Ist Agnostizismus rationaler als (A)Theismus?
54 Stimmen
17 Antworten
Ein Agnostiker meint zu einer bestimmten Frage, dass er sie nicht beantworten kann und darüber kein Wissen verfügt. Agnostisch = ohne/kein Wissen.
person who is unwilling to commit to an opinion about something
https://www.merriam-webster.com/dictionary/agnostic
Ein Agnostiker kann aber trotzdem glauben und somit ein agnostischer Theist sein. Und ein Atheist kann ein agnostischer Atheist sein.
Agnostizismus ist ein Begriff, der sich auf Wissen bezieht. Es kommt vom griechischen agnostos, was »unerkennbar« bzw »man kann darüber kein Wissen erlangen« bedeutet.
Bei der Frage "Gibt es Götter?" antwortet er: "Weiß ich nicht, ich kann die Frage nicht beantworten."
Ein Agnostiker kann aber das Leben eines Theisten (zB an Götter beten und ihre Gebote befolgen), aber auch das Leben eines Atheisten führen.
Frage: Gibt es Götter?Agnostiker = kann man nicht wissen, weiß ich nicht (agnostisch = kein/ohne Wissen)
Apatheist = ist mir egal
Atheist = nein
agnostischer Atheist = nein, bin mir aber nicht ganz sicher (weiß das nicht genau)
gnostischer Atheist = nein, bin mir sicher und weiß das genau
agnostischer Theist = ja, kann das aber nicht beweisen (für gewöhnlich sind die sich sicher)
gnostischer Theist = ja, ich weiß das genau und kann das auch beweisen
Theist = Ja, Götter bzw Gott gibt es.

meinte ich
das war mir schon bewusst.
und ich habe dir erklärt, dass sich das mit Atheismus und Theismus vereinbaren lässt.
Agnostische Theisten behaupten, kein Wissen von der Existenz einer Gottheit zu haben; dennoch glauben sie an eine (oder mehrere) solche
https://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus
Ich bin ein agnostischer Atheist. Ich sage: es gibt keine Götter. Es sein denn, du legst gute Beweise vor.
Und das mache ich auch mit der Zahnfee und dem Osterhasen: es gibt keine Zahnfee. Es sei denn, du legst mir gute Beweise für ihre Existenz vor.
Das ist rational und vernünftig. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es einen Osterhasen gibt. Da man das nicht zu 100% wissen kann, ist der agnostische AOsterhase eine vernünftige Position.
Agnostizismus ist eine Art von "künstlich dummstellen".
Vor 300, 400 Jahren war ja Europa unheimlich gläubig. Damals bequemten sich etliche Bessergebildete zum Agnostizismus. Überwiegend wohl, weil sie als Atheisten zu sehr "geächtet" worden wären.
Heute besteht zu solcher Ängstlichkeit kein Grund. Die Unentschiedenheit des Agnostikers ist nicht angebracht, weil die Nichtexistenz weit wahrscheinlicher ist als die Existenz.
Erkennst du den Widerspruch? Er findet sich in dem Wort "wahrscheinlicher".
Dieses Wort darf weder für wahre Gläubige noch für Atheisten existieren. Für Agnostiker schon.
Das hat für die heutigen Agnostiker nichts mit "Ängstlichkeit" zu tun😐
??? Ich sagte: Der Agnostizismus hatte seine "geistigen Wurzeln" in der Zeit um 1800. HEUTE gibt es keine Rechtfertigung mehr für solches Herum-eiern.
Richtig, sondern mehr mit echter Ratio, weil es keine Daten für echte Wahrscheinlichkeitsaussagen gibt. Das Anerkennen des Nichtwissens zu dieser Frage ist sehr viel mehr echtes Wissen (und Weisheit!) als sich den falschein Anschein einer vermeintlichen Rationalität zu geben, obwohl keine empirische Basis dafür besteht.
Ich habe nicht einmal gesagt, dass es "gleich wahrscheinlich" ist, ich maße mir nicht an hier exakte Zahlen liefern zu können, genau das macht echte Kompetenz in der Wissenschaftstheorie aus, das ist kein Kleinkram, sondern saubere Methodik. Wissenschaftlich klar ist nur die Erkenntnis, dass man bislang keinerlei solide, gesicherte Aussagen zu den Wahrscheinlichkeiten treffen kann.
Es ist im übrigen auch nicht korrekt, dass es keinerlei "positive" Indizien gibt: Letztlich sehen die allermeisten Menschen die Frage nach der Begründung des Ursprungs allen Seins als relevant an. Die konventionelle Naturwissenschaft kann solche Warum-Fragen leider nicht empirisch gesichert beantworten, aber versucht natürlich auch Theorien aufzustellen (wie der bekannte Big Bang). Letztlich ist deren bisherige (Theorie)-Antwort verkürzt gesagt ja "Zufall".
Jetzt kann man sicherlich kritisieren, dass der Mensch immer nach Sinn sucht, wo nicht zwingend einer sein muss, aber auch die Gegenfrage hat starke Validität: Wie hoch ist wohl geschätzt die Wahrscheinlichkeit für extrem komplexe Gebilde und harmonische Gesetzmäßigkeiten im Universum einzig allein aufgrund zufälliger Ereignisverkettungen...? (Ohne das man das unbedingt klar beantworten kann sollte allein diese Frage zu denken geben, wenn man wahrhaftig unvoreingenommen und wissenschaftlich herangeht).
Es ist letztlich immer auch die Frage, ob und wo man genau hinschaut, mal nur ein einzelnes Beispiel nach Nachdenken. Angenommen es gäbe _keine_ intelligente Kraft im Universum, die den Ursprung von allem bildet (was auch immer diese Intelligenz sein mag), sondern alles wäre nur Zufall, können wir dann Entwicklungsbeispiele dafür benennen und die Wahrscheinlichen berechnen? Und wenn ja, was sagen die Zahlen?
Das wohl berühmteste Beispiel sind unser Augen, so beeindruckend komplexe Organe, dass sie extrem schwierig aufzubauen sind. Über die genauen Zahlen lassen sich eigene wissenschaftliche Debatten führen, aber unstreitbar ist wohl, dass es eine enorm hohe Zahl an (richtig gereihten) Evolutionsschritten benötigt dieses zu erzeugen. Die Säugetiere sind in ca. 40 Mio. Jahren entstanden und mussten dabei eine Vielzahl an Organen und Komplexität ausbilden, nicht nur die Augen! Mathematische Kalkulationen weisen darauf hin, dass diese Zeitspanne bei Weitem nicht ausreicht den Zufall als einzige Triebkraft zu haben. Auch hier gibt es Debatten welche "konventionellen" Aspekte möglicherweise noch mit reinspielen, aber klar ist, das sind keine simplen Antworten und eine "intelligente Kraft" ist keine abwegige Theorie, wie es gerne dargestellt wird, auch wenn es selbstverständlich verschiedene Erklärungsansätze gibt.
Hier mal eine Hintergrundquelle, wenn man sich etwa mit dem Beispielthema der Komplexität der Evolution allein bzgl. der Augen tiefer beschäftigen will : http://www.si-journal.de/index2.php?artikel=jg13/heft1/sij131-1.html
Ich will hier definitiv nicht sagen es ist klar so oder so, aber wer ernsthaft wissenschaftlich herangeht, sollte erkennen, dass das alles hochkomplexe Fragestellungen sind und man nicht einfach diese oder jene Sicht als irrational abtun könnte. Das wäre selbst unwissenschaftlich. Deswegen ist Agnostizismus insgesamt eben rationaler und reflektierter, wenn man die unzureichende Datenlage ernst nimmt.
Wahrscheinlichkeiten für die Nichtexistenz oder Existenz können auf keinerlei solider Grundlage berechnet werden, das stimmt also nicht...
Es stimmt sehr wohl und das sagen auch viele Fachleute.
Ihr Gotteswahniker könnt nun mal seit 10 000 Jahren keinen einzigen Vorfall benennen wo gilt: "Da hatte Gott seine Hand im Spiel".
Und auf der anderen Seite: Für die ständigen Vorgänge auf Erden läßt sich immer eine wissenschaftliche Erklärung finden. Zum Beispiel, wenn in einer Kirche eine Heiligenstatue blutet, dann haben da listige Menschen manipuliert.
Die Gottesfigur glänzt, seit es Menschen gibt, nur durch ABWESENHEIT.
Und eben weil es "nur" sehr wahrscheinlich ist, dass es keinen Gott gibt, ist es nunmal leider auch nicht wissenschaftlich zu sagen, es gibt zu 100% keinen Gott.
Beides ist schlecht den man sucht nicht aktiv nach der Wahrheit sondern erfindet eine Ausrede und bei Atheismus noch schlimmer man ignoriert völlig die Existenz Gottes - größte Torheit und Hochmut der einem teuer zu stehen kommen wird im Jenseits
Hallo tensoriamu,
wenn man rein nach der Vernunft geht, mag man Glaubensinhalte und Gottesbilder hinterfragen und nach Plausibilitäten oder sogar möglichen Modellen, die keinen Glauben beinhalten suchen. Da gäbe es eine Tendenz zum Agnostizismus, wobei dies keine Religion oder damit vergleichbar wäre.
A*thesimus wäre entweder der Glaube an eine Gottheit (Zustimmung zur Gottheit) oder in meinen Augen eine Ablehnung der Gottheit. Beides wäre in sich wieder rational, denn es mag eine Vernunftsentscheidung zum einen oder anderen sein.
Glaubensinhalte und Gottesbilder mögen nicht notwendigerweise plausibel oder modellierbar sein, sie mögen dann als nicht rational erscheinen. Solche Gottesbilder oder Glaubensinhalte zu postulieren, wäre wieder rational, da dies bewusst und aus Ratio heraus geschehen würde.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Warum sollte etwas rationaler sein, nur weil man nicht die Eier dazu hat, einen Entschluss zu fassen und zu seiner Entscheidung zu stehen?! 🤷🏻♂️
Weil es für weder das eine, noch das amdere Beweise gibt
Da es für eine "Nichtexistenz" keine zusätzlichen Beweise braucht, ist mMn der Atheismus die rationalste lebensweise. Alleine schon aus dem einfachen Grund, dass jeder Mensch als Atheist auf die Welt kommt, bis man ihm irgendwelche Märchen erzählt. Sei es vom Weihnachtsmann, vom Osterhasen, von der Zahnfee oder eben von irgend einem Gott.
Wenn ich jetzt behaupte, dass es magische Einhörner gibt, wer ist dann eher in der Beweislast? Derjenige der dies behauptet oder derjenige, der deren Existenz nicht anerkennt?
🤔🤷🏻♂️
aus dem einfachen Grund, dass jeder Mensch als Atheist auf die Welt kommt
lausiges Argument
Der Mensch kommt nicht selbständig lebensfähig zur Welt, geschweige denn kognitiv in der Lage
Es ist für Menschen absolut natürlich an Götter zu glauben
Mittlerweile - dank Wissenschaft - ist dies nicht mehr nötig für die meisten Erklärungen
Trotzdem sind beide in der Beweislast, wenn sie eine Sache behaupten, sowohl der Ja-Sager als auch der Nein-Sager
Allerdings ist es natürlich völlig unnötig sich darüber Gedanken zu machen
Ich persönlich nehme an, dass es keinen Gott gibt, solange mir niemand das Gegenteil beweist, weil ich nicht gläubig erzogen wurde, ich bin mir meiner Sache aber nicht sicher, ich hab ja auch keine Beweise, also stelle ich nichts als Fakt dar, sondern als persönliche Einschätzung
Also beschäftige ich mich mit anderen Sachen
Also dann... Beweise mir, dass es dieses magische Einhorn nicht gibt und ich bringe dir den "Beweis", dass es eben doch existiert. 😜👍🏻
Es ist ganz simpel die Nichtexistenz der neuzeitigen Götter zu beweisen. Frage einen Gläubigen, wie er es geschafft hat zu Beweisen, dass Zeus, Odin, Re und all die anderen von Menschen erdachten Götter nicht existieren, und dann übernimm einfach dessen Erklärung für die aktuellen Götter.
Ich persönlich finde es absolut nicht vernünftiger, wenn man sich um eine Entscheidung herumtruxt nur damit man im Fall der Fälle auf der sicheren Seite stehen kann. 🤷🏻♂️
Aber jeder, wie er will.
Ich sehe mich als agnostischen Atheisten... Absolut keiner "weiß", ob es einen Gott (oder auch mehrere Götter) gibt oder nicht und solange mir keiner irgendwelche stichfesten Indizien vorlegen kann, glaube ich nicht daran, dass es irgendwelche Götter gibt.
Ich sehe mich als agnostischen Atheisten... Absolut keiner "weiß", ob es einen Gott (oder auch mehrere Götter) gibt oder nicht und solange mir keiner irgendwelche stichfesten Indizien vorlegen kann, glaube ich nicht daran, dass es irgendwelche Götter gibt.
same
Es ist ganz simpel die Nichtexistenz der neuzeitigen Götter zu beweisen.
Neuzeit? Welche sollen das sein?
Wenn du Christentum oder Islam meinst, was hat das mit Neuzeit zu tun? Aber ja, die sind voller Widersprüche, das ist ohne Bedeutung für das große Ganze und die Frage auf die Rationalität der Sache an sich, wenn überhaupt könnte ich dir beweisen, dass ein theistischer Gott logisch eeeeigentlich unmöglich ist, was aber auch wiederum nicht mit der Realität korrelieren muss
Die Hälfte der Menschheit sind monotheistisch, also hauptsächlich Islam und Christentum, nur ungefähr jeder 8. oder 9. ist nicht gläubig/religiös, das spricht für die Normalität der Suche nach übernatürlicher Erklärung für unerklärliche Dinge in diesem Moment, so sind Religionen ja wahrscheinlich entstanden
Menschen brauchen für alles eine Erklärung, egal ob sie logisch/rational ist oder nicht
Wissenschaft und Glaube an einen "Gott" - oder mehrere - sind vereinbar
Ein Christ wird sagen, dass die Bibel göttlich ist und ein Moslem der Koran, sie sind gläubig, weil man es ihnen von kleinauf reinindoktriniert hat und viele zu blöd sind eigenständig zu denken
Aber wens glücklich macht, ist doch toll...
Danke, Gnostizismus war mir neu
https://www.duden.de/rechtschreibung/Agnostizismus?amp meinte ich
Was ist denn deine Meinung dazu? Das war ja schließlich die Frage.