"Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" verfälscht?
Ich habe gehört, dies sei nicht in Urmanuskript enthalten und ich wollte euch fragen, ob dies wirklich stimmt.
7 Antworten
Diese Aussage kommt von hier: "Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." (Mt 24,14; Mk 16,15; 2Kor 5,20) ( https://www.bibleserver.com/de/verse/Matth%C3%A4us28,19 )
Das ist also schon korrekt, dass es in der Bibel steht. ABER nur zum Taufen. Dort steht nicht, dass Vater, Sohn und heiliger Geist eine dreifaltige Einheit / Trinität sind. Man kann das glauben und viele tun das auch, aber es steht dort nicht geschrieben. So viel ist klar. Im Gegenteile, viele glauben, dass die Trinität ein Irrtum der Kirchen ist, das sehe ich auch so, Jesus hatte das nie gelehrt. Gute Hintergründe dazu findet man z. B. auf dieser Seite: https://www.trinitaet.com/hauptartikel/alle-ha/41-einleitung
Man muss hier sehr aufpassen nicht dem leider verbreiteten Fehler zu unterliegen zu denken, dass der Bibeltext "so wie er hier ist" gilt - das sind alles (interpretierte) Übersetzungen! Nachgewiesene Fehler gibt es viele.
Ein solches Argument, wie oben, ist meiner Ansicht nach eine starke Überinterpretation der Sätze ohne inhaltlichen Unterbau, das könnte man "vielleicht" noch sagen, wenn die Texte aus dem Lateinischen stammen, aber selbst dann wäre es gewagt. Will man so stark am Text begründen geht eigentlich auf professionellem Niveau kein Weg am altgriechischen Original vorbei und ich bezweifele sehr, dass sich dann hier in diesem Textstück genau die gleiche Grammatik wiederfindet. Es sind genau solche Stellen wo Übersetzer daher immer wieder "interpretieren" mussten, anders ist es nicht möglich, Übersetzung ist daher eine Kunst und keine exakte Wissenschaft! Es könnte z. B. ganz einfach genau so bedeuten, dass _jeweils_ im Namen jedes dieser 3 Worte getauft wird. Mal mit besserem und mal mit schlechterem Resultat. Was für mich inhaltlich viel näher liegt als das künstliche Trinitätskonstrukt der Amtskirche was Jesus nie lehrte. Entscheidend ist eine inhaltliche Basis, nicht nur eine Ableitung eines ganzen Theoriegebäudes (!) aus einem einzelnen Grammatikkonstrukt. Zumal es starke inhaltliche Gegenargumente gibt (s. o.).
Man muss hier sehr aufpassen nicht dem leider verbreiteten Fehler zu unterliegen zu denken, dass der Bibeltext "so wie er hier ist" gilt - das sind alles (interpretierte) Übersetzungen!
Deswegen schau ich mir da auch nicht die Übersetzungen an, sondern die altgriechische Vorlage.
Will man so stark am Text begründen geht eigentlich auf professionellem Niveau kein Weg am altgriechischen Original vorbei
Da stimme ich zu.
und ich bezweifele sehr, dass sich dann hier in diesem Textstück genau die gleiche Grammatik wiederfindet.
Die Zweifel kann ich dir nehmen. Ist auch im Altgriechischen ganz genauso.
Es könnte z. B. ganz einfach genau so bedeuten, dass _jeweils_ im Namen jedes dieser 3 Worte getauft wird.
Nein, das gibt die altgriechische Vorlage nicht her, denn dann müsste ὄνομα im Plural stehen.
Wenn das so ist, dann ist es gut zu wissen, danke für das Detail, ändert aber trotzdem nur recht wenig, es ist ein kleines Indiz, aber daraus dennoch in keiner Weise automatisch, dass hier ein theologisches >Einheitskonstrukt< vorliegt. Ich danke dir im Namen des Autors, des Produzenten und des Regisseurs. Sind die deswegen ein Einheitskonstrukt? Nein, allein aus dem Satzbau kann man so etwas nicht ableiten. Wie gesagt, ich empfehle mal : https://www.trinitaet.com/hauptartikel/ zu lesen und die Argumente offen wahrzunehmen. Für mich ist es klar, dass ich der Trinitätsansicht der Amtskirchen nicht folge...
ändert aber trotzdem nur recht wenig
Haja, vorher meintest Du noch "Will man so stark am Text begründen geht eigentlich auf professionellem Niveau kein Weg am altgriechischen Original vorbei"
Hast Du jetzt deine Meinung geändert oder passt dir einfach nur der altgriechische Text nicht?
Nein, ich habe meine Meinung nicht geändert - ich sagte ja "will man so begründen..." und ich will das sowieso nicht, ich halte von dieser Art der Begründung per se nicht sehr viel. Außer diese würde durch etliche Punkte, also Vielfalt der analytischen Merkmale, insgesamt auf solideren Boden gestellt.
Aber in jedem Fall gute Arbeit, dass die Recherche passt, Respekt davor, ich sehe es nur eben aus grundlegenden inhaltlichen Gründen dennoch weiterhin anders, die eine Schwalbe macht für mich noch keinen Sommer. Wie gesagt, ich selbst wäre den Weg aus dem Satzbau etwas abzuleiten nicht gegangen, siehe oben. Die allermeisten Leute gehen diesen Weg komplett ohne sinnvolle Recherche und da bin mal (positiv) überrascht, dass sich tatsächlich jemand die Mühe gemacht hat, was gut ist. Wenn es jetzt mehrere Stellen gibt, die einstimmig diese Lesart im Original, so wie oben nochmal, bestätigen, dann würde es mich tatsächlich interessieren. Hier halte ich persönlich es nach wie vor für eine grammatische Überinterpretation eines einzelnen Satzes, wie bereits eingangs gesagt. Die grundlegenden Gegenargumente auf der inhaltlichen Ebene (auch s. o.) wiegen für mich weitaus schwerer, aber das muss jeder für sich entscheiden.
ich sehe es nur eben aus grundlegenden inhaltlichen Gründen dennoch weiterhin anders, die eine Schwalbe macht für mich noch keinen Sommer.
Wenn es nur die eine wäre..
Außer diese würde durch etliche Punkte, also Vielfalt der analytischen Merkmale, insgesamt auf solideren Boden gestellt.
Und das wird sie.
Und das wird sie.
Und genau da sind wir eben anderer Ansicht, ich sehe deutlich viel mehr Punkte, die gegen die Trinitätstheorie sprechen. Aber jeder muss das eben für sich entscheiden...
Ich habe gehört, dies sei nicht in Urmanuskript enthalten
Das Urmanuskript ist nicht erhalten. Es gibt anhand der bisherigen Textfunde und den Kommentaren der Kirchenväter jedoch keinen Anlass anzunehmen, dass diese Formel erst später hinzugefügt worden wäre.
Ich habe auch schon vieles gehört.
Frag doch nicht uns, sondern deinen Gesprächspartner, welches Urmanuskript er besitzt, durch das er die Verfälschung nachweisen konnte.
Nein, im Uhrmanuskript war es sicher nicht drin. Das würde thematisch gar nicht passen.
Im "Uhrmanunsukrpt" mag es vielleicht nicht enthalten sein, allerdings gibt es kein einziges griechisches Manuskript, in dem es nicht enthalten wäre, dementsprechend war es natürlich im Urmanuskript und das ist auch Konsens unter Neutestamentlern.
Es sollte heißen:
"Im Namen des Vaters und des Sohnes
taufe ich dich in den Heiligen Geist hinein" (Lk.3,16; Röm.6,4; Eph.4,5).
Naja, schau doch mal genauer:
"Taufet sie auf den Namen" - singular.
Es folgen drei Personen im Genitiv: "des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Diese drei haben offensichtlich einen Namen.