Ich verstehe die Welt nicht und sehe keinen Sinn in allem?

18 Antworten

Hey, ich konnte mich tatsächlich etwas in deiner Frage wiederfinden und vielleicht hilft dir meine Antwort weiter.

Viele Leute in meiner Umgebung (vor allem Freunde aus der Schule) leben nach diesem Muster, welches du erwähnt hast. Sie üben sehr viel Druck auf sich selbst aus, was das Thema Schule betrifft, und wollen immer die/der Beste sein. Wenn das nicht der Fall ist kann es gut vorkommen, dass sie deprimiert sind, weil sie dem Leistungsdruck nicht standhalten konnten. Ich glaube ihre Lebens-und Denkweise wurde ihnen mehr oder weniger von der Gesellschaft eingetrichtert und meistens ist das auch so, dass die Eltern das auf die Kinder direkt und auch indirekt übertragen.

Das man das Leben als Schule-Studieren/Ausbildung-Arbeiten ansieht ist wirklich traurig, aber wie bereits erwähnt ist dies die Denkweise, welche sehr oberflächlich aussieht, die die Meisten, vor allem junge Schüler, haben. Demnach sind die Erwartungen an das Leben auch eher gesenkt. Meiner Meinung ist dieses Art zu leben definitiv die Falsche.

Ich sehe die Welt anders, jedoch gibt es natürlich irgendwo Parallelen. Ich gehe zur Schule und mache Abitur nicht, weil ich das als "Muss" ansehe, sondern, weil ich mich weiterbilden und meinen Geist erweitern möchte. Je nach dem Motto, wenn dich etwas an deiner Welt stört muss du es selbst in die Hand nehmen und verändern. Dazu benötigt man einfach eine gute Bildung (über das Bildungssystem, was meiner Meinung nach in Deutschland noch nicht so ausgereift ist und wo man sich definitiv Skandinavien (Bsp. Schweden) als Vorbild nehmen sollte, lässt sich weiterhin streiten...). Natürlich habe ich auch in der Schule meine Schwächen und damit bin ich cool. Ich mache mir NIE Stress vor einer Klausur. Egal welches Fach ansteht. Es gibt Fächer, welche ich einfach sehr gerne besuche bzw. die mich interessieren und für die ich automatisch motiviert bin zu lernen, aber meistens ist das im großen Rahmen gar nicht nötig, denn wenn man wirklich Interesse an einer Sache zeigt, dann hat man das Meiste automatisch schon verinnerlicht. Auch in Fächern, wo ich nicht gut drin bin oder die ich ungerne besuche ist das so. Ich versuche immer mein Bestes zu geben und schon der Gedanke, dass ich es versucht habe, macht mich glücklich. Vieler meiner besagten Freunde sind immer wieder erstaunt mit welch einer Gelassenheit ich die Oberstufe angehe und trotzdem völlig aufgehe. Ich versuche auch immer mit ihnen zu reden damit sie ihren Druck etwas abbauen können, aber leider klappt das nicht immer. Daher konzentriere ich mich eher darauf, dass es mir schulisch gesehen (meiner Gesundheit betreffend) gut geht. Meiner Meinung nach ist das auch auf das Studium und auf deinen späteren Job übertragbar. Wenn du erstmal anfängst dich für etwas interessieren und etwas zu machen, was dir richtig Spaß macht, dann sind Dinge wie Druck oder Stress kein großes Thema mehr für dich. Ich sehe es nicht so an, dass wenn du arbeitest du einfach nichts erlebst. Man sollte arbeiten als ein kleinen Teil deines Lebens ansehen. Mit der richtigen Arbeit bist du imstande ein Menge zu erleben und eigene kleine Erfolgserlebnisse zu haben und wenn du älter bis und du selbstbestimmt in den Ruhestand gehst kannst du ja glücklich auf dein Leben zurück schauen oder noch mehr schöne Erlebnisse schaffen. Als Mensch sollte man sich einfach gegen das oberflächliche System stellen und selbst seine perfekte ideale Lösung für sein Leben finden. Das sollte nicht immer bei jedem gleich aussehen, denn alle Menschen sind individuell und daher hat jeder das Recht sein Leben selbst so zu gestalten, wie er es selbst möchte. Wenn du das Beste aus deiner Situation (als Mensch) machst, dann wirst du glücklich sein zu was du im Endeffekt alles fähig warst. :) LG


verreisterNutzer  04.01.2018, 14:43

Danke für diese wirklich sehr tolle Antwort :) es ist schön auf Menschen zu treffen die etwas genauso sehen wie ich. Viele Dank und alles Gute bei deinem zukünftigen Leben.

1

Hi JTmaniac,

erst mal zum Thema "wieso können wir Menschen nicht leben wie die Tiere". Jedes Tier jeder Tierart lebt sein Leben so, wie es für diese Tierart den Veranlagungen nach und sich für das einzelne Tier nach den individuellen Möglichkeiten und der individuellen Situation ergibt. Und wir Menschen sind einfach eine der vielen Tierarten, und für uns gilt das Gleiche. :)

Unsere (westliche) Gesellschaft (der "ersten und zweiten Welt") ist eine Leistungsgesellschaft, und da wird viel zu wenig Wert auf Betrachtungen und Tätigkeiten gelegt, welche die Leistung nicht direkt messbar steigern... Völlig richtig erkannt!

Aber das solltest Du natürlich nicht als Ausrede vor Dir selbst benutzen, um zu rechtfertigen, bzw. zu entschuldigen, dass Du beispielsweise einen Anmeldezettel zu spät abgegeben hast, obwohl Du es ja sicher - wie auch die Mitschüler - rechtzeitig genug gewusst hast.

Ich habe das in jungen Jahren (so mit 18 etwa noch) ähnlich gemacht, was aber eine Art von Selbstbetrug ist. Zum ersten Mal wurde mir das erst dann bewusst, als ich gegenüber einem Motorrad-Kumpel mal wieder über den lästigen Papierkram schimpfte, und die Gesellschaft, die nur auf solche unwesentlichen Dinge achtet. Er sagte zu mir: "Hey Martin, ein echter Guru muss aber seine Papiere in Ordnung halten können!".

Mit "Guru" meinte er (das war damals in den Siebzigern) so etwas wie einen spirituellen Meister, also einen Mensch, der die wirklich wesentlichen Aspekte des Lebens erkennt.

Mir wurde dabei schlagartig klar, dass ich einfach sehr geschickt Ausreden für mich selbst und vor mir selbst zurecht legte, warum ich mich nicht rechtzeitig und ausreichend um die etwas lästigen Angelegenheiten meines täglichen Lebens kümmerte...

Vielleicht kann Dir sein (bei mir damals zündender) Satz auch eine kleine Erkenntnis verschaffen?

Ein anderer Gedanke half mich ebenfalls - das war etwa zwei Jahre früher, als die oben beschriebene Situation - zu akzeptieren, dass ich durch einen Job Geld verdienen sollte, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen:

Ich erkannte plötzlich, dass die anderen Tierarten eigentlich viel mehr für ihren täglichen Lebensunterhalt und alles was dazu gehört arbeiten müssen, als wir Menschen: Jedes Tier arbeitet eigentlich von früh bis spät daran, sein Futter zu besorgen und seinen Unterschlupf zu haben, sowie auch einen Partner für den Nachwuchs zu finden und diesen erfolgreich aufs eigene Leben vorzubereiten. Und bei uns Menschen ist das eben in unserer westlichen Gesellschaft nur über den Umweg Job --> Geld --> Einkaufen möglich. Dadurch haben wir dann aber auch die sogenannte "Freizeit" (im Gegensatz zu den meisten anderen Tierarten), in der wir uns - wenn wir wollen - so tiefgreifende Gedanken machen können, wie beispielsweise was eigentlich der Sinn des Ganzen sein soll. :)

Jeder Mensch sollte arbeiten und zur Schule gegangen sein. Wenn das der Großteil nicht mehr machen würde, bräche unsere Gesellschaft zusammen.

Wer produziert,entwickelt, verkauft, verschickt dein elektronisches Gerät mit dem du diesen Text geschrieben hast? Wer sorgt dafür, dass du ein warmes Haus hast, Essen und (hoffentlich) gesund bist? Du siehst, dass die Arbeit anderer Menschen (mittlerweile auch einiger Maschinen) unerlässlich ist, um unseren modernen Lebensstil beizubehalten.

Arbeit stiftet nicht nur wegen des Geldes für einen selbst Sinn! Durch seine Arbeit gibt jeder Mensch auch wieder etwas an die Gesellschaft zurück - die einen mehr, die anderen weniger.

"das gibt es doch nur ein Mal" ? Ah ja? Ich habe den Eindruck es verläuft immer wieder immer wieder recht recht ähnlich, aber auch nur da wo ichs blicke

Kann ich gut nachvollziehen, was du meinst.

Blöderweise können wir nichts davon wirklich sicher wissen.

Aber klar, abwegig finde ich deine Gedanken nicht.