Ich weiß seit einer Woche, dass ich hochbegabt bin, was tun?

12 Antworten

Lebe dein Leben genau so weiter wie bisher.

Nur weil du es nun weist, hast du dich nicht verändert. Du bist der gleiche Mensch wie letzte Woche.

IQ Tests von jüngeren Kindern werden gerne angezweifelt. Da reicht es schon minimal abgelenkt zu sein und das Ergebnis stimmt nicht mehr. Nur weil du vor vielen Jahren das Ergebnis hattest heißt das nicht, dass du es wieder schaffen würdest. Tests im Internet haben quasi keine Aussagekraft, wenn man schlecht in Mathe ist, ist das Ergebnis direkt um einiges schlechter. Ein Test beim Psychologen der mehr unterschiedliche  Aufgaben prüft ist da sicherer.

Ob man dich nun plötzlich deswegen mehr fördern müsste denke ich nicht. Man müsste dich genau so fördern wie noch vor einer Woche, denn an deiner Intelligenz hat sich nichts geändert.

Wenn du willst rede mit deinen Freunden darüber, passe aber auf dass es nicht arrogant rüber kommt oder als würdest du dich nun wie etwas besseres fühlen. Wenn du es wirklich gerne erzählen willst, dann mache es doch nach dem Motto: wir haben doch letzten aus Spaß den IQ Test im Internet gemacht und da war mein Wert ja sehr hoch, ich hatte das meinen Eltern erzählt und die meinten, dass ich mal einen echten Test gemacht habe und da auch einen hohen Wert hatte.

Meinen Eltern wurde auch gesagt, dass ich hochbegabt bin. Den genauen Wert hat der Psychologe nicht gesagt, da er eben meinte das sei bei Kindern (war da ca. 10) ungenau sein kann und er es daher nicht an einer Zahl festmachen will. Wenn ich einen genauen Wert wolle, solle ich den Test später noch mal wiederholen. Die Hochbegabung sei aber die Erklärung, warum ich angeborene Schwächen (schwere Legasthenie und Hörverarbeitungsstörung) so lange verstecken konnte und es bis hierhin in der Schule geschafft habe, zudem teilweise so unterfordert war, dass ich total abgeschaltet habe.

Höchstbegabung ist, soweit ich mich erinnere, ab 145. Selbst mit 144 wäre man es also nicht, mit 140 noch weiter entfernt. In Deutschland wird aber irgendwann eh gesagt, dass der Test immer ungenauer wird. Daher kommen diese extrem-Zahlen wie IQ von 180 meist aus den USA.

Ein IQ von 140 ist schon deutlich überdurchschnittlich, aber ehrlich gesagt gibt es keine magische Grenze zur Hochbegabung. Ein Mensch mit einem IQ von 129 ist nicht hochbegabt und einer mit einem IQ von 131 ist es? Der eine muss gefördert werden und der andere nicht?

Beide haben die gleiche Intelligenz und es macht im realen Leben keinen Unterschied. Die Grenze wurde willkürlich (2 sigma sind 2 Standardabweichungen und wird eben häufig als Signifikanzgrenze gewählt) von Forschern gewählt. Ebenso könnte man die Grenze auf 3 Sigma, also 145, setzen und dann wärst du z.B. plötzlich nicht mehr hochbegabt. Was würde das ändern?

Ich würde es für mich behalten, da man sonst leicht ausgrenzt werden kann. Warum sollte man es auch Leuten sagen? Entweder man wirkt auf andere intelligent oder nicht. Das sollten die dann schon selbst erkennen.

Was die Frage mit der Förderung angeht ist es wohl so, dass es in Deutschland eh nicht viel Förderung für Hochbegabung gibt. Ich persönlich sehe auch nicht die dringende Notwendigkeit.

Was bedeutet denn Förderung? Dass andere dir Dinge zeigen müssen? Warum sollte das notwendig sein. Intelligenz soll ja auch die Fähigkeit sein sich selbstständig neues Wissen und Fertigkeiten anzueignen. Du willst Programmieren lernen dann lern es. Du willst ein Instrument lernen? Dann bring es dir selbst bei. Du interessierst dich für Mathematik? Dann warte nicht bis du in der Schule den Stoff bekommst, sondern lies ein Buch darüber.

Es gibt so viele Möglichkeiten sich selbst zu fördern, unabhängig von der Schule.

Schau her, bei mir war das genau andersrum:

Mein Dad hat mal in irgendeinem Treffen mit Familienfreunden rumposaunt, ich sei HB. Mein 9jähriges Ich hat das aufgeschnappt und sich damit bei den damaligen Mitschülern ziemlich unbeliebt gemacht.

Erst mit 25, nach sehr guten schulischen und akademischen Leistungen und dem Gefühl, diese Leistungen nicht auf meinen Job übertragen zu können, habe ich mich soweit in Frage gestellt, dass ich einen IQ-Test gemacht habe, der den (unqualifizierten) Anfangsverdacht dann auch deutlich bestätigt hat.

Manche Leute, mit denen ich echt eng vertraut bin, wissen inzwischen von meiner HB. Dabei stelle ich aber immer vorher sicher, dass sie ein entsprechend differenziertes Verständnis von Intelligenz haben und nicht glauben, ich würde mich mit der Botschaft "ich bin hochbegabt" irgendwie über sie oder Dritte stellen wollen. Deshalb rate ich auch von der Nennung des konkreten IQ dringend ab. Zum einen weisen IQ-Tests immer auch eine gewisse Messunschärfe auf. Der Test von Mensa bspw. ist bei 130 "geschärft", d.h. an diesem IQ mittels Stichproben gegen andere Tests geeicht, dennoch geht Mensa davon aus, dass das Kriterium zur Aufnahme auch bei einem Ergebnis von 128 noch erreichbar ist und bietet daher bei solchen Ergebnissen kostenlose Zweitversuche an. Ab 145 aufwärts traut sich der Mensatest darüber hinaus nicht mehr, eine ausreichend zuverlässige Zahl zu nennen - klar ist das im Bereich über 130, aber der genaue Wert ist nicht ermittelbar. Die Nennung des konkreten IQs wäre in dem Fall nicht mehr als eine Art Schwanzvergleich. Ich vergleiche diese Informationen immer gerne mit meiner Erfahrung aus der Automobilentwicklung: Die Grenzen für die ergonomische Auslegung des Fahrzeugs (also die Bedienbarkeit im Rahmen der Körperproportionen) werden durch die "5%-Frau" und den "95%-Mann" definiert, d.h. bspw. ein Mann, der größer ist als 95% aller Männer, droht, mit dem Kopf an das Dach des Autos zu stoßen oder beim Bedienen der Pedale mit den Knien an das Armaturenbrett zu stoßen. Ab dieser Grenze ist es unerheblich, ob der Mann nun 215 oder 230 cm groß ist. Es ist aber wichtig zu wissen, dass er mit diesem Auto Schwierigkeiten haben könnte und mit einem anderen Konzept vielleicht besser fährt.

Also ich denke die Frage mit den Freunden ist jetzt wohl geklärt (die Frage ist ja drei Jahre alt), aber falls du dich trotzdem noch über das Thema Hochbegabung informieren möchtest, hier ein Link:

https://www.bmbf.de/upload_filestore/pub/Begabte_Kinder_finden_und_foerdern.pdf

Eigentlich ist er für Lehrer und Eltern von begabten und hochbegabten Kindern gedacht, aber in den ersten zwei Kapiteln geht es ausschließlich um Hochbegabung bei Kindern und Jugendlichen, also ist es auch für Hochbegabte an sich interessant.

:-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du bist jung und unterfordert. Fordere dich, treibe Sport, wenn du studieren willst. Frag ob du ein paar Klassen überspringen kannst.

Kommt drauf an, es kann Freundschaften zerstören. Entscheide selbst, ich würde es nicht.

Ein IQ v. 140 ist schon stark überdurchschnittlich. Du könntest auch 145 gehabt haben, weil es Tagesform abhängig ist.

Höchstbegabung ist einfach jemand mit IQ >145 u. einer erfolgreichen Lebensgeschichte.

Hochbegabung ist jemand mit iq >130 u. einer erfolgreichen Lebensgeschichte.

Jemand mit Iq >130 ist nicht hochbegabt, jemand mit iq >145 ist nicht höchstbegabt.

Beide sind hochintelligent, jedoch nicht hochbegabt!

Deine Geschichte hat Überschneidungen mit meiner.

Mit 1.5 Jahren wurde ich zum ersten mal getestet und gehörte zu den 99..% der leistungsfähigsten Kleinkinder (kein Iq Wert jedoch klare Anzeichen einer hohen intellektuellen Befähigung).

Mit 5 Jahren wurde ich erneut getestet aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten. Die Testerin war eine Anfängerin und ich hatte keine Lust auf Tests. Ergebnis: IQ 70 (ab zur Sonderschule)

Mit etwa 8 Jahren wurde ich erneut getestet, weil ich gut in der Sonderschule war u. sogar ungewöhnliches Interessen hatte.

Ich kam in die normale Grundschule, beschissene Noten. Interesse an Physik, Astronomie, Weltraumfahrt u. ein grosser Wortschatz/Allgemeinbildung.

Erneuter Test mit 15 aufgrund von Spezialinteresse an theoretischer Physik, Selbstbeschäftigung in Bezug auf Relativitätstheorie u. höhere Mathematik.
Der Schulpsychologe war nach dem Erstgespräch davon überzeugt das ich hochintelligent wäre (>130).

Damals war mir nicht bewusst, weshalb ich getestet wurde, deshalb verzögerte ich die Zeit so weit hinaus wie möglich um nicht zur Schule gehen zu müssen, dazu war die Umgebung verdammt laut u. der Tester selbst hatte Chorea Huntington.
Ergebnis: IQ 78 (Lernbehindert).

Der Tester war vom Ergebnis nicht überzeugt u. wollte erneut einen machen. Meine Eltern verneinten. Für meine Lehrerin war ich der „Langsame“ u. der Hagel schlechter Noten ging weiter voran.

Bis ein Referendar ein Praktikum bei uns absolvierte u. alle Underachiever gefördert wurden (darunter ich). Er verstand meine Denkweise u. half mir diese umzusetzen. Danach war ich plötzlich Klassenbester in mehreren Fächern u. selbst in Mathe konnte ich mich verbessern. (Er hatte auch Verdacht auf Hochbegabung und wurde selbst mit 12 als IQ 144 Wunderkind identifiziert).

Als Er ging, fingen wieder die schlechten Noten an, weil mich die Lehrer missverstanden.

Mit 19 J. wurde ich erneut in einer reinen diagnostischen Abklärung geprüft (ich denke die wollten sehen ob, ich echt so zurückgeblieben bin wie die gedacht haben). Tja stellte sich das Gegenteil heraus, ich war bei praktisch jeden Test stark überdurchschnittlich und in vier Bereichen hatte ich die volle Punktzahl
(iq >145). Ein IQ Wert im Bereich 130-145.

Ich könnte im nächsten Test 130/150 o. 68/88 erreichen.

Fazit: IQ Tests sind Bullshit!