Ist das Abitur auf einer Waldorfschule ein ganz normal staatlich anerkanntes Abitur?
Da es mir auf meiner bisherigen Schule durch Mobbing meist sehr schlecht ging hab ich mich entschieden zu wechseln. Nun haben wir überlegt auf eine Waldorfschule zu wechseln. Allerdings hab ich erfahren dass die Tage (in der 12. in der ich einsteigen würde) extrem kurz sind, es gibt keine Naturwissenschaften, außer Geschichte auch keine Geisteswissenschaften. Da man aber sonst 32 Stunden (mein ich) brauch, verstehe ich nicht wie sie das regeln. Auch werden über die Jahre keine Punkte gesammelt sondern alles fürs Abi nur in den Abiturprüfungen entschieden. Damit verstößt die Waldorfschule doch gegen sämtliche Vorschriften für das Abitur, ist es denn dennoch ein staatlich anerkanntes Abitur? Und wenn ja, wie ist das möglich?
Würde mich sehr über hilfreiche Antworten freuen, vielen Dank schon mal im Voraus! ;)
5 Antworten
Auch werden über die Jahre keine Punkte gesammelt sondern alles fürs Abi nur in den Abiturprüfungen entschieden. Damit verstößt die Waldorfschule doch gegen sämtliche Vorschriften für das Abitur, ist es denn dennoch ein staatlich anerkanntes Abitur? Und wenn ja, wie ist das möglich?
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Waldorfschulen dürfen (von ein paar Ausnahmen abgesehen) keine Abiturprüfungen abnehmen. Es sind Privatschulen, die meist als staatlich genehmigte Ersatzschulen gelten.
Das heißt: Sie bereiten im Unterricht nur auf die Schulfremden-/Externenprüfung vor. Dabei legt man die Prüfungen zum Abitur extern an einer staatlichen Schule oder zumindest vor einem staatlichen Ausschuß ab.
Das hat zur Folge, dass alles, was im Unterricht benotet wird, nicht zählt/nicht zählen darf, sondern nur die Prüfung als solche bewertet wird.
Man hat mit der offiziellen Prüfung allerdings ein ganz "normales" Abitur erreicht.
siehe auch hier:
https://www.waldorfschule.de/eltern/pruefungen-und-abschluesse/
Deine Antwort war zwar wirklich sehr sehr hilfreich allerdings ist das mit der Waldorfschule, denke ich, die beste Alternative. Die Zeit in der sich die Waldorfschulen am meisten unterscheiden soll wohl die Zeit in der Grundschule oder die ersten Jahre der Sek.1 sein. Außerdem komme ich von einer Gesamtschule, daher ist der Wechsel zu allen bisher angeschauten Gymnasien schwierig, zumal es mitten im Schuljahr ist. Aber es geht mir auch nicht nur um Leistungsdruck sondern vor allem um soziale Verhältnisse und da denke ich sind die in der Waldorfschule auch sehr gute Verhältnisse und denke daher das ich da recht gut aufgehoben sein könnte.
sondern vor allem um soziale Verhältnisse und da denke ich sind die in der Waldorfschule auch sehr gute Verhältnisse
Das ist ein Trugschluss. Eine Waldorfschule bzw. in einer Klasse ist es nicht unbedingt "sozialer", nur weil "Waldorf" daraufsteht. Die Schülerschaft ist deswegen nicht "weichgespülter".
Aber du hast ja offenbar die Chance, am Probeunterricht teilzunehmen. Die Gelegenheit solltest du nutzen, dann kannst du dir insgesamt ein besseres Bild machen.
Das abgelegte Abitur ist gleichwertig. Beachte aber, dass wirklich nur die Prüfungen zählen - das kann einen größeren Druck verursachen.
Ja dass es das nicht automatisch heißt ist mir klar, allerdings komme ich von einer sehr großen Schule mit nahezu 2000 Schülern (keine Hyperbel) und diese dagegen ist sehr klein und die Schüler wirkten tatsächlich freundlicher. Es geht mir mehr um die Schule selbst als um den Fakt dass es sich um eine Waldorfschule handelt.
Es geht mir mehr um die Schule selbst als um den Fakt dass es sich um eine Waldorfschule handelt.
Eine Waldorfschule ist aber schon... speziell. Wie oben erwähnt: Es ist eher eine Lebenseinstellung. Da hängt *deutlich* mehr daran als irgendein pädagogisches Konzept - auch wenn das in der Oberstufe nicht mehr ganz so deutlich hervorkommt.
Ich würde dir unbedingt raten, dich im Vorfeld ein bißchen mit Themen wie "Antroposophie" zu beschäftigen.
Und dann: Schau es dir an.
Nachtrag: Wenn du magst und daran denkst, dann berichte mal. Würde mich interessieren.
Okay vielen Dank, dann informier ich mich mal. Und ja wenn ich dran denke werde ich mal Rückmeldung geben. ;)
Das Abitur ist das selbe.
Dass du angeblich dort keine Naturwissenschaften gelehrt bekommst finde ich seltsam. Wer sagt das? Die Schule selbst?
Ja ich mache da bald eine Probezeit und habe bereits den Stundenplan bekommen. Dort waren keine Naturwissenschaften abgebildet.
War selbst auf einer Waldorfschule und eigentlich hat die Oberstufe normale Fächer.. Physik, Chemie, etc.
Nur in der Mittelstufe gab es bei uns Russisch oder Natur. 🤔
Hm ja, seltsam. Aber ich werd dann da nochmal nach fragen. Dennoch danke für Ihre Antwort :)
Das Abitur machst du an einem externen Gymnasium und nicht direkt in der waldorfschule
Sind Sie sich da sicher? Ich steige ja in der 12 ein und das ist ja alles dort.
Bei uns ist das auf jeden Fall so.. egal ob Haupt/ real oder Abitur... die Prüfung findet in der jeweiligen Schule statt
Ja klar ist das ein normales Abi. Die Abiprüfungen kommen ja vom Kultusministerium eines Landes und sind für alle Schulen gleich.
Waldorfschulen haben einen sog. "Epochenunterricht". Hier werden u.a. Natur- und Geisteswissenschaften unterrichtet. So hat man vielleicht eine Woche Geschichtsepoche, danach 2 Wochen Physik Epoche, gefolgt von 2 Wochen Matheepoche usw. Hat den Vorteil, daß man ganz anders, viel tiefer, in die Materie eintauchen kann.
Ja das ist gleich gewertet. Auch wenn die Prüfung selbst 100% zählt.
By the way:
Ich halte einen so späten Wechsel auf eine Waldorfschule für keine gute Entscheidung. Der Unterricht, das Lern- und vor allem Konzept sind so verschieden, dass du größere Probleme haben dürftest, wenn du von einer "normalen", staatlichen Schule kommst.
"Waldorf" ist nicht einfach eine andere Schule, sondern größtenteils eine Lebenseinstellung.
Naturwissenschaften spielen im Unterricht eine sehr untergeordnete Rolle. Trotzdem muss das Wissen zum Abitur vorhanden sein.