Ich falle irgendwie vom christlichen Glauben ab. Gibt es Gott?

11 Antworten

Gibt es Gott?

Ich glaube an Gott, ich bin Christ.

Mir ist mein Glaube sehr wichtig. Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern.

Ich bin Christ. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.


akesipalisa  29.12.2023, 15:15

Und dieser "liebende, gnädige Gott" schaut tatenlos zu, was zurzeit in Gaza und der Ukraine passiert, obwohl er all das per seiner angeblichen Allmacht sofort beenden könnte!

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comhb3mpqy  29.12.2023, 16:51
@akesipalisa

Ich denke, die Menschen sollten sich weniger fragen, warum Gott Leid zulässt. Ich finde, wir sollten uns eher fragen, warum die Menschen Leid zulassen.

Menschen sind an Leid schuld, nicht Gott. Es ist die Schuld einiger Menschen, dass andere z.B. hungern. Im Krieg hungern z.b. Menschen, aber den Krieg haben die Menschen begonnen. Auch wenn sich die Regierung eines Landes nicht genug um die eigene Bevölkerung kümmert, kann es zu Armut und Hunger kommen. Daran sind dann also auch Menschen schuld.

Wenn alle Menschen nach der Nächstenliebe handeln würden, so würde es keinen Krieg geben und alle Menschen würden satt werden.

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Ich möchte deine Frage gerne anhand meiner persönlichen Geschichte, wie ich zum Glauben gefunden habe, beantworten (wird ein klein bisschen längerer Text).

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ bin (ich glaube aber, dass ich es auf andere Art und Weise bin, als du es von deinen Eltern kennst), der in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen ist. Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich auszubrechen. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon viele Versuche unternommen, wie z.B. "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit Bibelversen an,

die mich sehr angesprochen hatten und mir Hoffnung gegeben hatten, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Zudem hatte ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Das verrückte war, dass es die Verse des Tages in meiner Bibel-App waren. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Also die Verse trafen mein Herz so tief, dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 32 Jahre alt und seit über 8 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und der nach meinem Glauben auch am eigenen Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Wundersame Dinge (wie z.B. dass Gott durch die Bibel in mein Leben spricht) gehören für mich als Christ mit dazu. (Also wie du siehst glaube ich an einen wirklich lebendigen Gott) Ich bin zudem ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angststörungen) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist und mich in seiner Gnade reichlich beschenkt. (Damit meine ich nicht zwangsweise nur materielle Dinge) Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der Heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und perfekt bin ich auch heute nicht und es kommt bei mir vor, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und auch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der inneren Frieden hat und glücklich ist.

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein. (Du könntest ihn ja bei Interesse mal mit reinem Herzen darum bitten, dass er sich dir zeigen möge)

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Gut so! Mir ging es ähnlich, ich hab irgendwann auch gemerkt, dass da kein Gott ist, beten nix bringt und mich auch freier gefühlt, als ich nicht mehr in Gottesdienste gegangen bin. Es war für mich definitiv der richtige Weg.

Ich war dann lange Zeit Agnostiker (die Existenz Gottes lässt sich weder belegen noch widerlegen). Aber mittlerweile bin ich überzeugter Atheist und zwar aus folgender Überlegung: Die Existenz Gottes lässt sich nicht beweisen, da er "zufällig" unsichtbar ist. Deswegen heißt "an Gott glauben" genau genommen: Den Menschen glauben, die die Geschichten von Gott erzählen bzw. erzählt haben. Das ist ein ziemlich schwacher Standpunkt, denn wenn wir uns vergangene Gesellschaften/Kulturen wie z. B. das antike Rom, das antike Griechenland, das alte Ägypten, Naturvölker oder Indianer angucken, dann steht eines sicher fest: In jeder dieser historischen Kulturen gab es einen oder mehrere Götter, an die die Menschen geglaubt haben. Heute wissen wir: Alle Götter wurden von den Menschen frei erfunden. Warum sollte das beim christlichen Gott anders sein? Es ist überall das Gleiche: Unsichtbare Götter und Geschichten, die von Menschen erzählt wurden. Für mich völlig unglaubwürdig.

Geschlagen wurde ich ganz früher auch und zum gehorsamen Kind erzogen, aber letzteres nicht so krass wie bei dir. Das ist ja echt heftig, was dir für schädliche Verhaltensweisen empfohlen wurden. Unglaublich, diesen Müll darfst du getrost ignorieren, du darfst so leben wie du willst, denn in Deutschland gilt Artikel 2 des Grundgesetzes, der besagt: "Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt". Du bist volljährig, d. h. deine Eltern haben nichts mehr zu melden, was dein Leben betrifft. Geh deinen Weg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Deine Eltern haben alles dafür getan, dir den Glauben an unseren Erlöser Jesus auszutreiben. Das, was du hier beschrieben hast, hat nichts mit dem Gott zu tun, an den ich glaube. Mit Angst kann man Menschen gefügig machen. Doch Gott möchte, daß wir seine Gebote aus freien Stücken bzw. aus Einsicht befolgen. Wir dürfen ihm vertrauen, doch Vertrauen funktioniert nur ohne Angst.

Du hast in der Pubertät rebelliert, aber diese Phase hast du nun durch. Jetzt bist du eine erwachsene Frau. Wahrscheinlich weißt du selbst, daß es für dich nun an der Zeit ist, dein Elternhaus und auch die Gemeinde zu verlassen und dein eigenes Leben ohne Bevormundung aufzubauen. Jetzt mußt du konsequent sein und einen Cut machen. Wenn es dir hilft, die Angst loszuwerden, dann schmeiß diesen Glauben über Bord. Ich empfehle dir das Buch "Gottesvergiftung" von Tilmann Moser. Er hat darin seine Erfahrungen und Erlebnisse in einem streng "christlich" genannten Elternhaus aufgeschrieben. Vielleicht erkennst du dich darin wieder.

Es erfüllt mich jedesmal mit Scham und Wut, wenn ich solche Geschichten wie deine höre. Dir sind die 10 Gebote bekannt. Ich möchte kurz auf die Bedeutung des 2. Gebotes eingehen, das den Mißbrauch des Namens Gottes zum Thema hat. Deine Eltern und alle anderen, die dir in Gottes Namen Angst vor seinem Zorn und der Höllenstrafe gemacht haben, haben dieses Gebot massiv übertreten. Sie selbst haben die Strafe verdient, mit der sie dir gedroht haben. Denn diese waren es, die mit dem Namen Gottes abscheulich Schindluder getrieben haben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Ja,

sogar Verschiedene (Jes.45,5 und Offb.12,9).

Letzterer hat diese Welt (noch) in Gewalt (Offb.20,2).

Aber "der Retter" ist da (Mt.1,21; Joh.14,6; Offb.20,5).

Woher ich das weiß:Recherche