Ich verstehe jeden Menschen. Ist das normal?
Hallo.
Ich habe meine Fragen in 3 Punkten unterteilt :
1)Nach langer Zeit habe ich angefangen mich mehr kennenzulernen. Ich habe auch bei Diskussionen mit Menschen gemerkt, dass ich keine richtige Meinung habe. Ich habe immer beide Seiten einer diskussion verstanden. Man könnte sagen ich könnte mich wirklich in jeden Menschen versetzen. Wirklich jeden. Deswegen verspüre ich auch oft kaum Hass. Ich habe auch nicht wirklich Mitleid mit vielen Menschen. Da ich immer jeden verstehe, habe ich mich auch sehr oft verändert. Zum Beispiel sind viele Leute in mein Leben getreten , die mich verändert haben, weil ich deren denkweise usw. verstehen konnte. Deswegen veränderte ich mich dadurch auch.Ist das normal?
2) Und auch noch :
Ich denke ich sehe diese Welt ganz anders als andere Menschen in meinem Umkreis usw. Ich denke immer nach. Egal wo ich bin. Ich bekomme bei jedem Ort ein neues Gefühl ( manchmal fühle ich mich an manchen Orten unwohl , aber ich weiß net warum ) . Da ich viel nachdenke verbringe ich auch eher lieber Zeit alleine. Nur ich alleine kann mich selber motivieren. Ich möchte nicht immer andere Meinungen hören, weil ich ja jede verstehe , ändert sich meine dadurch automatisch. Durch das Ändern der Meinungen habe ich sehr vieles im Leben liegen lassen oder auch weitergemacht. Aber ich denke trotzdem dass ich die Welt eher anders sehe. Ich mag auch ehrlich gesagt Tiere nicht wirklich.
Weil ich immer so meine meinung schnell änderte, verlor ich viele Freunde, weil sie damit nicht klargekommen sind.
3) Und ich weiß auch nicht wieso, aber ich bin nicht wirklich nett zu meinen liebsten.. obwohl die mir sehr viel bedeuten. Ich kann mich oft nicht kontrollieren. Mir fehlt immer diese motivation um überhaupt aufzustehen und etwas zu machen. Was kann ich ändern? Bzw wie kann ich mir selber helfen ( ohne Ärzte ) oder was ist das überhaupt? Wieso bin ich so.
Ich hoffe da draußen gibt es jemanden der es einigermaßen versteht.
Bitte sagt mir was ihr dazu denkt.
Lg
8 Antworten
Zu deiner 1. Frage, ob es normal ist, dass du dich in jeden hinein versetzen kannst und dich durch andere so oft veränderst.
Ja, das ist für DICH normal. Du bist ein Mensch ohne festen inneren Kern, d.h. du hast keine Festlegung auf irgendetwas. Da ist es ganz verständlich, dass du dich so vom Außen leiten lässt.
zu 2: Du kommst natürlich am Besten alleine klar, weil du dann nicht so von außen beeinflusst bist, was dir ja jedes mal andere Sichtweisen und Verhaltensweisen aufzwingt. Da du dich jedem und jeder Umgebung anpasst, ist es für dich einfacher, DU SELBST zu sein, wenn du mit dir allein bist. Dass sich deine Meinung so häufig ändert, hat mit deinem fehlenden Persönlichkeitskern zu tun. Natürlich irritiert das andere und sie können es nicht verstehen.
zu 3: das nennt man fehlende Impulskontrolle. Auch das ist ein Merkmal einer Persönlichkeitsstörung. Wenn du es genau wissen willst, solltest du mal mit einem Psychiater darüber reden. Die kennen sich mit sowas gut aus.
Ob du etwas daran ändern kannst? Vielleicht teilweise, aber die Grundzüge wirst du nicht ändern können. Versuch dich so anzunehmen wie du bist. Genieße das Alleinsein und versuche in Zeiten des Alleinseins heraus zu finden, was dir Spaß macht, was dir wichtig ist usw.
Alles Gute!
Was Punkt 1 und 2 betrifft: Genau so bin ich auch haha
Dein Problem ist einfach nur, das du keine eigene Meinung und auch keine eigenen Ziele hast.. Dadurch dümpelst du nur in der Gegend herum.
Meinung und Ziele geben halt und bringen einen vorwärts.
Na dann finden wir doch mal heraus ob du keine Meinung hast:
Tiere schmecken lecker, aber wir müssen sie töten wenn wir sie essen wollen.
Was ist nun wichtiger? Das Leben des Tieres, oder unsere Ernährung?
Eine Frau will Abtreiben. Was ist wichtiger? Ihr Wunsch, oder as Leben des heranwachsenden Embryos?
Eine Religion fordert den Tod der Leute, die diese ablegen wollen,
und behandelt Frauen wie Menschen zweiter Klasse.
Was ist wichtiger: Menschliche Werte, oder Religionsfreiheit?
In einem Raumschiff fallen die Lebenserhaltungssystem aus.
Der verbleibende Sauerstoff reicht nur noch für eine Stunde, oder für zwei wenn man die Hälfte der Menschen an Bord opfert.
In Frachtraum 1 sind Zivilisten aller Art und verschiedener Berufe,
im anderen die Besatzung, die die Systeme vielleicht wieder reparieren könnte.
Was tust du?
Ein Zug rast auf eine Weiche zu, auf dem einen Gleis liegen 5 Alte Menschen, auf dem anderen zwei Kinder. Du hast 3 Sekunden um deine Entscheidung zu treffen, und kannst sie nicht retten: Auf welches Gleis lenkst du den Zug?
Du wirst schnell feststellen, dass du als Mensch der keine Entscheidungen trifft, und keine Meinung vertritt entweder alles so geschehen lassen musst wie es eben kommt, oder dass du Opfer bringen musst. Und ich glaube genau mit diesen Opfern hast du deine Probleme. Wer auf jedermanns Seite steht, steht auf keiner.
Ich verstehe nicht ganz, warum du im Kontakt mit anderen Leuten stets deine Meinung änderst, sie also so anpasst, dass sie der deines Gegenübers entspricht. Im Kontakt mit einer anderen Person wechselst du dann deine Meinung? Kein Wunder, dass die Leute dich meiden, du wirkst unzuverlässig und hältst "deine Fahne in den Wind". Zu praktisch jeder Meinung gibt es auch eine legitime Gegenmeinung. Und es ist aus meiner Sicht immer das Beste, immer beide Seiten im Blick zu haben und das auch so zu kommunizieren. Leute mit extremen Meinungen also einzubremsen ohne die komplett gegenteilige Meinung zu vertreten oder sich der Meinung des Gesprächspartners anzupassen. Wenn du einfach nur jeweils die Meinung deines Gesprächspartners annimmst entsteht der Eindruck, dass du dich ihm nur anbiederst, um ihm zu gefallen. Das wirkt billig und abstoßend spätestens, nachdem die Personen erfahren, dass du dich gegenüber anderen ganz anders positioniert hast.