Ist alles was wir erleben wirklich wahr?

7 Antworten

Eine Rolle spielt es WIE wir das Erkennen was wir sehen. Mehr gibt es auch für uns auf dieser Welt nicht. Wir alle bewegen uns individuell nur in der Welt die wir wahr nehmen.

Hallo Hilie30,

wir können rein empirisch sagen, dass das, was wir mit unseren Sinnen und auch mit Mess- und Beobachtungsgeräten wahrnehmen, so ist, wie es sich uns in der Wahrnehmung in uns darstellt. So nehmen wir Frequenzen eines besimmten elektromagnetischen Spektrums als Farben, Bewegung von Molekülen und Atomen sowie Festkörpergitter und Flüssigkeiten als Wärme wahr.

Dann sind wir noch Quelle aus uns selbst. Wir können Denken - und damit etwas schaffen. Wir werden das, was wir von außen wahrnehmen dazu nutzen und in uns Neues schaffen: unsere Fantasie. Wir werden dies auch in wie auch immer gearteter Weise nach außen ausdrücken und präsentieren oder für uns selbst behalten.

Das, was wir so in all dieser Weise wahrnehmen, wird uns immer wieder berühren - und wir werden mit den Gefühlen sehr gerne leben. Wir dürfen in dem erweiterten Sinne Locke Recht geben.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Alles das, dürfen wir als wahr betrachten - gerechtfertigt durch unsere Wahrnehmung und Fantasie.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Goldlaub  03.12.2018, 01:16

Hmmm ..im Grunde gute Antwort. Was ich noch hinterfragen möchte: Ist etwas wahr, weil wir es wahrnehmen, oder nehmen wir nur wahr, was Wahrheit ist?

Du nimmst zum ersten Mal etwas wahr; du siehst z:B. einen roten Ball und speicherst diesen visuellen Sinneseindruck als Erinnerung (Gedächtnis).

Du kannst dir also ein Abbild , Vorstellung mit Hilfe des Gehirns machen, das aber nicht dieser Ball an sich ist. Wir speichern als Erinnerung jede Erfahrung, und können sie im Geist/Gehirn immer wieder "hervorholen". Ist das dann auch wahr im gleichen Sinn, obwohl das eine (Ball) das Original ist, und die Erinnerung an ihn nur ein Abbild, das auf gar keinen Fall mit dem wahren Kunststoff, der Luft darin, und den Lichtreflexen, die rot definieren, identisch sein kann, oder täusch ich mich?

Wäre es, wenn es wahr wäre, nicht mit jeglicher Illusion so? Oder siehst du in den Produkten des Gehirn - einerseits eine Erinnerung, andererseits eine frei kreierte Vorstellung (Fantasie) der kein Original zugrunde liegt, einen Unterschied? Beides wird im Gehirn erzeugt. Natürlich nicht der physische Ball, aber das Abbild, das im Gehirn ja zuerst mal erzeugt wird, dann gespeichert wird. Ruf ich beides ab - auch eine Fantasie kann nach der "Erzeugung" gespeichert werden, so dass ich immer an das selbe Fantasiegebilde denken kann, ist das Erkennen, dass ich im Geist ein Abbild "sehe" eine Wahrnehmung?

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EarthCitizen20  03.12.2018, 07:50
@Goldlaub

Das, was wir aus unserer Umgebung wahrnehmen ist reell, aus unserem Innern imaginär. Was wir wahrgenommen haben, können wir in uns (Erinnerung) oder auch wieder in unserer Umgebung (Bild, Ton) ablegen - ein Abbild: vituell.

Es ist komplex und vieldimensional, für uns wahr. Menschen könnten die Inneren Dimensionen gegenüber den äußeren qualifizieren - wie sie auch diese entsprechend ausblenden, verstärken oder einordnen.

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Du kannst dir etwas überlegen und wenn du Glück hast, ist es wahr, aber die Chancen stehen sehr schlecht.

Stell dir vor, du wärest ein Gehirn im Weltall ohne Sensoren, die dir den Kontakt zur Außenwelt gewähren. Du müsstest wirklich verdammt gut im Raten sein...

Durch Fantasie oder nennen wir es in diesem Zusammenhang Kreativität lassen sich Denkmodelle entwickeln. Zum Beispiel wird das in der Mathematik viel gemacht. Es geht aber die Verbindung zur Realität verloren, je abstrakter man etwas weiterdenkt. 
Also zum Beispiel ein Muster in den Primzahlen zu erkennen ist eine Erkenntnis, aber halt keine mit Realitätsbezug.

Man darf nicht vergessen, dass selbst solch einfache Konstrukte wie Zahlen es nur gibt, weil wir in der Realität etwas fanden, was wir zählen konnten. Deswegen gibt es bei den abstraktesten Denkmodellen immer eine Wahrnehmungsbasis.


Suboptimierer  25.09.2018, 22:20

PS: Teste dich einmal selbst: Versuch dir einmal ein Alien auszudenken, dass ein Erscheinungsbild hat, welches nicht auf Komponenten zurückzuführen ist, die du bereits irgendwo schon einmal gesehen hast.

Wir können uns nur denken, was wir bereits wahrgenommen haben. Das "Neue" ist eigentlich immer nur eine Rekombination.

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Es gibt die unmittelbare Wahrnehmung, die man z.B. bei der Achtsamkeits-Meditation trainiert. Und es gibt die verarbeitete Information, die durch einge Filter, Musterabgleiche, Einordnungen und Einfärbungen gegangen ist.

Erstere ist bestimmt näher dran an der Wirklichkeit.

Nur das was wir in unserer Vorstellung erleben ist real. Bei vielen Menschen deckt sich das weitgehend mit dem, was sie mit den Sinnen wahrnehmen, aber halt nicht bei allen.