Immobilie kaufen oder doch sein lassen?
Hallo, auch wenn ich hier mit blöden Kommentaren rechnen muss, aber ich stelle trotzdem eine Frage. Und zwar geht es um eine Immobile, was ich für mich alleine gefunden habe. Der Preis liegt bei 275.000€ inkl. VB.
Hier die Daten vom Haus:
- 108qm2 Wohnfläche
- 210qm2 Grundfläche
- Bj 1977
- In der Nähe von Gütersloh, also in Nrw
- Doppelhaushälfte
- Brenner von 2019
- Einbauküche mit Spülmaschine, Ofen/Herd und Mikrowelle vorhanden, ist 14 Jahre alt, aber funktioniert alles einwandfrei
Ich hatte Besichtigungstermin und habe einen Bekannten mitgenommen, der sich mit Handwerk sehr gut auskennt. Er war von der Immobilie bis auf Kleinigkeiten sehr überzeugt und meinte, dass ich problemlos ohne Schlechtes Gewissen einziehen kann.
Erneuert werden müssen 2 Velux Fenster im Dachgeschoss, dann die Tür von Gäste WC, dann der Heizkörper im Wohnzimmer. Ansonsten ist alles gefliest, die Wände sauber gestrichen, die Wände im Keller sind trocken und die Wasserleitungen funktionieren einwandfrei.
Auch das gute an dem Haus ist, dass ich sehr gute/nette Nachbarn kennen lernen durfte, die mir sympathisch sind. Dann meine Arbeit liegt vom Haus nur 350m weit.
Einkaufsmöglichkeiten und Stadtnähe betragen vom Haus 500-800m zu Fuß. Auch war immer mein Wunsch das ich mit fast 32 Jahren alleine wohnen möchte und nicht mehr bei Eltern.
Ich habe 2 Jobs und unbefristeten Vertrag und habe keine Schufa. Kann gut mit Geld umgehen und wäre bereit endlich das zu kaufen was ich mir gewünscht habe.
Jetzt das Problem:
Das Haus kostet 275.000€, ich war bei der Bank und die haben mir den Zustand dieser Mobilie für 253000€ berechnet. Aber meinten, dass ich auch mal gerne bis 260000€ hochgehen kann, wenn keine andere Wahl überbleibt und ich unbedingt dahin ziehen möchte.
Ich mit Maklerin am Freitag verhandelt und sie wollte zwischen 260.000-265.000€. Ich sagte, dass ich nicht mehr als 260.000€ hochgehe. Meine Schmerzgrenze liegt an sich bei 255.000€ wenn ich ehrlich bin. Aber 5000€ könnte ich auch hinblättern.
Auch kommt die Sache, dass das Dachgeschoss ausgebaut, aber noch nicht genehmigt ist. Das heißt, ich kann zwar Sachen abstellen, doch wenn ich Gäste habe, die da übernachten oder ich Mieter reinstecke, dann müsste ich nochmals bei der Stadt anmelden. Die Fläche nur für Dachgeschoss beträgt 35qm2.
Also insgesamt 140qm2 mehr.
Jetzt die Frage: Wie hättet Ihr euch persönlich verhalten ? Würdet Ihr wegen meinen Pro und Contra Punkte bis 260.000€ bleiben oder evtl. 5000€ mehr zahlen, wenn keine andere Wahl überbleibt und Ihr unbedingt irgendwo einziehen wollt, wo euch die Gegend sehr sehr gut gefällt.
Bitte helft mir, ich komme derzeit echt nicht zu Ruhe. Habe Eltern und Bekannte noch dazu gefragt, die meinten, dass 265.000€ auch noch ok wäre, wobei aber bis 260.000€ schon Schluss sein sollte.
Bis Morgen Vormittag muss ich der Maklerin anrufen und Ihr endgültig mitteilen, was Preis angeht und dann schauen ob eine Einigung zur Stande kommt.
Dankeschön im Voraus ;)
Du bist einzelner Kreditnehmer? Das Risiko für die Bank wäre damit hoch, glaubst du tatsächlich die Summe von der Bank zu bekommen? Ich lege daran gewaltige Zweifel.
Eigenkapital?
Doch ich bekomme 200000€ Kredit. Von Eigenkapital geht etwa 150.000€ weg und 25000€ lasse ich auf reserve.
5 Antworten
Bei einem Haus ist es halt immer so, dass Kaufen die eine Sache ist - Unterhalten ist das Andere und es geht danach weiter, es wird immer was kommen. Auch wenn das Haus in gutem Zustand ist, es wird weiter gehen mit Investitionen. Es ist eine Sache, die man sich deswegen genau überlegen muss: Haus, Garten, Garage usw. und Eigentum sind schön, aber es kommt immer wieder was auf einen zu - und auch eine kleine Immobilie kann sehr viel Geld verlangen.
Ich habe mir das vor Jahren mit 28/29 Jahren (bin 34) auch überlegt und mich entschieden, dass Wohneigentum nix für mich ist und ich kein Haus brauche, ich nicht mit 60 den Garten machen oder einen Horrorumzug durchmachen will, weil ich mich nicht mehr drum kümmern kann. Obwohl ich gut verdiene, wollte ich das nicht - und ein Haus "bindet" einen auch. Klar kann man es wieder verkaufen, aber mit einer Wohnung ist man freier.
Die Frage nach dem "Altern im Haus" und wie man sich das vorstellt muss man sich meiner Meinung nach auch in unserem Alter einfach stellen - und ich wollte außerdem nicht 15-20 oder noch mehr Jahre abbezahlen und hier und da auf diverse Dinge verzichten oder noch weiter auf Pump leben müssen, damit ich mir z.B. ein zuverlässiges, solides Auto leisten kann.
Für den Garten und den Haushalt kann man sich Hilfe holen, das Angebot hierfür ist mittlerweile umfangreich.
Für Gartenarbeit kommt mein Kumpel und mein Bekannter und helft mir. Haushalt schaffe ich allein, das ist kein Thema.
Ich wohne relativ günstig und auf dem Land, da will niemand hin, der da nicht sowieso schon wohnt - die Region ist für Zugezogene unattraktiv. Da mache ich mir keine Gedanken - ich denke schon ggf. drüber nach, eine Wohnung zu kaufen, aber das wäre das Höchste der Gefühle. Ich will einfach kein Haus - und mehrere zehntausend Euro für ein Dach oder neue Fenster oder Heizung usw. tun auch einem Gutverdiener weh.
Wer eine gute Genossenschaftswohnung hat und ein solides Umfeld oder einen Privatvermieter, der eine Wohnung vermietet "dass sie bewohnt ist" und kein Geld damit machen will, kann da schon alt werden - man muss sich ja nicht bei geldgierigen Privatleuten einmieten. Da hatte ich aber sicher auch immer Glück und gewisse Menschenkenntnis.
Ich würde selbst auch keinen Gärtner zahlen wollen oder Ähnliches bzw. keine fremden Leute auf meinem Grund haben - ich brauche auch kein Haus und keinen Garten für das Image und muss dazu sagen, dass ich nicht aus einer "Eigentümerfamilie" stamme. Wer im Eigenheim großwurde, denkt da sicher anders wie jemand, der wie ich schon als Kind den Hausmeister zu schätzen wusste, der von der Neuen Heimat bezahlt wird und Winterdienst, Grünpflege usw. gegen einen kleinen Obolus macht, der auf alle Mieter umgewälzt wird und bezahlbar ist.
Für nur 250 m² Garten brauchst du jetzt schon Hilfe? Wir haben 1200 m² Garten rund ums Haus um die wir uns regelmäßig kümmern.
Naja ich wollte halt Lattenzäune statt Sträucher und da mein Kumpel Zeit hat mir zu helfen, warum nicht. Immerhin habe ich bei Ihm wegen Umzug auch sehr viel geholfen.
also ich persönlich würde aktuell gar nichts finanzieren, die zinsen werden jetzt schnell fallen. Hätte ich das Geld jedoch liquide da würde ich genau jetzt investieren weil die Preise steigen werden wenn die Zinsen wieder fallen. Gilt den richtigen moment zu erwischen.
Ansonsten wird es schwierig. Wenn die Bank die immobilie mit 253.000€ bewertet heißt das wenn die beleihungsrate bei 80% liegt du erstmal nur sicherheiten von 202.000€ hast, bei 60% sogar nur ca. 152.000€. Die Lücke müsstest du (neben den Kaufnebenkosten) optimalerweise mit Eigenkapital füllen (oder durch eine 2. Grundschuld), sonst steigen die zinsen wieder.
Immobilie selbst kann man schlecht was sagen, man sollte alle Faktoren bewerten (u.a. auch ausbau der Infrastuktur im Ort allgemein, Bevölkerungsentwicklung usw. usw., und dann eine Entscheidung treffen. Ganz trivial ist das nicht. Aktuell würde ich wie gesagt gerade nichts finanzieren, oder wenn nur mit variablen Zinssatz.
Doch ich bekomme 200000€ Kredit. Von Eigenkapital geht etwa 150.000€ weg und 25000€ lasse ich auf reserve.
Also werden sie wohl mit 80% Beleihung arbeiten, dann kommt das genau hin.175.000€ als Kapital dafür sind schonmal ganz gut, und aufgrund der vermutlich steigenden Preise könnte bei der Höhe auch jetzt der Zeitpunkt sein. Pauschal kann das aber niemand sagen. Kannst bisschen pokern wenn du weißt, dass es sonst keine Interessenten gibt.
mom, kaufpreis sind doch nur 275K. Warum 200K kredit bei 175K maximales Eigenkapital dafür
Kannst bisschen pokern wenn du weißt, dass es sonst keine Interessenten gibt.
Es gab laut Nachbarn 7/8 andere Interessenten, die aber abgesprungen sind. Warum ? Das weiß ich nicht.
Was Pokern angeht, ich habe der Maklerin meine Kriterien genannt, doch die ist so Hartnäckig, dass sie bei dieser Summe bleiben möchte. Ich selber möchte nur bis 260.000€ hoch, aber 265.000€ wären zu hoch. Sind zwar nur 5000€ mehr, aber mit dem Geld könnte ich was anderes mit anstellen.
Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass ich Zuhause Probleme mit meinem Papa habe und Mama ebenfalls sich von Ihm trennen möchte. Deswegen habe ich auf die Schnelle nach was passenden umgeschaut und gefunden. Quasi als Notfall.
Du wohnst bei den eltern, hast aber 175K Kapital da liegen? nicht schlecht :-).
Aber ein notfall ist niemals ein guter Ratgeber bei einem Immobilienkauf, nimm dir da lieber ne kleine Mietwohnung als zwischenlösung.
Naja, wer mit Geld umgehen kann, der kann es eben ;)
Auto habe ich nicht, rauchen und Alkohol nehme ich nicht und aufgrund wegen 2 Jobs und guten Verdienst kann man das nun mal schaffen.
Mietwohnung sind leider sehr sehr schwierig bei mir in der Stadt und das meine ich wirklich ernst. Auch was Wohnungskauf bei mir angeht, ist ebenfalls sehr schwierig. Habe Bewerbungen geschrieben und schaue Tag täglich bei Immo Seiten nach, aber außer Hauskauf nichts zu finden.
Neben der Kaufnebenkosten musst du beachten, dass du innerhalb von 2 Jahren nach Kauf nach dem GEG sanieren musst. Deine Heizung ist fällig und du musst nun auf 65% errneuerbare Energien umsteigen. Das verusrsacht noch reichlich Zusatzkosten.
Schau in das Gebäudeenergiegesetz und überleg, was du tun musst an energetischer Sanierung. Der Schornsteinfeger z.B. ist verpflichtet, zu melden, wenn du bei der Heizung nichts unternimmst.
Die Heizungen sind von 1987 und funktionieren laut Maklerin einwandfrei. Von meinen Nachbarn sind die Heizungen sogar von 1983 und die tun es auch. Ich brauche persönlich eh nicht viel Heizung weil ich zum glück keine Frostbeule bin. Im Winter wird natürlich dann Heizung eingeschaltet, um Schimmel/Feuchtigkeit zu meiden.
Dein Nachbar kauft nicht neu. Du schon und du hast dich an die Regelungen des GEG zu halten. Deswegen habe ich dir geraten, das GEG gut durchzulesen.
Sehr gerne. Leider ist das vielen nicht bekannt. Der Notar muss beim Abschluss des Kaufvertrages zwar auf das GEG hinweisen, aber das passiert meist so nebenbei. Haben wir gerade durch, da wurde es in einem Nebensatz erwähnt. Wir kennen es aber und haben das Glück, ein kernsaniertes Haus mit neuen Fenstern aus 2022, einer neuen Heizung aus 2023 gekauft zu haben, gedämmt wurde auch neu und damit sind alle Auflagen GEG erfüllt. Lies mal hier, da steht es ganz gut erklärt: https://www.vattenfall.de/glossar/geg
Die Heizungen sind von 1987 und funktionieren laut Maklerin einwandfrei.
Das ist an der Stelle komplett irrelevant. Die Sanierungspflicht entsteht durch den Verkauf/Kauf. Die Vorgaben des GEG müssen eingehalten werden, sonst droht ein Bußgeld.
Leiderv bedenken viele das nicht und dann kommt das böse Erwachen...
Nein ich würde es nicht machen
Hör auf Deinen Bauch. Plane aber noch einige € für unvorhergesehenes ein.
Die Bank sagte das ich für Sanierungskosten inkl. Handwerker geschätzt 10000-12000€ hinblättern müsste. Mein Bekannter sagte ebenfalls so in der Art der Summe.
ich lasse vom Eigenkapital 25000€ unter anderem für Möbel und Sanierungskosten über.
Für den Garten und den Haushalt kann man sich Hilfe holen, das Angebot hierfür ist mittlerweile umfangreich. Die Argumentation ist also unsinnig.
Schaut man sich die Entwicklung der Mieten an ist gut kalkuliertes Eigentum auf jeden Fall der Miete vorzuziehen. Beachtet man hier einige wesentliche Dinge kann man entspannt in die Zukunft blicken. Sollte doch etwas schief laufen lässt sich die Immobilie noch immer verkaufen.
Schau dir mal deinen Rentenbescheid an und prüfe ob das Geld ausreichen würde deine derzeitige Miete zu zahlen.
Klar wäre dann umziehen eine Möglichkeit, nur wird der Wohnungsmarkt keinesfalls besser / günstiger werden.