Dir passt und mit der Du Dich wohl fühlst. Sie darf auch etwas kosten!

Und dann schau, welche Klamotten es gibt. Es müssen keine Markenklamotten sein und sie müssen auch kein Vermögen kosten. Selbst reduzierte Ware kann Dich aufbauen, wenn Du den Stil magst.

Finde Dich selbst! Lebe das, was Du gut findest.

Lass Dich nicht mehr von Leuten herunterziehen, die Dich hässlich finden könnten. Diese Leute haben nicht viel Gehirn und die braucht keiner in seinem Leben! Selbst Deine Schwester ist nichts wert, wenn sie Dich emotional runterzieht. Deine Eltern sollten Dich jedoch so lieben wie Du bist. Sprich mit ihnen und frag sie, ob Du ihnen was wert bist. Sag ihnen, dass sie Dir das zeigen sollen!

Und dann such Dir die richtigen Freunde.

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im Endeffekt wäre man doch immer gerne besser als sein Gegenüber, oder?

Nö.

Es gibt immer Leute die besser aussehen oder etwas besser können usw und das ist doch völlig ok. Wenn man genügend Selbstbewusstsein hat ist das überhaupt kein Problem.

Es fängt damit an, dass uns der Pessimismus beigebracht wurde. Denn wir alle sind ja optimistisch zur Welt gekommen. Was hatte der Pessimismus für einen Zweck? Er sollte uns Gefahren aufzeigen, damit wir gefährliche Sachen nicht machen. Leider hat der Pessimismus noch etwas mehr mitgebracht: das Urteilen über andere z.B. oder das Vergleichen miteinander. Die Unzufriedenheit, wenn man nicht besser ist, als der andere. Und eben das bewirkt schließlich, dass wir in einen Teufelskreis geraten. Wir entwickeln schließlich Faschismus, halten uns für was besseres, schließen andere aus, alles.

Ich gehöre nicht zu denen und leide weder unter Erfolgsdruck, Gewinnsucht oder Eitelkeit. Konkurrenzkämpfe sind mir auch fremd und ich finde alles teils lächerlich und bemitleidenswert.

Aber ich weiß was du meinst und ich finde es bitter, dass sich Menschen diesen Druck auferlegen und er fast schon zum Zwang wird.

Du fühlst dich nicht als Konkurrenz, aber ob das andere auch so sehen? Denn in jedem Menschen schlummern alle Möglichkeiten und Unmöglichkeiten. Niemand ist berechenbar.

Wahrscheinlich fühlst du dich nicht richtig zugehörig, weil du mit diesem Verhalten nichts anfangen kannst und es dir vielleicht gar zuwider ist. Deshalb fühlst du dich unter diesen Leuten auch nicht wohl. Aber sollen sie doch machen. Leb dein Leben und deine Werte, vielleicht bist du gar der Glücklichere und mitnehmen kann später mal keiner etwas. Denn das letzte Hemd hat keine Taschen.

Liebe Grüße