Ich mache mir große Sorgen um meine 15- jährige Tochter?
Hallo liebe Community,
Ich bin Mutter einer fast 16 jährigen Tochter, um die ich mir sehr große Sorgen mache und mir hier deshalb Tipps und Ratschläge erhoffe.
Meine Tochter ist sehr introvertiert und war schon immer verschlossen und still. Aber in letzter Zeit wird es schlimmer. Sie redet fast gar nicht mehr, weder mit mir noch mit sonst wem. Sie kommt von der Schule heim, begrüßt mich und verschwindet in ihr Zimmer für den Rest des Tages. Sie ist einzelgängerisch und trifft sich daher nie mit Freunden.
Mit macht das schon Sorgen, wenn sie immer alleine sein will und sich von der ganzen Welt isoliert. Es wirkt als lebe sie in ihrer eigenen Traumwelt.
Dann letzte Woche hat ihre Lehrerin angerufen. Sie sagte mein Sprössling schwänzt das 2 Mal den Sportunterricht, obwohl sie eigentlich sehr sportlich ist. Die Lehrerin meinte, meine Tochter redet in der Schule kaum und sitzt stum in der letzten Reihe und kritzelt in ihren Heften rum. Sie hat sich noch nie aktiv an Unterricht beteiligt, aber laut Lehrerin sagt sie, wenn man sie aufruft jetzt auch nichts mehr. Sie bat mich darum mit meiner Tochter zu einem Therapeuten zu gehen, dass will sie aber nicht und sie sagt, sie haut ab wenn sie da hin muss.
Ich mache mir Sorgen, dass sie irgendwann abrutscht und völlig vereinsamt. Ich weiß nie wo sie sich eintreibt und auch sonst weiß ich nichts über sie, weil sie mit mir nicht redet.
Was kann ich tun? Ist das noch Pubertät? In der Familie hatten wir zwei Todesfälle, die sie belastet haben, aber ihr Verhalten war auch davor schon so schlimm.
Danke für eure Antworten
16 Antworten
Lass sie in Ruhe. Sie ist erwachsen und versucht ihr eigenes Leben zu leben. Wenn sie keine Probleme hat (ritzen etc) und es ihr so gut geht, dann lass sie.
Solche Menschen wie deine Tochter, sind was ganz besonderes. Meistens sehen sie die Welt mit anderen Augen und haben viel in der Birne. Ich wäre froh, wenn alle so wären.
Ich war in meiner Jugend auch so ähnlich drauf. Die anderen mochten mich nicht und ich die anderen nicht. Selbst wenn ich es versucht habe, war es schwierig für mich Anschluss zu finden. Partys sind mir bis heute ein Graus.
Bei mir war es auch so, dass ich dann auch auf diese einfache Frage "Schatz, wie war die Schule heute?" einfach keine Lust hatte, weil es ohnehin jeden Tag das gleiche war. Die meisten Introvertierten und Ambivertierten hassen diese Art des Smalltalks.
Dass sie den Sport schwänzt, obwohl sie ja sportlich ist und dadurch eigentlich auch ihren Spaß dran haben könnte, zeigt doch, dass sie nicht hin will. Das kann natürlich jugendlicher Trotz sein, aber auch ein Zeichen dafür dass sie irgendwas am Sportunterricht massiv stört. Ich habe mich zum Beispiel im Sportunterricht oft absichtlich verletzt, weil ich genau wusste, dass ich wesentlich unsportlicher als meine Mitschüler war und genau wusste, dass die mich damit aufziehen.
Ein Therapeut könnte eventuell sowohl für dich als auch für deine Tochter hilfreich sein. Manchmal ist es einfacher sich einer außenstehenden Person zu Öffnen, die einem auch sicher helfen kann. Es würde dir sicher auch helfen, wenn dir Mal jemand erklärt was man bei einem eher introvertierten Menschen beachten sollte.
Hallo lostmind100,
bei Mädels in dem Alter ist es oft schwer, zu ihnen durchzudringen. Ich bin mir unsicher, inwiefern ich dir da helfen kann, da ich selbst erst 16 bin, aber ich versuche es mal und vielleicht kann ich dir ja ein bisschen einen anderen Blickwinkel geben.
Zuallererst einmal: Wäre es dir lieber, wäre deine Tochter ein total ungezogenes freches Mädl, das sich Tonnenweise mit Schminke übergießt, nicht vor 3 Uhr Nachts Heim kommt und sich mit Alkohol und Drogen zudröhnt? Natürlich ist es schwierig, wenn du nicht an sie ran kommst und sie einfach nur abblockt, aber die Situation könnte auch ganz anders aussehen.
Jetzt aber zurück zu deiner Frage - wie schaffst du es nun, zu ihr durchzudringen. Das kann sehr schwierig sein, und gerade in der Mutterrolle ist das nicht unbedingt einfach - das liegt vermutlich gar nicht unbedingt an dir. Ich kenne das von mir selber, dass meine Mutter nicht unbedingt die erste Person ist, der ich meine Probleme anvertraue, und das obwohl sie wirklich immer total verständnisvoll ist und mir zuhört. Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander, aber meine Probleme mag ich mit ihr nicht besprechen, dabei fühle ich mich irgendwie unwohl. Ich spreche daher mit einer Lehrerin, zu der ich Vertrauen aufgebaut habe, oder mit meiner Freundin. Mein Vorschlag wäre, dir eine ruhige Minute zu suchen, evtl abends, und mal das Gespräch zu ihr zu suchen. Dabei ist wichtig, dass du selber entspannt bleibst und nicht versuchst, auf irgendeine Weise etwas aus ihr heraus zu zwingen. Sag ihr, dass du im Moment das Gefühl hast, dass sie sich immer mehr zurück zieht und dass du das sehr schade findest. Zeig ihr einfach, dass es dir wichtig ist, dass es ihr gut geht und dass du für sie da bist, wenn sie dich braucht. Spreche sie evtl auch auf die Fehlstunden im Sportunterricht an, aber das nur optional und sei da lieber vorsichtig, damit kannst du sie auch noch weiter in die Enge treiben.
Das wäre so das, was mir einfällt was du selbst tun könntest, um ihr zu helfen. Sei aber nicht zu enttäuscht oder wütend, wenn sie auf deinen Versuch nicht eingeht und akzeptiere das einfach. Übertreibe es nicht und mach dann lieber einen Schritt zurück, anstatt sie noch weiter zu bedrängen, denn das wird ihr nicht helfen. Wenn das nicht klappt, versuche doch mal, ihre Freunde anzusprechen (allerdings besser ohne dass sie das mitbekommt), oder frag die betreffende Lehrerin, ob sie nicht mal mit deiner Tochter reden will.
Und wenn wirklich gar nichts klappt, würde ich dir eher raten, dir selber mal (ohne deine Tochter) bei einer Beratungsstelle Unterstützung zu holen - ich würde sie nicht gleich zum Psychologen schleppen, das würde euer Vertrauensverhältnis nur noch mehr zerstören. Und bei der Beratungsstelle bekommst du selbst dann evtl helfende Tipps, wie du besser an sie ran kommst. Ich glaube, ein Psychologe könnte ihr sicherlich helfen, aber der Wille oder zumindest mal die Akzeptanz dazu muss aus ihr selber kommen, sonst kann man da auch ganz viel kaputt machen.
So, ich wünsche dir alles Liebe und viel Glück auf deinem Weg - ich drücke dir die Daumen, dass ihr doch noch irgendwie zusammenfindet und du ihr helfen kannst.
Liebe Grüße,
Traumbluete
Mit 16 ist die Pubertät noch lange nicht vorbei.
Wie wäre es mal mit mehr Verständnis für sie und das Thema Schule ganz weit nach hintenan stellen?
So würde ich das machen.
Sie scheint mit den ganzen Leuten für mehrere Stunden täglich überfordert zu sein.
Nicht jeder mag sich innerhalb einer Zwangsgemeinschaft (Mitschüler) aufhalten.
Du kannst ihr anbieten, mit dir zu reden, wenn sie Bedarf hat oder zu schreiben, falls ihr das lieber sein sollte.
Therapeut gegen ihren Willen bringt gleich null.
Ich glaube du als Mutter hast ziemlich viele Fehler gemacht, vor allem, dass du Gewalt angewendet hast, geht gar nicht. Das darf man nicht und kein Mensch hat das verdient, egal was er angestellt hat. Ich würde an deiner Stelle versuchen bei null anzufangen, sag ihr dass du dich ändern möchtest, dass dir deine Fehler leid tun, und frag sie, ob sie euch nochmal eine Chance geben möchte. Von nun an darfst du wirklich nie mehr gewalttätig sein, damit machst du alles kaputt. Hole dir Hilfe wenn du nicht mehr weiter weißt, aber bitte tu das nie wieder.
Viel Erfolg!
Ja, dass habe ich auch lange eingesehen. Wir haben ihr auch nie wirklich weh getan und mehr als eine Ohrfeigen war noch nicht. Aber sie ist ja zu jedem so abweisend und nicht nur zu der Familie. Ihre Lehrerin lässt sie auch nicht an sich ran