individuelle Menschen mobbing?

6 Antworten

Menschen mobben andere aus verschiedenen Gründen, die oft komplex und vielschichtig sind. Einige der häufigsten Motive sind:

  1. Macht und Kontrolle: Mobber fühlen sich oft mächtig und überlegen, wenn sie andere erniedrigen. Dies gibt ihnen ein Gefühl der Kontrolle und Macht über ihre Opfer.
  2. Unsicherheit und Selbstwertgefühl: Personen, die selbst unsicher sind oder ein geringes Selbstwertgefühl haben, mobben manchmal, um ihre eigenen Unsicherheiten zu verbergen und sich stärker oder besser zu fühlen.
  3. Gruppenzwang: In sozialen Gruppen kann Mobbing ein Mittel sein, um sich anzupassen oder die eigene Position in der Gruppe zu sichern. Menschen mobben, um dazu zu gehören oder um Anerkennung von anderen Gruppenmitgliedern zu erhalten.
  4. Neid und Eifersucht: Manchmal mobben Menschen andere, weil sie auf deren Fähigkeiten, Aussehen oder Erfolge neidisch sind.
  5. Soziale oder kulturelle Unterschiede: Unterschiede in sozialem Status, ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder kulturellen Hintergründen können ebenfalls zu Mobbing führen, da manche Menschen diese Unterschiede als Bedrohung empfinden oder Vorurteile haben.
  6. Erlerntes Verhalten: Menschen, die in einem Umfeld aufgewachsen sind, in dem Mobbing toleriert oder sogar gefördert wird, können dieses Verhalten übernehmen und fortsetzen.
  7. Langeweile oder Suche nach Aufmerksamkeit: Manche Menschen mobben, weil sie sich langweilen oder Aufmerksamkeit suchen und Mobbing als ein Mittel sehen, um die Reaktion ihrer Mitmenschen zu provozieren.

Mobbing ist ein komplexes soziales Phänomen, das durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Wichtig ist, sowohl die individuellen als auch die systemischen Gründe zu verstehen, um wirksame Präventions- und Interventionsstrategien zu entwickeln.

Es gibt verschiedene Strategien, um Mobbing zu verhindern und zu bekämpfen. Diese Strategien können auf individueller, schulischer, gemeinschaftlicher und politischer Ebene umgesetzt werden. Hier sind einige Ansätze:

Individuelle Strategien:

  1. Selbstbewusstsein stärken: Programme zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenzen können Opfer von Mobbing ermutigen, sich zu wehren und Unterstützung zu suchen. (Selbstverteidigungskurse)
  2. Ermutigung zur Berichterstattung: Betroffene sollten ermutigt werden, Mobbingvorfälle zu melden, ohne Angst vor Repressalien zu haben.
  3. Unterstützungssysteme aufbauen: Opfer sollten Zugang zu vertrauenswürdigen Erwachsenen, Beratungsstellen und Peer-Gruppen haben, die ihnen Unterstützung bieten.

Schulische Strategien:

  1. Aufklärung und Sensibilisierung: Schulen können Programme und Workshops durchführen, um Schüler, Lehrer und Eltern über Mobbing und dessen Auswirkungen aufzuklären.
  2. Klare Richtlinien und Konsequenzen: Schulen sollten klare Anti-Mobbing-Richtlinien haben, die konsequent umgesetzt werden. Dies umfasst auch klare Konsequenzen für Mobber.
  3. Förderung eines positiven Schulklimas: Ein inklusives und respektvolles Schulklima, das Diversität wertschätzt und fördert, kann Mobbing vorbeugen.
  4. Peer-Mediationsprogramme: Peer-Mediatoren können geschult werden, um Konflikte zwischen Schülern zu lösen, bevor sie eskalieren.
  5. Schulsozialarbeit und Beratungsdienste: Schulen sollten Zugang zu Schulsozialarbeitern und Beratungsdiensten haben, die Schüler in Krisenzeiten unterstützen können.

Gemeinschaftliche Strategien:

  1. Gemeinschaftsprojekte und Aktivitäten: Gemeinschaftliche Projekte und Aktivitäten, die Zusammenarbeit und Teamarbeit fördern, können das Gemeinschaftsgefühl stärken und Mobbing vorbeugen.
  2. Aufbau von Unterstützungsnetzwerken: Gemeinschaften können Netzwerke und Ressourcen schaffen, um Betroffene und deren Familien zu unterstützen.
  3. Medienkampagnen: Öffentlichkeitskampagnen können das Bewusstsein für Mobbing schärfen und eine Kultur des Respekts und der Inklusion fördern.

Politische Strategien:

  1. Gesetzgebung und Richtlinien: Regierungen können Gesetze und Richtlinien erlassen, die Mobbing in Schulen und am Arbeitsplatz verbieten und Sanktionen für Verstöße vorsehen.
  2. Förderung von Bildungsprogrammen: Regierungen können Programme finanzieren, die Schulen und Gemeinschaften dabei unterstützen, Anti-Mobbing-Programme zu entwickeln und umzusetzen.
  3. Forschung und Datensammlung: Investitionen in Forschung und Datensammlung über die Ursachen und Auswirkungen von Mobbing können dazu beitragen, wirksamere Präventions- und Interventionsstrategien zu entwickeln.

Interventionen bei akuten Fällen:

  1. Sofortige Unterstützung für das Opfer: Schnelle psychologische und emotionale Unterstützung für das Opfer kann helfen, die negativen Auswirkungen des Mobbings zu minimieren.
  2. Konsequente Maßnahmen gegen den Mobber: Angemessene Disziplinarmaßnahmen gegen den Mobber sind wichtig, um zu zeigen, dass Mobbing nicht toleriert wird.
  3. Mediation und Konfliktlösung: Professionelle Mediation kann dazu beitragen, Konflikte zwischen Mobbern und Opfern zu lösen und eine Wiederholung zu verhindern.

Durch die Umsetzung dieser Strategien auf verschiedenen Ebenen können Mobbingfälle reduziert und ein sichereres, respektvolleres Umfeld geschaffen werden.

Weil es leider immer Menschen gibt, die unsicher sind und ihre Unsicherheit versuchen dadurch zu kaschieren, dass sie andere Menschen fertigmachen. So stellen sie sicher, dass sie nicht selbst Opfer von Mobbing werden.

Wer großartig anders aussieht, springt ins Auge.

Habe ich eine große Nase, bin deshalb verunsichert und habe Angst, dass ich dafür gemobbt werden könnte, dann lenk ich (sofern ich ein großer Dummkopf bin) die Aufmerksamkeit aller potenzieller Mobber auf den mit den grünen Haaren; den mit dem auffälligen Kleidungsstil; den mit dem Übergewicht; mit den Segelohren, der geringen Körpergröße, oder, oder, oder. Eben ganz nach dem Motto "mobbt den und nicht mich!".

Mobbing ist am Ende leider ein Zeichen für eine große Charakterschwäche und ein schwaches Selbstbewusstsein. Da spielt tatsächlich auch gern mal Neid mit denn wer mit (extremeres Beispiel) knallbunten Haaren rumläuft, macht sich ja irgendwo bewusst zum Ziel von verbalen Attacken - hat demnach Mut und Selbstbewusstsein. Also genau das, was ein Mobber selbst auch gern hätte.

Zu Deiner ersten Frage:

Weil die Leute dort draussen tatsächlich ANGST haben vor dem, was anders ist - nicht nur bei ihren Mitmenschen, sondern auch in ihrer Umgebung. Die meisten Leute benötigen einen "Standard", eine "Richtschnur", eine "Leitlinie" und hangeln sich an diesen entlang. Weicht dann irgend etwas von diesem Standard ab (und wenn es nur ist, dass der Mensch gegenüber ein Ohr weniger hat), dann bekommen sie Angst. Das ist brigens eine genetisch bedingte Urangst - ein Erbe unserer Vorfahren aus grauer Vorzeit.

Und nun spaltet es sich eben in Menschen, Leute und Personen:

  • Menschen behandeln ihr Gegenüber auf gleicher Stufe, genau wie sich selbst und keinen Millimeter anders. Sie akzeptieren, respektieren und nehmen jeden anderen Menschen eben genauso, wie er ist.
  • Leute behandeln ihr Gegenüber mit Vorsicht und Zurückhaltung. Sie trauen sich nicht heraus und vermeiden daher lieber jeglichen Kontakt mit Menschen, welche anders sind, als ihr persönlicher Standard.
  • Personen behandeln ihr Gegenüber mit Verachtung, Verleugnung, Mobbing, Beschimpfung und was weiss ich noch alles. Sie verbergen ihre Angst hinter einem agressiven und offensiven Verhalten. Sie versuchen auch zwangsweise ihren Gegenüber zhu ändern, zu verbiegen zu verändern - egal ob dieser dies will oder nicht.

Zu Deiner zweiten Frage:

Das ist natürlich der schwierigste Teil. Ja, man kann sich schützen - aber der Schutz kann nur im Inneren der eigenen Persönlichkeit stattfinden. Das Mobbing an einen selbst herankommt, kann man nicht verhindern. Denn Mobberer werden IMMER irgend einen Grund und Anlass finden, um ihr Mobbing durchzuführen. Sie brauchen das nämlich für ihre eigene Identität.

Daher kann man sich nur in der eigenen Seele dagegen wappnen - sprich: Man akzeptiert, das man gemobbt wird (kann man sowieso nicht ändern, siehe oben) und lässt das Ganze einfach an sich abprallen. Man gibt der Gegenseite keine Bestätigung, ob ihr Mobbing erfolgreich gewesen ist oder nicht. Denn Mobberer benötigen Bestätigung.

Und dann kann man sich beispielsweise während das Mobbing geschieht, an einen anderen Ort wegdenken - sich abkapseln, von der Aussenwelt verabschieden und in eine Innenwelt zurückziehen.

Das alles hat natürlich ein echtes Problem: Es schädigt die eigene Seele - nicht in dem Maße, wie man durch das Mobbing geschädigt wird, aber der Schaden wird dennoch angerichtet.

Daher ist es ganz wichtig, dass ein Mobbing-Opfer einen Vertrauten findet, mit dem es reden kann - dem es erzählen kann, was geschieht und wie man sich dabei fühlt.

------------

Am effektivsten kann man sich gegen Mobbing natürlich schützen, in dem man es vermeidet. Sprich: Sobald die ersten Anzeichen von Mobbing zu sehen sind, sich sofort zurückziehen in eine Umgebung, in welcher man nicht gemobbt wird.

Und wenn es bedeutet, dass man sein Lebensumfeld in eine andere Stadt oder ein anderes Land verlegt, dann ist das eben so. Denn: Sonst wird man niemals Ruhe bekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

Solchen Menschen fehlt meistens der gemeinschaftliche Rückhalt, sodass mit wenig Gegenwind zu rechnen ist oder Gegenwind, der handelbar ist.

Das Anderssein wird von vielen meistens als Kritik empfunden. Als eine Aussage mit der Bedeutung: "Ihr seid alle nicht in Ordnung!"

So war es jedenfalls bei mir. Ich war früher ziemlich... nennen wir es "reserviert" gegenüber den Main-Stream-Tussies in meiner Klasse. Dass ich mich nicht für Make-up, Mode und Shopping interessierte und obendrein einen anderen Musikgeschmack hatte, empfanden sie als persönlichen Angriff, was teilweise in Mobbing überging und dann tatsächlich einen grantigen Ton meinerseits zur Folge hatte.

Mein Rat:

Geh deinen eigenen Weg, nicht den der Anderen.

Aber bleibe freundlich, hilfsbereit und respektvoll!

Zum Prinzip von Mobbing und wie man damit umgehen kann, hab ich hier mal was geschrieben: https://www.gutefrage.net/frage/warum-sind-die-meisten-maedchen-oder-schuelern-so#answer-271208732