Inwiefern führt mehr Entscheidungsfreiheit zu mehr Unsicherheit?

6 Antworten

Wer Entscheidungen trifft, muss letztlich auch die Verantwortung für diese übernehmen.

Damit tun sich aber viele Menschen schwer.

Weil deine Entscheidungsmöglichkeiten nicht vorgegeben oder limitiert sind, musst du selber Infos beschaffen, bewerten, gegeneinander abwägen. Und immer mit dem Unsicherheitsfaktor: was ist, wenn...? Dann bist DU nämlich verantwortlich, weil du dich so entschieden hast. Außerdem werden die Entscheidungsträger durch die Flut an verfügbaren Infos (internet etc) unter Druck gesetzt, ALLES zu berücksichtigen ( Stichwort „perfekter Markt“), was gar nicht möglich ist.....

Mehr Entscheidungsfreiheit betuet mehr Optionen. In der Realität gibt es aber mehre Faktoren die nicht exakt vorhersagbar sind, dass heißt mehr Entscheidungsfreiheit mit mehr Optionen bei ungewisser Zukunft.

Manchmal fehlen auch Informationen für alternativen um Sie gänzlich bewerten zu können.

In letzter Konsequenz resultiert daraus die Unsicherheit.

Mehr Entscheidungen führen zu mehr falschen Entscheidungen und immer auch zu negativen Konsequenzen. Daraus kann Unsicherheit entstehen. Eine hohe Eigenverantwortung und geringe Fürsorge übergeordneter Instanzen führt also psychologisch zu weniger Sicherheit, aber auch real. Wenn man den falschen Beruf wählt, wird man dauernd entlassen und das Haus wird gepfändet. Wenn man aber vom Vater in den Beruf gedrängt wurde, kann man ihm die Schuld geben und ihn nun anpumpen. Man ist in Sicherheit.

Einfach weil mehr Auswahl zur Verfügung steht.

Am Beispiel Eis-Bestellung: Steht nur Vanille und Waldmeister zur Auswahl ist die Entscheidung deutlich einfacher, als wenn 25 Eissorten im Angebot sind.

Mit jeder Auswahlmöglichkeit steigt auch die Unsicherheit "was wäre wenn ich mich anders entscheide".