Ich habe Probleme mich von meinen Eltern zu lösen?
Hallo zusammen :),
ich suche hier Rat und vielleicht ähnlich Betroffene zu dem Thema loslassen der Eltern. Ich bin 22 Jahre alt und wohne noch bei meinen Eltern. Ich habe besonders zu meiner Mutter ein sehr enges Verhältnis und liebe sie wirklich sehr. Auch zu meinem Vater habe ich ein sehr enges Verhältnis, allerdings wechselnd, da er auch ab und an mal sehr laut werden kann. Meine Kindheit war sehr behütet, da ich Einzelkind bin und meine Eltern mich immer versucht haben vor allem negativen zu bewahren. Ich war immer schon ein Heimweh-Kind und meine Eltern haben mich Nachts fast immer abholen müssen. In der 8.Klasse habe ich dann Probleme mit Mobbing bekommen und habe dann die Schule wechseln müssen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Da hat sich das dann langsam entwickelt, dass ich extremes Heimweh bekommen habe wenn ich weg von zuhause musste auch wenn es nur um Schule ging. Es folgten dann mehrere Tagesklinik Aufenthalte und letztendlich wurde 2016 bei mir eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Ich habe große Probleme mein eigenes Leben zu leben und das Gefühl das ich meinen Eltern viel zu nah bin. Vor 4 Monaten habe ich dann auch noch eine schlimme Trennung erlebt und brauchte meine Eltern in dieser Zeit sehr. Ich habe lange bei meiner Mutter im Bett geschlafen, weil ich alleine einfach nicht schlafen konnte. Mein größtes Problem ist, das ich extreme Angst habe eine Ausbildung zu beginnen, weil ich mich nicht in der Lage fühle mal 8 Stunden von zu Hause weg zu sein.Mittlerweile besuche ich eine Umschulung und bekomme auch gute Unterstützung von meinen Eltern für die erste Zeit. Andere Dinge wie z.B. mit Freunden in den Urlaub fliegen funktionieren aber Problemlos. Die Trennung hat mich schon sehr zurück geworfen. Das ist ja auch ein Stück weit normal. Vielleicht ist das alles gar nicht so dramatisch aber ich hätte trotzdem gerne mal die Meinung von jemand anderem dazu gehört.
LG
2 Antworten
hallo Welvet,
Menschen mit einer vermeidenden Persönlichkeitsstörung haben meist keine schönen Ziele, die Motivation sind, mal aktiv etwas Neues anzugehen. Immer scheint es irgendwas Schlimmes zu geben, was man eben vermeiden möchte.
versuche doch mal die Ängste umzudrehen.
Wünsch Dir, alleine in einem Appartement zu leben, alleine zu arbeiten (alleine = ohne Eltern), alleine ohne Eltern etwas zu unternehmen. Probiere es langsam aus - damit Du sehen und erleben kannst, dass das Schlimme, was Du nur ahnst, eben nicht eintrifft. Wünsche Dir das zu tun, was Dir Angst macht. Geh der Angst entgegen.
Dabei ist Dir ein Therapeut eine große Hilfe. Lass Dir helfen.
Dass es dir schwer fällt, dich abzunabeln, ist normal, denn
Meine Kindheit war sehr behütet, da ich Einzelkind bin und meine Eltern mich immer versucht haben vor allem negativen zu bewahren.
Was an sich ja nicht immer negativ zu beurteilen ist, aber deine Eltern hätten sich schon früher von dir abnabeln müssen, damit du selbstständig werden kannst, deine eigenen Fehler zu machen. Damit du auch hier lernst, wie man vieles dann richtig machen kann.
Leider können Eltern ihre Kinder nicht immer vor allem "beschützen", denn die Welt da draussen ist nicht immer nur toll und gut und dann kann man seinen Kinder helfen, dass sie draussen ihren Weg gehen.
Aber du wirst das auch schaffen, wie viele vor dir und viele nach dir. Dann wirst du dich selber wohl ins kalte Wasser werfen müssen und irgendwann mal ausziehen.
Auch bei einer Trennung muss man in dem Alter so weit sein, dass man die überwinden kann.
Aber noch im Bett der Mutter zu schlafen, dann hätte deine Mutter es eher schaffen müssen, dich loszulassen (das ist nicht böse gemeint), aber es ist der Lauf der Zeit, dass Kinder irgendwann ihr eigenes Leben leben, dann ihre eigene Familie haben.
Dann muss man sie loslassen, damit sie fliegen können..
So wie du das beschreibst, wäre vielleicht mal ein psychologisches Gespräch nicht schlecht, denn wenn du auch Angst vor einer Ausbildung hast, dann könnten dir Gespräche helfen, wie du damit besser fertig wirst.
Vielleicht kannst du es auch alleine schaffen, wenn du dir ausmalst, wie schön es ist, wenn du alleine auf beiden Beinen etwas schaffst.