Immer Menschen wollen eine starke AfD in Deutschland, warum ist das so?

7 Antworten

In unsicheren Zeiten tendieren Menschen leider dazu, auf die einfachsten populistischen Tricks reinzufallen.

Klimawandel, Kriege, Katastrophen, das führt zu viel Angst und Unsicherheit. Populisten verstärken diese Ängste noch viel mehr mit dem Versprechen, die Ursachen zu lösen. Wenn man angsterfüllt ist, ist man selten zu großen kognitiven Leistungen fähig, daher klammern sich viele dann an diesen Strohhalm und wählen die Populisten. Es ist traurig, aber die Leute wählen lieber denjenigen, der das Volk belügt, weil er behauptet einfache Lösungen für alles zu haben, als denjenigen, der mit Wissenschaft und Fakten argumentiert und ehrlich zu den Leuten ist.


donkeyXP  24.11.2023, 22:27

Die AfD gibt's nur weil die Altparteien diese Krisen nicht bewältigen können, jedoch nichts was in der Politik geschieht passiert aus Zufall also ohne die Altparteien hätten wir die meisten Krisen gar nicht, weil die meisten aus Eigenverschuldung entstanden sind. Ob Inkompetenz oder Vorsatz kann jeder selber für sich entscheiden. Aber meiner Meinung nach sind die Altparteien Schlau und wissen ganz genau was Sie tun.

guitarbassman  24.11.2023, 23:06
@donkeyXP

Interessant. Folgende Rechercheaufgaben möchte ich dir diesbezüglich mit auf den Weg geben, denn warum soll ich dagegen argumentieren, wenn du selbst deine eigene Aussage durch Recherche widerlegen kannst?

  • Wann und mit welchem Hintergrund wurde die AfD gegründet?
  • Wann und mit welchem Hintergrund wurden diverse andere rechtspopulistische Parteien in Europa gegründet? (z.B. Frankreich Front National, inzwischen Rassemblement National; Österreich FPÖ; Schweiz SVP; Polen PiS; Niederlande PVV; etc...) Darüber hinaus aber ruhig global.
  • Wie war die Entwicklung dieser Parteien? Waren sie immer rechtspopulistisch?

Spezieller Rechercheauftrag: warum hat die Gründung einer rechtspopulistischen Partei in DE so lange gebraucht? (Tipp: historische Begründung).

Wenn du da auch nur 10 Minuten investierst wirst du schnell feststellen, dass es kaum ausreicht, die Altparteien als Begründung zu nehmen. Vielmehr sind Rechtspopulisten ein nicht zu verhinderndes Übel in freiheitlichen Demokratien.
Falls du den Blick auf Parteien anderer Länder merkwürdig findest wäre der erste Schritt zu ergründen, inwiefern diese Parteien der AfD ähnlich sind. Woher also überhaupt dieser Vergleich kommt. Da wird man schnell fündig. Die FPÖ z.B. ist der europäische Prototyp einer rechtspopulistischen Partei und entsprechend hat sich die AfD da vieles abgeschaut.

donkeyXP  25.11.2023, 15:42
@guitarbassman

1)

Die AfD wurde 2013 gegründet nach 2 Legislatur Perioden von der CDU Merkel waren die Mittelständler unzufrieden, die AfD wurde von Mittelständlern gegründet.

Ein Grund ist, weil die Euro Politik für Deutschlands Wirtschaftsleistung ein Nachteil war der D-Mark war viel stärker als der Euro und aufgrund der Gesamten Wirtschaftsleistung und nicht Deutschland alleine kommt es nicht dem Wert der Währung zu gute die gute Leistung von Deutschland. Deutschland war immer Zahlmeister der EU und musste immer andere Länder retten Griechenland, Spanien, Italien etc. Darüber hinaus wurde aus der EU eine immer mehr Politisch Übergeordnete Instutition, inder die Souverenität der einzelnen EU Länder auf immer weniger Hände übergingen und immer mehr Gesetze aus der EU kommen.

Außerdem hat die Merkel Politik 2005-2013 Deutschland keine Verbesserung gebracht sondern Vernachlässigung des Landes und keine Politik für die Bürger sondern nur für die Reichen und Wirtschaftlicher Abstieg der Mittelschicht seit 2002.

2)

2015 kam erst die Fehlgeleitete Migrationspolitik der CDU, die AfD wurde nicht aufgrund von diesem einzigem Thema gegründet und ist auch nicht Rechtspopulistisch aus diesem Grund, die AfD hat viele Verbesserungsideen nicht nur die Migrationspolitik.

guitarbassman  25.11.2023, 16:10
@donkeyXP

teilweise richtig. Die AfD wurde von einem Ökonomen rein als eurokritische Partei gegründet. Daraus hat sich schnell einiges ergeben, das Motiv der Gründung war aber rein auf die EU zurückzuführen und hatte mit inländischen Angelegenheiten erstmal nichts zu tun. Und ja, damals war sie noch nicht rechtspopulistisch, das ist sie aber sehr schnell geworden. Nicht umsonst hat der Gründer - und viele weitere Personen - die Partei verlassen und kann ihr heute nichts mehr abgewinnen. Rechtspopulisten sind im übrigen nie so simpel, dass sie nur das Thema Migrationspolitik haben, das ist kein Argument. Ihre Kunst ist es aber, jedes Thema mit Migration zu verknüpfen. Und das macht die AfD ebenso wie viele andere Rechtspopulisten.

Wenn man aber deiner Grundargumentation folgt, dürfte es ja außerhalb von DE keine Rechtspopulisten geben, denn laut dir gibt es die ja nur aufgrund des Versagens der CDU bzw. Altparteien. In der Schweiz regieren die Rechtspopulisten schon seit vielen Jahren mit (mit aufgrund des sehr besonderen Systems der Schweiz).

Eine mögliche und anerkannte Definition von Rechtspopulismus ist die Kombination aus anti-Establishment und anti-Pluralismus. Diese beiden Punkte erfüllt die AfD offensichtlich. Aber auch bei anderen Definitionen fällt die AfD genau da rein. Die AfD ist das deutsche Pendant zu genannten ausländischen Parteien, die klar als rechtspopulistisch gelten. Die AfD arbeitet ja sogar mit einigen dieser Parteien zusammen, insbesondere auf EU-Ebene.

Deine Antwort ist wie gesagt teilweise richtig, hat aber noch viele Lücken und Halbwahrheiten. Fleißig weiterrecherchieren, dann wird das, du bist auf einem guten Weg.

donkeyXP  25.11.2023, 16:28
@guitarbassman

Wenn du nicht das Wahlprogramm lesen kannst und dir auch nicht die Reden von der AfD anhörst dann kann ich dir auch nicht helfen.

guitarbassman  25.11.2023, 17:52
@donkeyXP

Ich bin mir zwar nicht sicher, worauf genau sich deine Aussage bezieht, die Analyse vom Programm sowie von Reden und vom Auftreten wichtiger Figuren in der Partei gehört aber zu meinem Arbeitsalltag, der aber bei weitem nicht darauf beschränkt ist. Immerhin gehört so viel mehr dazu, wenn man eine Partei analysieren möchte. Programm und Reden sind aber schon spannende Aspekte, da hierin schon viele Widersprüche stecken. Programmatisch vertritt die AfD Punkte, die sie in Reden bei anderen Parteien angreifen. Sie widersprechen sich sozusagen selbst immer wieder, was aber auch kaum verwunderlich ist bei einer Partei, die intern so zersplittert ist. Immerhin deckt die AfD von gemäßigtem Bürgertum bis zu eindeutig faschistischem Gedankengut alles ab, je nach Landesverband und je nach Abgeordnetem. Auch das ist aber ein typisches Merkmal rechtspopulistischer Parteien, sie alle sind eng mit Rechtsextremismus verbunden. Viele waren ursprünglich rechtsextrem und haben sich mit der Zeit zu einer rechtspopulistischen Partei gemäßigt (man denke an Frankreich). Die deutsche AfD macht es genau andersherum. Die fing als wirtschaftskritische (bzw. EU-kritische) Partei an, gegründet von einem Ökonom, hat sich zu einer rechtspopulistischen Partei radikalisiert und radikalisiert sich immer weiter Richtung Extremismus. Es wird spannend, wie lange das gut geht. Der Einfluss von Höcke und seinem rechtsextremen Flügel ist auch durch die formelle Auflösung nicht gesunken.

Ein Grund, warum die AfD übrigens alles auf das Thema Migration bezieht ist der, dass sie ansonsten weite Teile ihrer Wählerschaft verlieren würden. Die AfD ist keine Partei für den Mittelstand oder gar sozial Schwache. Die AfD vertritt programmatisch eine klar neoliberale Ausrichtung und ist damit eine Partei für wohlhabende Menschen - rein wirtschaftlich. Gewählt wird sie aber zu großen Teilen von ökonomisch und bildungstechnisch unterdurchschnittlichen Haushalten, schlicht weil sie mit dem Thema Migration eine breite Wählerschaft ansprechen. Nach außen - in Reden - das Versprechen, dass durch die Bekämpfung von Migration alle mehr Geld hätten. Programmatisch aber ganz klar neoliberal.

Über die Reden und das Programm weiß ich gut bescheid, für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Vielleicht befürchten sie Schlimmes von einwandernden Muslimen oder Flüchtlingen in hoher Anzahl und dagegen sehen sie keine Alternative als die Alternative. Die Alternative will keine staatlich geförderten Moscheen und keine Anerkennung der Gemeinnützigkeit islamischer Organisationen: Andere nicht. Und in letzter Zeit sind die "Allah ist groß"-Schreier aus der Hamas und die Zustimmung aus islamisch geprägten Staaten nicht gerade ein muslimisches Aushängeschild für die Akzeptanz.

Je mehr Menschen geistig überfordert sind, desto mehr glauben sie den Heilsbotschaften von Scharlatanen. Ist wie im Mittelalter oder zu NS-Zeit. Geschichte wiederholt sich. In ein paar Jahren fragen wir uns wieder, wie das passieren konnte, keiner will es dann gewesen sein und alles geht von vorne los. Ein Blick nach Osten zeigt uns, was wir zu erwarten haben.

Unbestritten steht die gesamte Politik vor Aufgaben, die im Weltgeschehen einmalig sind. Neben dem Ende der Illusion von Wandel durch Handel und einem Frieden ohne gegenseitige Abschreckung ist es der Klimawandel, man kann nicht einfach wieder mehr Schornsteine rauchen lassen, wie in den Aufbaujahren nach dem Krieg. Und unsere derzeitigen Volksvertreter scheitern auf breiter Front an den Aufgaben, die SPD verteilt zuviele soziale Gaben nach dem Hartz-Schock, die Grünen verstehen nicht, daß ihnen die Immigrantenfrage aus dem Ruder gelaufen ist, die FDP muß immer auch ihre Besserverdienenden zufriedenstellen. In diesen Zeiten, die alle fordern und -überfordern, drängt es uns nach leichten Antworten. Ausländer raus, Deutschland zuerst, V8-Motoren für alle.. man würde dem so gern glauben, und LEIDER sind manche AfD-Positionen nicht falsch, aber ein Blick auf die Rechtsregierungen um uns, Italien, Ungarn usw., zeigt, daß auch dann nicht die goldene Zeit mit Fanfarenschall beginnt. (Alles nur meine Meinung,klar)


Daoga  24.11.2023, 15:12

Gut geschrieben! Wobei die Verhältnisse in den anderen Ländern nicht die unsrigen sind, z.B. die irrsinnigen Arbeitslosenzahlen in Süditalien, davon sind wir zum Glück weit entfernt.

Weil Menschen sein dumm!

Sehr viele uninformierte, meist auch ältere Menschen sind so unzufrieden mit der Regierung, dass sie einfach aus Protest die AFD wählen. Diese Wählergruppe ist nicht zu unterschätzen, sind viele

Andere sind einfach rechts, wissen aber nicht, dass die AFD ein wenig ungesund rechts ist.

Andere sind Neonazis


Lucas042108  24.11.2023, 22:17

Erkläre mir mal warum die afd ungesund rechts ist

GuteFrageUse795  24.11.2023, 22:24
@Lucas042108

Z.b. Bürgerrechte beschneiden, von den Bürgern, die sie wählen. Ist als würde man sich den eigenen Ast absägen lassen obwohl man dachte man erreicht mehr von der Krone. AfD betreibt im Grunde neoliberlae CDU Politik, nur ohne das C. Den sind allg. normale Menschen scheiß egal und wollen nur die Interessen bestimmter reicher Lobby schützen. Damit das kein Idiot merk, würzen sie die Programme mit populistischen Parolen. Immer das, was Leute gerade hören wollen. Machen übrigens auch andere Parteien so.