Meine Mutter belügt andere über mein Leben - wie damit umgehen?
Meine Mutter schämt sich für meinen Beruf und einige meiner privaten Entscheidungen.
Ich hatte ursprünglich einen anderen Berufsweg eingeschlagen, habe dann aber umgesattelt, weil ich meinen ursprünglichen Beruf sehr belastend fand und schließlich ein Burn-out bekommen hatte. Jetzt habe ich einen Beruf, der mir sehr viel Freude macht und in dem ich auch nicht schlecht verdiene. Ich glaube, meine Mutter schämt sich dafür, weil sie und ihr Umfeld sich unter dem Beruf nicht richtig etwas vorstellen können. Trotz aller Erklärungsversuche gibt es da viele Missverständnisse. Meine Mutter ist "bildungsfern" und ihr Umfeld entsprechend, ich bin Akademikerin und habe ein entsprechendes Umfeld. Da habe ich häufig das Gefühl, dass wir in unterschiedlichen Welten mit ganz unterschiedlichen Werten, Normen usw. leben.
Auch in meinem Privatleben bin ich sehr glücklich, es entspricht aber nicht den Vorstellungen meiner Mutter und ihres Umfeldes.
Resultat: Meine Mutter belügt seit Jahren Verwandte und ihre eigenen Freunde und Bekannten über mein Leben. Wenn ich zu Besuch komme, kriege ich von ihr immer ein Briefing darüber, was sie über mich erzählt hat und was ich entsprechend über mich erzählen "darf"/soll. Meine Mutter ist jetzt seit ein paar Monaten in Rente und viele ihrer Freunde und Bekannten auch (oder arbeitslos). Seitdem ist immer jemand bei meiner Mutter zu Besuch. Leute kommen morgens um 9 und gehen abends um 10 oder 11. Meine Mutter genießt das. Mich macht das aber wahnsinnig. Früher konnte ich wenigstens mit meiner Mutter über mein wirkliches Leben reden, wenn wir allein waren oder telefoniert haben. Jetzt ist immer jemand da, der die Wahrheit nicht kennt und ich soll selbst bei Besuchen und Telefonaten die Fassade aufrechterhalten, die meine Mutter durch ihre Lügen erschaffen hat.
Es kotzt mich sooo an, mit meiner Mutter nur noch über ein fingiertes Leben reden zu können. Andererseits möchte ich sie und ihre Lügen aber auch nicht bloßstellen, weil ich befürchte, dass sich viele dann von ihr abwenden würden. Ich bin eigentlich ganz froh, dass meine Mutter auch im Alter sozial so gut eingebunden ist. Es entlastet auch mich.
Wie soll ich mit der Situation umgehen?
5 Antworten
Zieh dich zurück. Lebe dein eigenes Leben und lass dich von deiner Mutter nicht instrumentalisieren. Wenn sie meint, sie könne sich über dich besser oder interessanter darstellen, dann ist das traurig, aber es muss dich nicht interessieren. Niemand kann verhindern, dass irgendwer einem etwas andichtet....
Wie soll ich mit der Situation umgehen?
Leb Dein eigenes Leben.
Zieh Dein Ding durch.
****** auf Deine Mutter.
Du bist volljährig. Und Akademikerin.
Deine Frage hier passt irgendwie nicht zu alledem.
Vermutlich stimmt die Geschichte auch gar nicht.
es ist davon auszugehen, dass du volljährig bist und bereits dein eigenes Leben aufgebaut hast, deswegen spielt es keine Rolle was deine Mutter glauben will und weiter erzählt, eines Tages wird sie zugeben müssen, dass sie gelogen hat. Ansonsten geh zu Besuch nur dann, wenn vorher zugesichert wurde, dass kein Besuch da ist und sollte trotzdem jemand da sein, kurzen Prozess machen (ich habe etwas eilig zu erledigen) und weggehen, deine Mutter wird schon verstehen und das nächste Mal korrekt sein, oder du besuchst sie einfach nicht mehr.
Wenn ich zu Besuch komme, kriege ich von ihr immer ein Briefing darüber, was sie über mich erzählt hat und was ich entsprechend über mich erzählen "darf"/soll.
Warum redest du nicht mit deiner Mutter darüber, warum sie sich für deinen Beruf (Akademikerin) schämt?
Erkläre ihr doch, dass du ihre Scheinwelt über deinen Beruf nicht aufrecht erhalten willst, sollte dich jemand danach fragen. Du bist erwachsen und lügst die Leute nich an. Damit muss deine Mutter klarkommen, wenn sie Storys erfindet, ausserdem fliegt das irgendwann auf.
Selbst wenn du einen Beruf hättest, den andere vielleicht nicht gut heißen würden, es wäre DEIN Beruf und DEIN Leben und solange du dich wohlfühlst, geht es andere nichts an.
Auf der anderen Seite, sei froh, dass deine Mutter jetzt in Rente nicht alleine ist, sie Freunde hat, anstatt dass du ständig für sie dasein müsstest.
Sie hat jetzt ihr Leben und du hast auch dein eigenes.
Ihr könnt Telefonieren,vielleicht Emails schreiben und euch besuchen. Du musst sie nicht vor anderen blamieren,a ber du selber msust auch nichts verheimlichen, wenn dich jemand nach deinem Beruf fragt.
Na dann sollte deine Mutter eigentlich stolz sein, dass du es bis zur Unternehmerin geschafft hast.
Dann solltest du ein dickeres Fell haben, wenn deine Mutter mit deinem Beruf Probleme hat.
Drucke dir Visitenkarte und wenn dich jemand fragt, was du beruflich machst, dann drücke dem eine Karte in die Hand. Schliesslich kannst du nichts dafür, wenn deine Mutter damit nicht klarkommt.
Muss man jetzt auch nicht nachvollziehen, warum sich deine Mutter deshalb trotzdem für dich schämt. Es ist d e i n Leben und dein Beruf.
Oder du ignorierst das Ganze, denn als Unternehmerin wirst du ja sicher irgendwie auch bekannt sein.
Visitenkarten habe ich natürlich sowieso.
Unternehmersein wird im Umfeld meiner Mutter nicht als Erfolg gesehen - eher als Verrat. Man ist auf die Seite der "anderen" gewechselt. Es wird einem unterstellt, ausbeuterisch und faul zu sein. Die Leute können sich einfach nicht vorstellen, dass Chef(in)sein mit viel Arbeit verbunden ist. Sie selbst waren halt immer Arbeiter(innen) und kennen Arbeit nur aus dieser Perspektive. Für sie werden Arbeitgeber reich, indem sie andere schuften lassen und selbst nichts machen.
Außerdem geht es nicht nur um berufliche Dinge. Auch private Entscheidungen sind Thema. Ich bin derzeit glücklicher Single und wollte noch nie Kinder haben. Meine Mutter erfindet dann irgendwelche Partner für mich, weil es in ihrem Umfeld nicht gut kommt, Single zu sein. Wer Single ist, kann nach deren Vorstellung nicht glücklich sein, und keine Kinder zu wollen, gilt als unnatürlich (für Frauen). Ich habe eine Eigentumswohnung, die nach Meinung meiner Mutter zu klein ist. Da ich (freiwillig) Minimalistin bin, brauche ich einfach nicht viel Platz und fühle mich sehr wohl in meiner Wohnung. Meine Mutter lügt immer über die Größe meiner Wohnung, weil es so unerfolgreich wirkt, eine kleine Wohnung zu haben. Ein angebliches Auto soll ich dann auch erfinden. Ich habe und brauche einfach kein Auto, weil ich in der Stadt wohne (gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln) und 10 Minuten Fußweg zu meinen Geschäftsräumen habe. Mit Statussymbolen kann ich nichts anfangen, was meine Mutter sehr stört.
Ich sollte vielleicht noch ergänzen, dass Verwandte/Freunde/Bekannte meiner Mutter mein Unternehmen wahrscheinlich nicht kennen. Es ist eher regional bekannt und Kunden kommen fast nur hier aus der Region. Meine Mutter und Verwandte wohnen Hunderte von Kilometern weit weg. Selbst wenn jemand von dem Unternehmen gehört haben sollte, wissen sie wahrscheinlich nicht, dass ich es gegründet habe und was genau ich mache.
Dann wird dir nichts anderes übrig bleiben, als dich etwas zurückzuziehen, denn du bist Erwachsen und es sollte dir egal sein, was andere reden oder glauben, von dir zu wissen.
Deine Mutter wirst du nicht mehr ändern, aber wenn man das andere von dir liest, dann kann man sich etwa ein Bild machen, warum du so reagierst und warum du so viel an dir gearbeitet hast.
Auch Selbständigkeit fordert ihren Tribut und wenn dich das zu sehr auslaugt und du total fertig bist, dann solltest du dir Prioritäten setzen, ob du dir jeden Tag mal etwas Zeit nur für dich alleine reservieren kannst, um mal Kräfte aufzutanken.
Dein Körper zeigt dir schon die Grenzen auf und wenn du da nicht auf die Signale hörst, dann wird es irgendwann garnicht mehr gehen. Es ist auch kein Dilemma, wenn man eingestehen muss, dass man kürzer treten muss, oder - wenn alle Stricke reissen - eben die Branche wechseln.
Dann lieber etwas weniger Geld, dafür bleibt die Gesundheit erhalten.
Zieh aus, lebe dein Leben und lass dir nicht den Mund verbieten.
hauptsache dir geht es gut
Ich bin fast 40 und lebe seit 20 Jahren nicht mehr bei meiner Mutter. Mir geht es um Besuche bei meiner Mutter und Telefonate.
Ich weiß, warum sich meine Mutter für meinen Beruf schämt. Meine Familie kommt aus dem Arbeitermilieu. Unternehmer gelten da als Ausbeuter, die von der Arbeit ihrer Angestellten leben und selbst nichts machen. Und ich bin Unternehmerin.