Ich fühle mich ausgeschlossen. Berechtigt?
Hey, ich Mal wieder.
Vorab: Ich weiß, ihr kennt mich nicht und auch nicht meine Freunde und so, aber ich hoffe ihr könnt mir trotzdem weiterhelfen.
Ich habe einen "Kumpel" (schwuler, "guter Freund") und eine beste Freundin.
Ich habe immer Mal wieder daran gezweifelt ob der Kumpel wirklich ein Kumpel ist und das habe ich ihm auch Mal erzählt. (Ich treffe ihn nicht oft. Eher sehr selten.)
Naja und in dieser Nacht (23 Uhr oder so) hat er einen neuen Beitrag auf Instagram gepostet.
Er postete 4 Bilder, alles Collagen bestehend aus mehreren Bildern.
Es ging um Familie, dann um eine alte Klassenkameradin von uns und meine beste Freundin (meine BF und er haben sich anfangs gehasst, aber dann haben sie sich - vor allem durchs JRK - besser kennengelernt und mögen sich nun, sie sind Freunde). Die letzten beiden Collagen handelten vom JRK.
Ich war auf keines der Bilder mit drauf. Nicht im Hintergrund, nicht im Vordergrund oder sonst wo. Nicht auf Bild 1,2 oder 3 und auch nicht auf Bild 4. Ich würde auch nicht markiert oder irgendwo im Text erwähnt. So als würde ich für ihn gar nicht existieren.
Deshalb fühle ich mich "dezent" ausgeschlossen. Ja, ich bin auch eifersüchtig deswegen, aber ich fühle mich vor allem schlecht weil ich mich eben ausgeschlossen fühle.
Ist das eher berechtigt oder nicht? Was denkt ihr?
Das Ding ist, ich habe mich schon sehr oft ausgeschlossen gefühlt. Aber immer meinte jemand dass es nicht berechtigt sei. Dass es totaler Mumpitz sei.
Und keine Ahnung wie ihr das seht, aber ich hätte doch daran gedacht dass sich eine Freundin ausgeschlossen usw. fühlt (so wie ich mich jetzt fühle) und hätte den Beitrag entweder gar nicht erst hochgeladen oder nur von der Familie Bilder hochgeladen. Ihr müsst wissen, ich bin ein rücksichtsvoller Mensch. Klar heißt das, dass nicht jeder rücksichtsvoll ist oder sein muss, aber er ist es eigentlich schon..
Ich bin einfach so verletzt.. Ich fühle mich scheiße deswegen..
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5 Antworten
Deine Emotionen sind immer berechtigt. Was auch immer du fühlst, darf gefühlt werden. Deine Gefühle machen dich zum Mensch. Deine Gefühle in frage zu stellen ist als würdest du deine Menschlichkeit in frage stellen.
Für Gedanken gelten diese Regeln nicht. Gedanken können die Welt nur aus einer eingeschrenkten Perspektive beschreiben. Ich bin mir sicher das du heute anders über die Collagen und deinen Kumpel denkst. Mitterweile ist ja Zeit vergangen.
Ich kann dein Gefühl gut nachvollziehen. Für mich war es auch immer als würde ich nicht dazu gehören. Als sei ich nur sowas wie ein Freak der von meinem Freundeskreis tolleriert wird. Alls sei ich einfach anders als die anderen. Deswegen war ich oft unglücklich. Dieses Gefühl von einsamkeit hat mich oft Depressiv gemacht bis hin zu Selbstmordgedanken. Die Angst nniemqls echte Nähe und Verbundenheit zu erleben machte mich Fertig.
Irgendwann fiel mir dann auf, dass dies auch an mir liegt. Mir viel auf, dass ich bei allen Menschen die mir sympatisch sind zu scannen beginne was wir Gemeinsam haben und was nicht um die Leute dann nach über und unterlegen, im vergleich zu mir sortieren. Ich konnte Niemandem auf "Augenhöhe" begegnen. Dadurch fühlt sich mir gegenüber auch niemand nah und deswegen hätten mich Freunde auch nur aus Mitleid oder ausAngst mich zu verletzen auf so eine Kollage gepackt.
Und jetzt zu deiner Story die du über dich erzählst: Ich glaube du bist nicht auf der Collage weil ihr keine richtigen Freunde wart. Ihr seid ja nur Kumpel. Und deine Zweifel an der Vernbindung lassen ihn auch zweifeln. Z.B an sich selbst weil er es ja offensichtlich nicht schaft dein Vertrauen zu gewinnen. Aus seiner sicht würdest du dich eventuell auch nicht mehr melden wenn du irgendwo Leute kennen lernen würdest zu denen du eine tiefere Verbindung fühlst.
Genug zur Sache jetzt worum es wirklich geht:
Das ganze hat ein frühkindliches Trauma getriggert. Alle Menschen die in der Zivilisation aufgewachsen sind haben solche Themen. Ein Beispiele: ein Paar bekommt ein Baby und weil sie gerne was zu zweit unternehmen angagieren sie regelmäßig wechselnde Babysitter, die Abends auf das Baby/Kleinkind aufpassen. Das Baby sieht wie die Eltern regelmäßig weggehen und gut Gelaunt, auch mal beschwipst zurück kommen. An sich nichts schlimmes aber ein Kind leitet daraus ab:
"Ich bin anders", "ich habe kein recht dabei zu sein", der Babysitter vermittelt eventuell dem Kind "Deine Bedürfnisse sind Arbeit/Anstrengend/eine Last". Und das war ein kurzes Beispiel um zu veranschaulichen wie einfach so ein Trauma entsteht.
Stell dir mal vor was abgeht wenn Mama sich beim Müllrausbringen ausversehen aussperrt. Kein Handy, keine Nachbarn und 2h braucht bis sie wieder bei dem Kind ist. (Denkbar ist aber sogar das eine Mutter in dem Moment einfach instinktiev einen Weg zurück in die Wohnung bahnt ohne nachzudenken) Babys sind wegen iher hilflosigkeit darauf programmiert sehr schnell Todesangst zu fühlen um so laut wie möglich schreien zu können.
Aus den Emotionen die wir fühlen und bei anderen Wahrnehmen giesen wir das Fundament unseres Weltbildes.
Die Emotionen von damals begleiten uns.
Aber keine sorge die Natur hat genügend Mechanismen eingebaut wie man sowas reparieren kann.
1. So wie du jetzt gerade bist, bist du zu 100% in Ordnung. Egal wie irrational Emotionen im Erwachsenenalter scheinen. Du hast gute Gründe für deine Gefühle. Sie sind jetzt gerade an der Oberfläche und wollen Gefühlt werden. Dann gehen sie von alleine. Sie wegmachen zu wollen ist als würde man sein Kind per Kaiserschnitt paar Wochen früher holen weil einem die Schwangerschaft zu anstrengend ist.
Lass dir Niemals die Emotionen verbieten!!!
2. Lass deine Emotionen im Körper und deine Gedanken im Kopf wenn dich etwas getriggert hat. Diese Gefühle kommen aus frühster Kindheit. Hass oder Todesangst aus dem Kleinkindalter können einem erwachsenen Menschen nicht helfen kluge Entscheidungen zu treffen.
3. Lerne zu vertrauen. Ja unsere Mitmenschen tun uns oft weh. Aus Unachtsamkeit oder aus Unwissenheit. Wenn wir jedoch von anfang an die Masken fallen lassen, unsere Emotionen zulassen und auch zu unseren wunden Punkten stehen werden unsere mitmenachen Sorgsam damit umgehen. So wie sie Sorgsam sind wenn jemand Liebeskummer hat, im Rollstuhl sitzt oder nach nem Unfallin Krücken unterwegs ist. Wir müssen nur ausdrücken wie wir uns fühlen und was wir brauchen.
Im Knast oder in Großraumbüros gelten natürlich andere Regeln ;)
Nur weil er ein paar Bilder postet und dich nicht erwähnt heißt das nicht, dass du für ihn nicht existierst. Er kann ja nicht von jedem den er kennt Bilder hochladen nur damit sich keiner benachteiligt fühlt.
Hand aufs Herz. Wie wichtig ist dir dieser Kumpel in Realität wirklich? Wie eng bist du ihm verbandelt? Wo ist deine selbstgebastelte Collage mit den Fotos von ihm und dir?
Das ist nur ein kleines Beispiel.
Oft sind die Menschen, die sich ausgeschlossen fühlen, diejenigen, die selbst keine anderen Menschen in ihr Leben einschließen.
Ganz ehrlich..... " Freunde" Kommen und gehen .
Sie kommen wenn es dir gut geht und du ihnen ihr Leben schöner machen kannst ... und sie gehen wenn du verbraucht bist ! Leider ist dies heut zu Tage so . Echte Freunde hast du denn sie auch in miesen Zeiten dir zur Seite stehen ohne das du dafür bei ihnen in der Kreide stehst!
Lass sie machen..... melde dich nicht... tue so als sei dir das mit dem Post egal .... wenn du ihnen nicht unwichtig bist werden sie fragen was mit dir los ist.
Alles gute
Danke für deine Antwort.. So denke ich auch manchmal. Allerdings weiß ich noch nicht ob ich mit ihnen drüber Rede oder nicht. Also meine BF ist immer für mich da und der Kumpel eigentlich auch..
Wenn du dich immer ausgeschlossen fühlst, solltest du an deinem Selbstwert arbeiten. Das was du von dir hältst, halten auch andere von dir, damit will ich sagen, du ziehst das an, was du ausstrahlst und irgendwie ist es vielleicht so ein wunder Punkt in deinem Leben. Ich könnte mir vorstellen, dass es früher schon Zeiten gab, wo du dich so fühltest, oftmals entsteht so etwas in der Kindheit, wenn man nicht genug Liebe bekam oder anderes nicht in Ordnung war.