Immobilienfotografie Kosten?
Guten Tag,
ich wollte mich demnächst in der Immobilienfotografie selbstständig machen und bin aktuell dabei meine Preise zu kalkulieren.
Ich habe mir bereits hier und da ein paar Angebote eingeholt bzw. mich umgeschaut, was so auf den Websites verlangt wird. Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass die Preise deutlich unter dem liegen, was ich veranschlagen würde. In der Regel liegen die Preise in etwa bei 300,00 € für ca 10-15 oder sogar noch mehr Fotos. Dennoch bin ich der Meinung, dass einige der Referenzfotos (die ja im Grunde eine Auswahl der besten Bilder des jeweiligen Fotografen sein sollten) oder sehr viele noch einiges an Potenzial aufweisen und dementsprechend bei besseren Bildern auch höhere Preise verlangt werden können.
Vor Ort Termin dauert in der Regel bei mir ca. eine Stunde (je nach Komplexität etwas mehr oder weniger). Pro Raum mache ich dann eine Belichtungsreihe mit ca. 5 Bildern sowie einen Flash-Shot (nach Bedarf auch mehrere) und kombiniere diese in der Nachbearbeitung. Bei der Nachbearbeitung benötige ich in etwa eine Stunde pro Bild, was ich als eigentlich nicht zu lange empfinde und ich arbeite schon halbwegs schnell/normal (Laptop könnte etwas schneller sein, was bestimmt noch einmal ein paar Minuten einsparen würde).
Andere Fotografen nannten mir zum Teil für 25 Bilder ein bis zwei Stunden Nachbearbeitung. Selbstverständlich könnte ich nach ca. 20 - 30 Minuten bereits „halbwegs“ vorzeigbare Bilder haben, die jedoch nicht meinem Anspruch und Standart entsprechen.
Hat jemand Erfahrungswerte mit Immobilien-Fotografen und kann mir dazu nähere Informationen geben oder ist jemand vielleicht selber Immobilienfotgraf?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
4 Antworten
Lohnt sich höchstens wenn du Bilder für Luxusanwesen machst, wo man gewillt ist auch mal etwas mehr für bessere Fotos auszugeben.
Aber für den normalen Job würde ich sagen, überleg dir mal besser wie du in schnellerer Zeit zu passablen Ergebnissen kommst. Denn Geiz ist geil. Entweder schickst du deine Fotos nach China und lässt sie dort bearbeiten oder du findest eine automatisierte Lösung. Aber 1 Stunde pro Foto, das ist quasi die Zeit die ich an nem Portrait verbringe. Für ein bissl Weißabgleich und HDR ist das eindeutig zu viel.
Tja dann ist Immobilienfotografie wohl nix für dich. Oder wie gesagt such nach Anbietern, die diese Qualität erwarten und bezahlen. Aber du kannst nicht erwarten auf einen Kindergeburtstag zu gehn und dort Preise zu verlangen wie für ein Shooting für Vogue.
Hallo
Immobilienfotografie für Makler/Vermieter ist schon seit der Bankenkrise ein Drauflegegeschäft bzw Arbeitstherapie bevor man nix zu tun hat. Manchmal gibt es Folgegeschäfte wie Business Portraits oder Bilder für Aufmass/Gutachen. Zudem hat man irgendwann Stammkunden und bekommt Architekturjobs oder Baustellendokumenation.
Die Masse der Immotrader will es billig und es geht ja am Ende nur um Onlinewerbung mit maximal 1280 quer. "Zuviel" Auflösung ist schlecht da sieht man dann Risse in der Wand oder abgenutztes Parket. Bei Immos muss man oft genau dosiert Unschärfe einsetzen wie bei Beautyshoots.
Die meisten Makler haben/kaufen sich ein Smartphone mit 3 Optiken (UWW, WW, Normal) und machen das selbst im Vorbeilaufen. Es gibt auch Onlineportale die Klickworker mit Smartphones losschicken.
Es gibt noch die Nische der "Outfiter"/"Upfixer" die (verbrauchte) Wohnungen entrümpeln, durchputzen, entschimmeln und danach "Stagen"/Dekorieren und dann lecker als verschwenkten Packshot fotografieren.
Dass können Knisper (noch) nicht aber es gibt Immo Apps zum erstellen für Anzeigen Bilder mit AI/KI also in wenigen Jahren ist der Markt erledigt/gestorben.
Danke für die Rückmeldung. Wie ich bereits einem anderen Antwortenden geschrieben habe, sollten exklusivere Maklerbüros theoretisch daran interessiert sein, ihre Website und ihr Portfolio bestmöglich aufzuwerten. Denn selbst nach dem Verkauf wird die Immobilie oftmals nicht von der Website genommen, sondern lediglich als ‘verkauft’ oder als Referenzobjekt gekennzeichnet.
Ich denke auch, dass KI irgendwann Fotos ins Unermessliche aufwerten kann, doch bis dahin möchte ich noch mein Glück versuchen. Es wäre eher so, dass ich mein Hobby zum Nebenjob machen würde, statt alles auf eine Karte zu setzen.
Ich finde es auch immer etwas ‘albern’, wenn Immobilien im Bereich von etwa 800.000,00 € oder mehr lediglich mit dem Handy abgelichtet werden. Bei idealerweise 3,57 % Innen- und Außenprovision wären die Kosten für einen professionellen Fotografen nur ein kleiner Bruchteil der Provision und zugleich eine gute Werbung für das Maklerbüro.
Die Frage ist, was der Kunde will und was er bereit ist auszugeben. Da gibt es wie überall unterschiedliche Ligen.
1h Post/pic? Da brauchste eine erlesene Kundschaft für. Oder womöglich beherrscht Du Dein Handwerk nicht?
halbwegs“ vorzeigbare Bilder haben, die jedoch nicht meinem Anspruch und Standart entsprechen.
Was den Anspruch angeht: Standard schreibt man hinten mit d. Sicher ein erster Ansatzpunkt.
Vielen Dank für die Rückmeldung und Entschuldigung für den Rechtschreibfehler. Ich habe keine Ahnung, warum ich „Standard“ mit einem „T“ statt mit einem „D“ geschrieben habe.
Ohne mich selbst loben zu wollen, glaube ich nicht, dass es an meinem handwerklichen Geschick liegt. Viele der Fotografen, deren Arbeiten ich mir angesehen habe, schaffen oder wollen es beispielsweise nicht, einen einheitlichen Weißabgleich oder eine gleichmäßige Belichtung zu erzeugen. Reflexionen an vielen Stellen oder überbelichtete Fenster sind häufig zu sehen, und um solche Dinge zu korrigieren, braucht es meiner Meinung nach Zeit.
Lohnt nicht.
Bei uns macht sowas z. B. die Hausverwaltung. Die holen sich meist keinen Fotografen. Ich sollte einige Wohnungen mal fotografieren, aber nicht direkt für sowas, sondern für eine Webseite eines Bauunternehmens. Ich mein das waren um die 5-6 Fotos, ca halbe Stunde. Kurz durchgehen, Fotos machen, kurz später entwickeln und zufrieden war er. Hab dafür eine Aufwandsentschädigung bekommen von etwas u 100, auch weil ich die Person kenne. Etwas her schon. Sache durch. Und bevor der einen Fotografen beauftragt hätte für mehrere hundert Euro wäre er lieber selbst mit dem Handy los. Und Privatleute machen das auch meist selbst. In den allermeisten Bereichen lässt sich halt kein Geld verdienen, deswegen machen viele auch mehrere Sachen auf einmal.
Im Grunde ist es dem Endverbraucher auch völlig egal wie die Fotos aussehen, sofern die halbwegs vernünftig sind und zeigen was sie sollen. Kein Mieter oder Käufer interessiert sich für den Goldenen Schnitt, Lichtsetzung etc. Die wollen einfach nur einen Eindruck des Objekts. Warum sollte ich dafür einen Fotografen bezahlen, wenn ich das selbst könnte oder im Handyzeitalter das Handy viel übernimmt bei Leuten, die nicht wissen was sie tun....und es trotzdem reicht für sowas?
Danke für die Rückmeldung. Den Punkt mit der Hausverwaltung verstehe ich grundsätzlich. In der Regel liegen die Mieten dort zwischen, sagen wir, 500,00 € und 1.000,00 €, und es geht nicht um einen Gewinn durch Provision, sondern im Wesentlichen nur um die Weitervermietung. Hausverwaltungen wären also nicht unbedingt meine Zielgruppe. Exklusivere Maklerbüros hingegen sollten theoretisch daran interessiert sein, ihr Portfolio aufzuwerten, da die Immobilien selbst nach dem Verkauf meistens nicht von der Website verschwinden, sondern lediglich als verkauft oder als Referenzobjekte gekennzeichnet werden.
Ja, an exklusivere Geschichten habe ich auch gedacht, aber die Frage ist ja, ob man davon leben kann? In einer Großstadt vielleicht, sofern die nicht schon andere Leute haben, die sowas fotografieren.
Ich komme selbst aus Düsseldorf, daher sollte es theoretisch nicht daran scheitern. Die Frage ist nur, was man realistischerweise verlangen kann. Wie bereits erwähnt, habe ich mich etwas umgesehen, und die aufgerufenen Preise scheinen in vielen Fällen zur gebotenen Qualität zu passen.
Gerade Unternehmen wie Engel & Völkers oder auch einige andere Maklerbüros setzen ausschließlich auf hochwertige Fotos. Leider finde ich jedoch die Fotografen nicht, die diese Aufnahmen erstellt haben, um mir dort einmal ein unverbindliches Angebot einzuholen. Preislich würde ich mich dann gerne in einer ähnlichen Region bewegen, da die Qualität meiner Meinung nach sehr vergleichbar ist.
Es wäre ja ohnehin nur ein Nebenjob und nicht das einzige, wovon ich leben müsste. Letztendlich entscheidet wohl der Preis, besonders wenn bereits viele professionelle Fotografen aktiv sind. Die Optimierung der Website, insbesondere SEO, ist natürlich auch ein wichtiges Thema, ebenso wie das allgemeine Erscheinungsbild der eigenen Website, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. In meiner Anfrage hätte ich vielleicht noch genauer angeben sollen, wofür die meiste Zeit aufgewendet wird. Weißabgleich, HDR-Merge etc. sind zwar auch mit ein wenig Aufwand verbunden, aber die meiste Zeit verbringe ich tatsächlich mit der Retusche: helle Bereiche abdunkeln, dunkle Bereiche aufhellen, Kontraste an bestimmten Stellen anpassen, Reflexionen entfernen, Temperaturunterschiede ausgleichen, selektive Farbanpassungen vornehmen, den Blick durch die Fenster optimieren und natürlich auch störende Elemente hier und da entfernen. Ein Ergebnis, das darunter liegt, möchte ich ehrlich gesagt nicht abliefern.