Ich mag unsere Katze nicht, was nun?

5 Antworten

Ist schwierig, dass ihr beide Katzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten geholt habt. Für Katzen ist es manchmal schwer, sich zu befreunden. Eure zweite Katze ist offenbar domianter. Das wirkt auf uns Menschen erst mal negativ. Versuch dich trotzdem mit der 2. Katze auseinanderzusetzen – auch liebenswerte Eigenschaften an ihr zu entdecken. Wenn sie so gierig auf Essen ist, hat das sicher auch Ursachen. Jede Katze hat ihren Charakter. Das ist manchmal nicht einfach.


Loure1 
Beitragsersteller
 29.05.2024, 01:18

Danke für deine Worte. Ich habe mich natürlich mit der Katze bereits auseinander gesetzt und auch liebevoll behandelt. Ich habe mir stets mühe gegeben eine Bindung aufzubauen und ich glaube auch nicht dass die Katze mich nicht mögen würde. Ich bin auch ein sehr tierlieber Mensch, ich habe nur gemerkt, dass sich in letzter Zeit das immer mehr in mir aufgestaut hat, was ich sonst nicht von mir kenne, gegenüber Tieren, was mich etwas besorgt hat.

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Katzen sind individuell, wie auch wir Menschen. Und es sind keine Maschiene, die du so programmieren kannt, wie du es möchtest.

Es sind lebende, fühlende Wesen, die ihren eigene Charakter haben, sowas muss man sich vorher bewusst sein...

Wenn die andere Katze mehr hunger hat, dann fütter ihr mehr oder bsorg ihr einen Anti-Schlingnapf oder verteil das Futter auf einem flachen Brett oder Teller, dan brauch sie länger zum fressen.

Nicht jede Katze will kuscheln, und kommt einen an der Tür begrüßen, manche wolle halt einach ihre Ruhe


Loure1 
Beitragsersteller
 29.05.2024, 01:23

Da hast du natürlich recht. Tiere sind individuelle Lebewesen so wie wir Menschen auch. Ich denke ich bin da wohl auch etwas angeeckt womit ich einfach noch nicht so Erfahrung habe, ich bin mit Hunden aufgewachsen, da ist alles dann doch etwas anders.

Ich gebe ihr das Futter in einem Teller und verteile es möglichst breit, sodass sie lange daran zu futtern hat, aber das spielt keine Rolle, sie frisst ein paar happen von ihrem und sieht dann das vom Nachbarn, was natürlich immer besser schmeckt. Aber ich habe von einem anderen Kommentar den Tipp bekommen einen Mikrochip Napf zu besorgen, womit sich dieses Problem dann gelöst hat.

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Hallo Du,

nicht mögen ist nicht schlimm.

Du lässt zu allererst beide Katzen chippen (wenn noch nicht geschehen). Kostet nicht die Welt beim Tierarzt.

Futterklau Unterbindung:
Dann kaufst du 2 SureFeed Mikrochip Futterautomat und programmierst die jeweilige Katze auf den jeweiligen Futterautomaten. Futterklau adé! :-)

Bild zum Beitrag

Bildquelle: hier

Zum Thema Katze 1 wäscht Katze 2 und nie umgekehrt:
Katze 2 ist die Dominantere. Was weder dich noch irgend jemand Anderem der deinen Text liest wohl überraschen wird. Das ist so, dass wirst du nicht ändern können. Deine Katze (Katze 1) stört das nicht.

Zum Thema nicht mögen:
Du, es könnte dir auch passieren, dass du ein Kind eines Partners, oder einer Freundin nicht magst. So ist das manchmal. Vielleicht wird es ja schon besser, wenn du das mit dem Putzen akzeptierst, dir klar ist, dass es Katze 1 nicht stört und du dich auf Dinge konzentrierst die du ändern kannst (Surefeed Futterautomat).

Ich bin mir sicher, dass Katze 2 auch total liebenswerte Seiten hat, die man entdecken kann.

Man könnte Parkourtraining und Clickertraining machen, das macht allen Beteiligten Spaß, vertieft Bindung und lastet die Katze super aus.

Katzenminzekissen, oder, wenn bevorzugt auch Baldriankissen, machen Katzen etwas high. Das ist auch sehr spaßig mitzuerleben, wie dann beide sich in Trance schnüffeln.

So in etwa könnte ich mir das Ganze vorstellen.

Dir und deinen Katzen alles erdenklich Gute.

beste Grüße 🙋‍♀️ +😺 +😺

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ehrenamt - Tierschutz Verhaltensberaterin Katze
 - (Katze, Hauskatze, Katzenverhalten)

Loure1 
Beitragsersteller
 29.05.2024, 01:11

Herzlichen Dank für die Tipps, dass mit den Mikrochip Napfen kannte ich noch garnicht. Die Katzen sind gechipt daher sollte das kein Problem sein, somit wäre dies schon mal gelöst.

Ja kann durchaus sein, dass das ganze auch noch etwas Zeit braucht, ich denke da kommt auch sowas wie ein "Mutterinsinkt" in mir auf wenn ich bei solchen Sachen zugesehen habe. Aber zu wissen dass die Katze kein Problem damit hat untergeordnet zu sein beruhigt mich.

Ich wünsche auch dir alles Gute!🌸🌸🌸

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überzogene Erwartungen an Tiere. Sie muss sich nicht bekuscheln lassen, die Katzen entscheiden wie sie sich untereinander verhalten. Ist es friedlich hat sich der Mensch nicht einzumischen und alles ist gut. Wenn du meinst das deine zu kurz kommt mit dem Futter, füttere sie z.B getrennt.

"Ich hatte vorher nie Katzen und weiss nicht ob dies einfach normales Verhalten ist"

(Das erkennt man.)

  • Es ist normal das die erste Katze euer Zuhause als "ihr" Revier kennenlernte.... und entsprechend dann die zweite Katze als Eindringling wahrnahm. Gleichzeitig die zweite Katze sich erst an die neue Umgebung gewöhnen musste (fremde Umgebung, fremde Lebewesen, Konkurrent, fremde Gerüche und Geräusche). Es braucht einige Zeit (diese Zeitspanne ist absolut individuell - und auch davon abhängig wie die Vergesellschaftung stattfand).
  • Du nimmst das Verhalten der ersten Katze als "Schablone" fürs Katzenverhalten. Doch die zweite Katze ist "anders". Katzen sind unterschiedlich. Sie haben unterschiedliche Vorerfahrungen, daher unterschiedliche Bedürfnisse/ Ängste/ Abneigungen/ Spleens/ Gewohnheiten. Wir Menschen sind auch nicht komplett gleich in unserem Verhalten.
  • Futter: Es kann vorkommen das, wenn man mehrere Tiere hat die das gleiche oder ein ähnliches Futter fressen, Futterneid entsteht. Entweder regelt der menschliche Tierhalter dies indem irgendeine zum Haushalt passende Lösung gefunden wird, oder die Katzen regeln es mit der Zeit unter einander.
  • Katzen die zusammenleben putzen einander (unter Umständen). Manche ausgiebig und täglich, manche machen das eher nur selten und nur solange bis einer von beiden ausrastet. Das andere Lebewesen zu putzen gehört bei Katzen zum Sozialkontakt dazu. Möglicherweise ist die erste Katze dies gewohnt, die zweite Katze ist dies bisher nicht gewohnt. Ich hatte zwei Maine Coon (Geschwister). "Wenn" sie einander überhaupt mal putzten (entweder gleichzeitig, oder abwechselnd), dann ging das nur wenige Augenblicke bis 2 Minuten lang gut - und endete in Katzengeschrei, mindestens einer von beiden hieb mit der Pfote auf den anderen, einer von beiden rannte weg. Putzen zulassen ist einer Katze nur begrenzt möglich, je nachdem "wer" sie grade reinigt/ sreichelt/ kämmt/ putzt, "wo" am Körper grade geputzt/ gereinigt/ gekämmt/ etc wird, "wie intensiv" das stattfindet, "wie angespannt" die Katze grade ist, .... Kann also vorkommen das es längere Zeit ausgiebig genossen wird, kann aber auch sein das schon sehr schnell eine Überstimulation aufgebaut wird - und die Katze will da raus.

Und dabei seid ihr doch grade erst am Anfang eures gemeinsamen Zusammenlebens.... Wie willst du das bis zum Lebensende der zweiten Katze emotional schaffen? Das was da bisher läuft, dieses "eher putzfaul sein, lieber für sich sein wollen, nicht so aufmerksamkeitsheiß sein wie die andere Katze, Futterneid praktizieren, Streit mit der anderen Katze haben" ist doch nur der absolute Anfang und "eigentlich sogar noch etwas an das man sich später gerne mal zurückerinnert, weils eben spleenig wirkt".

Vorwarnung: Es kann passieren das diese zweite Katze mit der Zeit ganz deutlich deine Abneigung wahrnimmt und entweder weiterhin Abstand von dir sucht, sich eher an ihre andere Bezugsperson (deinen Partner) hält... oder aber mit Stress und Frust reagiert, dies an allem und jedem auslässt. Quasi wie ein verbittertes sich ungeliebt fühlendes Kind das keine Ahnung hat wieso es so behandelt wird.


Loure1 
Beitragsersteller
 29.05.2024, 01:33

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir aufjedenfall das ganze besser zu verstehen und öffnet mir auch etwas die Augen. Das ganze Katzenverhalten muss ich erst noch richtig kennenlernen, natürlich habe ich mich gut vorinformiert und achte penibel gut auf die hygiene vom Katzenklo auf das richtige Futter und entsprechende Unterhaltung. Aber es gibt offensichtlich Dinge die kann man nicht vorbereiten, die muss man lernen sobald es soweit ist.

Nun der Grund warum ich mich an dieses Forum gewendet habe ist der, dass ich eben nicht möchte, dass sich die Katze deswegen schlecht fühlt. Ich weiss nicht ob sie bereits etwas gemerkt hat, gezeigt hat sie es glaube ich noch nicht, denn sie kommt jeden abend zu mir und schläft neben mir (nicht kuschelnd, natürlich mit abstand aber doch nahe genug um zu merken dass sie doch eine gewisse Nähe möchte). Aufjedenfall kenne ich das nicht von mir so eine Abneigung gegenüber einem Tier zu empfinden, da ich ein sehr tierlieber Mensch bin. Darum hat mich das ziemlich verunsichert. Aber die Worte von dir zu lesen geben mir wieder etwas Sicherheit und zeigen mir nur, dass ich noch viel zu lernen habe. Vielen Dank!

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Rockige  29.05.2024, 02:06
@Loure1

Aus dem einen Katzenklo solltet ihr schleunigst zwei oder drei Katzentoiletten machen..... Je mehr Möglichkeiten sie haben, um so besser für die beiden (und euch als menschliche Mitbewohner). Sicher, man hat dann zwar "mehr" zu tun täglich, und verbraucht entsprechend auch durchschnittlich mehr Streu.... aber die meisten Katzen bevorzugen es wenn sie nicht in ein grade benutztes Katzenklo müssen. So entspannt es sich etwas und die Gefahr wird verringert das eine der Katzen auf die Duschwanne oder Badewanne fürs Geschäft ausweicht.

Katzen sind absolut individuell in quasi allem. Spielverhalten, Fressverhalten, Vorlieben oder Abneigungen bezüglich Nahrung, Lieblingsorte, bevorzugte Körperposition wenn sie sich wohl fühlen/ schlafen, inwieweit Körperkontakt zu anderen Tieren/ zu Menschen zugelassen wird, gegenüber Geräuschquellen (Föhn, Waschmaschine, Rasenmäher, Staubsauger, Besen beispielsweise)..... etc pp.

Diese jeweiligen Gewohnheiten/ Vorlieben/ Abneigungen können sich im Laufe ihres Lebens verändern. Durch positive/ negative Erfahrungen/ einfach so während des Wechsels in eine neue Lebensphase/ Anpassung an die aktuellen Lebensumstände.

Ich denke, ich könnte hier einen Roman an lauter Beispielen schreiben.... allein über die beiden Maine Coon die wir hatten (jetzt gibts nur noch unseren Maine Coon Kater).

Ich finde, wichtig ist das man geduldig bleibt. Oder es zumindest versucht. Als unser Katzenweibchen damals einige Zeit gezielt markierte, war das eine enorme Belastungsprobe..... Zum Glück (und mit viel Geduld und Anpassungen) schlich sich das wieder aus. Sie wollte von uns Erwachsenen ab Wechsel ins Erwachsenenalter auch nur selten (und nur kurz) anfassen lassen. Aber unser Nachwuchs wurde von ihr bemuttert. Unser Nachwuchs durfte jederzeit an unsere Katzendame ran, streicheln/ Kindergesicht ins Fell drücken, spielen, egal zu welcher Zeit. Da bestand einfach ein spezielles Band. Ihr Bruder dagegen war hauptsächlich total auf mich fixiert. Und mein Mann war für unsere Katzen einfach "da". Ein Mitbewohner der sich auch manchmal kümmerte, der aber ansonsten einfach nur existiert. Ich denke nicht das er darauf eifersüchtig war oder ist, es ist halt so wenn sich eine Katze entscheidet wer die Bezugsperson wird und wer nicht.

Oh und unser Kater ist ein Kampfschmuser (Erwachsenen gegenüber sowieso, Kindern gegenüber ab etwa Teenageralter (vorher haben Kinder in seinen Augen "Welpenstatus" und werden daher eher vorsichtig von ihm behandelt). Er holt sich die Aufmerksamkeit die er grade will. Nötigenfalls parkt er neben dir auf dem Sofa ein und lässt sich einfach in deine Richtung umfallen (Maine Coon, ausgewachsen, 9 Kilo).

Seine Schwester war auch verschmust ohne Ende während ihrer Jugend. Ab Erwachsenenalter nicht mehr (nur noch gegenüber unserem Nachwuchs). Wir Erwachsenen wurden zwar geduldet, aber Körperkontakt wollte sie nicht. Erst im Laufe der Jahre kam sie ab und an mal zu mir aufs Sofa. Und als ich mit meinem Hobby (Häkeln) anfing, gewöhnte sie sich an sofort zum Sofa zu kommen sbald ich mit meinem Häkelzeug zum Sofa ging. Dann lag oder saß sie in der Nähe, genoss die Ruhe, sah mir zu.... später fing sie an neben mir zu liegen und sich zusammenzurollen (also total entspannt).

Sorry für die Textwand...... Ich wollte nur deutlich machen das selbst Geschwisterkatzen völlig verschieden sein können. Und das man mit Glück und Geduld und Ruhe auch einer Katze entgegen kommen kann

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