In meinem Freundeskreis verdiene ich mit weitem Abstand am wenigsten, wie damit umgehen?

8 Antworten

Redet Ihr denn nur über solche Sachen oder merkst Du das nur stärker, weil Du nicht "mithalten" kannst?

Normalerweise hat man doch in einem Freundeskreis, mit bestimmten Freunden, bestimmte Themen, z.B. mit dem einen macht man Sport, mit dem anderen redet man über Politik oder über Sport, mit dem Dritten redet man über das gemeinsame Hobby.

Man kann auch interessiert an einem Gespräch teilnehmen, wenn man nichts beitragen kann (Fragen stellen, Ideen äußern etc.).

Ich würde mich ja folgendes fragen: Sind Deine Freunde alle kaufsüchtig, wenn sie NUR über solche Themen reden? Gibt es keine gemeinsame Basis mehr? Oder sind das nur die Themen, die Dir besonders auffallen, weil Du nicht "mithalten" kannst?

Wenn letzteres, warum ist das so? Warum kannst du nicht über andere gemeinsame Interessen mit Deinen Freunden reden? Etwas unternehmen, gar nicht reden, oder nur über die gemeinsame Aktivität?

Von meinen Bekannten ist gerade ein Pärchen im Auslandsurlaub, ein anderer ist zu Hause geblieben, der kann sich keinen Urlaub leisten, ich würde, hätte ich das Geld, auch etwas anderes machen als so einen Urlaub. Das Pärchen wird zurückkommen, vom Urlaub erzählen, Fotos und Souvenirs zeigen, wir werden also daran teilhaben im Nachhinein und das ist für keinen ein Problem. Weder für diejenigen, die keinen Urlaub wollten oder sich keinen leisten konnten noch für die Urlauber, die wissen, dass nicht jeder aus dem Bekanntenkreis hätte mitfahren können (oder wollen).

Es stört also gar nicht, dass nicht jeder die gleichen Möglichkeiten oder auch Interessen wie der andere hat. Denn auch, wenn man sich z.B. ein neues Auto leisten könnte, macht das ja nicht jeder.

Zwar fragen einige immer mal wider nach: Möchtest Du nicht mal ein neues (Auto, I-Phone etc.)? Und dann sagt der eine  "ja, natürlich, das alte ist schon ein Jahr alt!" und der andere "nö, das alte funktioniert doch noch!" und mit beiden Antworten können beide Parteien leben.

Vielleicht könntest Du mal in diese Richtung denken?

Nur zu Ergänzung:

Ich habe mich die tage mit einem alten guten Schulfreund getroffen. Dieser arbeitet als Ingenieur, die Frau als verbeamtete Akademikerin. Keine Kinder oder sonstigen Verpflichtungen. Denn ganzen Abend ging es um irgendeine neue Geschäftsidee und das er ja noch ein Dritt-einkommen bräuchte. Ich bin dann spät abends mit einem schlechten Gefühl gegangen. Er sagte er hätte eine schwere Zeit gehabt und ich dachte ist doch klar wenn ich so materialistisch bin. Ich wollte Ihn aber nicht verletzten deswegen dachte ich mir meinen Teil für mich. Später dachte ich dann bist doch selbst nur neidisch. Aber ich weiß wirklich nicht genau ob es eher neid oder doch genervt war, das die Menschen material oft den Hals nicht voll bekommen.

Was dir offensichtlich noch fehlt, ist vielleicht ein wenig Souveränität......

Und vielleicht ist dir selbst auch noch nicht so richtig klar, wohin die Reise bei dir gehen soll.

Tatsache ist, man bekommt im Leben nichts geschenkt......: das mehr bei einer Sache bedeutet meist auch das weniger bei einer anderen.

Ein Beispiel dazu......:

Ich bin ziemlich gut darin und hab Spaß daran, Boote instand zu halten, zu warten und mich um die technischen Geschichten zu kümmern.

Ich bin aber " bloß " ein normaler Facharbeiter und werde mir daher nie ein Boot was ein paar hunderttausend Euro kostet leisten können.

Seit mehreren Jahren nun halte ich die Boote von z.T. richtig reichen Leuten in Schuß...., bringe die Boote dorthin wo die Eigner sie gern haben möchten oder begleite die Eigner auf Reisen und kümmere mich um die " lästigen " Sachen.

Dafür nehme ich kein Geld, sondern ich bekomme eine Art Nutzungsrecht für die Boote.

Ergebnis....: ich verbringe meist die drei-oder vierfache Zeit wie die Eigner auf deren Booten in z.T. traumhaften Ecken der Welt, was mich zum Teil nicht mal den Flug für die Anreise kostet.

Der einzig einschränkende Faktor  für mich ist die Zeit, die mir zur Verfügung steht.

Ich arbeite zwar im Schichtsystem, habe aber durch Freischichten und Freizeitausgleich  incl. Urlaub locker 50....55 Arbeitstage die ich ziemlich spontan verplanen kann.

Das heißt...: wenn mich Freitags einer der Eigner anruft, ob ich sein Boot nicht mal eben schnell von Griechenland nach Sizilien bringen kann, dann kann ich normalerweise schon Dienstags mit drei Freunden die ich mal schnell zusammentelefoniert habe im Flieger sitzen und wir haben locker eine Woche richtig geiles segeln auf einem tollen Schiff im Mittelmeer für etwas mehr als den Preis des Fluges.

Der Eigner rackert derweil in seinem gut bezahlten Job locker 10 Stunden pro Tag und gern auch noch am Samstag, hat von seinem tollen Haus und seiner Familie vielleicht einen halben Sonntag was und ist ansonsten damit beschäftigt, seinen Wohlstand zusammenzuhalten oder wenn möglich zu vermehren.

Es gab mal eine Zeit, da war ich neidisch auf Leute mit viel Geld.

Das war aber, bevor ich wußte wie ihr Leben aussieht.

Richtig entspannt wird das eigene Leben, wenn man beschlossen hat seinen eigenen Weg zu gehen und wenn der Punkt überwunden ist, wo einen die Meinung anderer Menschen dazu interessiert.

Wir haben hier als Nachbarn eine ganze Siedlung neu-zugezogener Doppelverdiener mit hohem Einkommen......

Konsumieren tun die tatsächlich reichlich, zufriedener werden sie dadurch aber nicht im geringsten.


lesterb42  15.05.2016, 10:51

Wenn du noch etwas an deine Altersvorsorge denkst hast du das bestmögliche aus deinem Leben gemacht.  Glückwunsch, schaffen nur ganz wenige.

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Ich habe das kurz mit meinen Kollegen (Ärzte, Psychologen und IT-Spezialisten) besprochen und nach reiflicher überlegung sind wir übereingekommen, dass es am besten wäre dir neue Freunde zu suchen; in der Konstellation kommt ihr wohl nicht mehr glücklich zusammen

Wenn deine "Freunde" dich nicht so akzeptieren wie du bist, dann sind es keine und du solltest deinen Freundeskreis überdenken. Punkt.