Ich halte bald in Philosophie ein Referat über Satanismus mit Schwerpunkt auf das Menschenbild und deren Vorstellung vom Jenseits, bisher erfolglos, wo suchen?

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Wie man an meinem Namen erkennt, glaube ich definitiv nicht an Gott & auch (!!!) nicht an einen ''Teufel'' in Gestalt eines Ziegenbocks. Satanismus hat sehr viel mit dem Paganismus & Spiritualität zu tun. Überlegt doch mal! Ohne eine Satansgestalt, wäre die Kirche doch längst nicht mehr existent. Leider interpretieren die meisten den Satanismus sehr falsch & denken sofort an irgendwelche "Grufties", die Gräber schänden. Leute die das tun, sind nur eines - unwissend.

Der Satanismus von LaVey ist eine Lebenseinstellung, die vor allem eines fordert : 1.Sein eigener Gott zu sein.

2. NIEMALS Kinder & Tiere zu verletzen.

3. Nicht die Wange hinzuhalten, sondern Vergeltung auszuüben. Das heißt, sich nichts gefallen zu lassen.

4. Niemals jemandem hinterher zu rennen & anzubetteln.

5.Nicht eines von vielen Schafen zu sein, sondern Individualität zu zeigen.

Der Satanismus hat nichts mit Hass, Tod oder Halloween zu tun. Er hat nichts mit der Reaktion auf das Christentum, den Islam oder das Judentum zu tun.

Die BIBEL ist eine manipulierende Schrift.

es heißt dort z.B. ( zum Thema Ritueller Mord) : Deuteronomium 00.27: "Und Du sollst  dein Brandopfer, das Fleisch und das Blut auf dem Altar des HERRN, deinem Gott, und das Blut deiner Schlachtopfer vergießen."

& man soll laut Bibel jedem verzeihen, JEDEM seine Sünden vergeben. . Kann das richtig sein?

Menschen die Gräber schänden, sich schwarz anziehen etc., sind KEINE (!!!) Satanisten, auch wenn sie dies behaupten. Sie sind wie so viele andere auch - unwissend auf diesem Gebiet. Menschen die den Satanismus als Lebenseinstellung angenommen haben, erkennt man vom äußerlichen sogar meist nicht. Das Klischee das Satanisten also Grufties oder Leute sind, die nur schwarz anhaben, die Kirche verachten oder irgendwelche Pentagramme tragen, ist absolut absurd.

Weiteres findest du auf der offizielle Seite der Church of Satan von LaVey.

Satanismus hat mehrere Facetten, da Satan eine negative Gestalt aus dem Christentum ist, welche in andere Vorstellungen transformiert wurde, in der Regel um sich von christlichen Vorstellung zu distanzieren oder um heidnische Kulte neu zu beleben:

  • Satanismus nach LaVey: Das ist im Prinzip nur ein egoistischer Hedonismus (so Zeena Schreck), ein aggressiver Sozialdarwinismus, welcher das Jenseits und jegliche ethischen Gebote leugnet. Also im Satanismus nach LaVey gibt es kein Jenseits. Sein Menschenbild ist vom aggressiven Egoismus geprägt, nur das Ich zählt. LaVey hat eine seichte "Bibel" geschrieben, welche jedoch mehr auf Druck seiner Anhänger geschrieben wurde denn aus persönlichem Eifer. Entsprechend liest sich das.
  • Satanismus nach Michael Aquino (meines Wissens NSA-Offizier): Das ist im Prinzip eher Sethianismus, der Jenseitsglaube ist daher kein Satanismus, sondern Unsterblichkeit, Menschenbild ist stark ich-betont.  Aquino hat ebenfalls Bücher geschrieben.
  • Satanismus nach Aleister Crowley: Er ist eigentlich kein Satanist, sondern Gnosis/Esoterik/Okkultismus/Thelema, hat sich aber sehr viel mit dem biblischen Satan beschäftigt und sich zum Schluss mit ihm identifziert. Ein getrenntes Jenseits gibt es dort so nicht, im Prinzip nur den Versuch der totalen Freiheit ("tue was Du willst, da sei Dein eigenes Gesetz"). Crowley hat eine völlig absurde und widerwärtige Perversion ausgelebt, entsprechend ist sein Menschenbild, vor allem das der Frau.
  • Satanismus als Szene / Jugendbewegung: Die Vorstellungen sind obskur-aggressiv, in den Ritual stark an LaVey angelehnt, Jenseitsvorstellung in der Regel aus der Bibel abgeleitet mit abgewandelten Aussagen.
  • Eliphas Levi: Ein gescheiterter Priesterkandidat, Kontakt mit den Rosenkreuzer, im Prinzip ein Kuddelmuddel aus antiken Vorstellungen und Missverständnissen, zusammengeschmissen zum Okkultismus.
  • ONA: sozialdarwinistisches Menschenbild (wie im Prinzip alle Satanisten), rechtsextrem/nationalsozialistisch. Auch ein Kuddelmuddel aus allen möglichen antiken und religiösen Vorstellungen und Bildern, viele Missverständnisse und Wirrwarr. Das Jenseitsverständnis ist entsprechend wirr, wohl wird eher eine Art Übermensch und Transzendenzerreichung angestrebt.