Extremes Unwohlsein?
Hallo, moin und guten Tag,
ich bin 22 Jahre alt und bin vor drei Wochen nach Aachen gezogen für ein Studium. Dies war schon lange mein Traum und jetzt studiere ich endlich. Ich bin zuvor schonmal nach Augsburg gezogen für eine Ausbildung. Aber die habe ich aufgrund persönlicher Probleme leider beenden müssen. Es ging einfach nicht mehr. Nun stehe ich hier vor fast den selben Problemen. Ich bin ausgezogen und seit Tag 1 hier in Aachen habe ich extremes Heimweh. Und mein ganzer Körper schrei förmlich nach etwas anderem, nach zu Hause? Nach einer Ausbildung, einfach nach einem anderen Leben! Ich habe oft Bauchschmerzen und ich habe wirklich Angst. Also oft so Panik, also ich muss oft weinen eigentlich fast den ganzen Tag und auch wenn andere dabei sind, ich unterdrücke das dann aber es will raus. Sowas hatte ich noch nie also in der stärker etc. Also die ganze Situation. Solche Kommentare wie „du vermisst doch nur Hotel Mama, schön Wäsche waschen und so" kann man bitte unterlassen, da ich schon ein Jahr alleine wohnte 600 km weit weg und ich auch schon erwachsen genug bin (hoffe ich :))
ich habe so einen extremen Drang zurück nach Hause zu fahren. Der ist so extrem groß. Ich kämpfe gegen an, aber das das Studium natürlich viele Freiheiten hat und ich näher an zuhause wohne wie vorher hilft nicht gerade.
habt ihr ähnliche Situationen erlebt? Könnt ihr mich verstehen?
2 Antworten
Es dauert immer ein Weilchen, bis man sich in einer neuen Umgebung zurechtgefunden hat.
Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, sich auch mal zu irgendwas zu zwingen, um unter die Leute zu kommen und sich abzulenken. In meiner Zeit habe ich sehr schnell Anschluss zu Sportvereinen /-gruppen oder damit vergleichbaren Gruppen gesucht. Oft auch mit dem Anspruch, etwas neues zu lernen. Persönliche Ziele, die einen zwingen, die Freizeit ein wenig danach zu gestalten, tun da auch gut. Warum nicht zum Beispiel mal für einen Halbmarathon in Aachen anmelden und darauf trainieren? Alleine oder zusammen mit anderen?
Nachdem ich sie bereits hinter mir habe, kann ich sagen, dass man nie wieder so viel Zeit hat, die persönliche Bucket-list abzuarbeiten und persönliche Ziele zu verfolgen wie in der Studienzeit. Nutze das. Es hilft echt, kleine Erfolge bei deinen Träumen zu verbuchen, um dein neues Leben mit etwas Positivem zu verknüpfen.
Dies war schon lange mein Traum und jetzt studiere ich endlich.
Das klingt sehr positiv. Erinnere Dich doch einfach, warum es Dein Traum war. Was war daran so positiv? Was hast Du Dir vorgestellt - gewünscht? Könntest Du das jetzt umsetzen?
Klar ist alles für Dich neu - einfach ALLES. Aber es muss nicht neu bleiben. Lerne Deine Umgebung kennen. Lerne die Menschen um Dich herum kennen. Finde Dinge, die Du magst. Igel Dich nicht zu Hause ein, sondern fang an, zu leben. Es ist nicht für immer. Und irgendwann wirst Du sagen können "ich kenne Aachen". Denn jetzt kennst Du es noch nicht. Gib dem Ganzen eine Chance. Das Gras ist dort, wo Du vorher gewohnt hast, auch nicht grüner. Nur vertrauter.
Doch - das funktioniert. Hör auf, Dich mit aller Macht gegen Dich selbst zu stemmen. Das ist superanstrengend und unnötig. Damit hilfst Du niemandem.
Sei offen für Neues. Es gibt sooo viel zu entdecken. Fang vielleicht damit an, dass Du etwas suchst - und findest. Und sei es nur ein Produkt von DM - Seife zum Beispiel. Google, wo der nächste dm ist. Und dann lauf dahin. Du wirst auf der Strecke viel entdecken. Schau hin! Lerne Deine neue Stadt kennen. Sei neugierig. Lass Dich drauf ein.
Rational stimmt alles was du sagst. Aber beim besten Willen, ich kann mir das nicht vorstellen. Ich gebe aber mein bestes!