Ich brauche Hilfe bei dieser Fragestellung?

2 Antworten

Es handelt sich dabei um die sog. Müller'sche Mimikry. Das ist eigentlich keine Mimirky im eigentlichen Sinn, also eine "Nachahmung", sondern vielmehr eine Signalnormierung. Beide Arten nutzen quasi dasselbe Signal (das auffällige Flügelmuster), um dasselbe auszudrücken, nämlich: "Vorsicht! Ich bin giftig!", wir haben es somit mit einer Warntracht (Aposematismus) zu tun. Der Vorteil der Signalnormierung ist, dass Fressfeinde beider Falterarten das Signal nur jeweils einmal lernen müssen. Wenn ein Fressfeind z. B. mit einem H. erato schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann sind quasi automatisch auch die H. melpomene im gleichen Gebiet ebenfalls geschützt.

Die Flügelmuster entstanden also unabhängig voneinander (man nennt dies auch konvergente Evolution), weil aber der Selektionsdruck in beiden Fällen derselbe war, entstand unabhänhig voneinander die jeweils gleiche "Lösung" für das Problem. Der hauptsächlich wirkende selektierende Faktor waren also dieselben Fressfeinde, die gelernt haben, ein bestimmtes Muster als Warntracht zu erkennen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Moin,

ich gehe jetzt ins Bett und kann daher nicht warten, bis du mir verrätst, was du mit Hilfe meinst.

Deshalb:

Hier geht's um die Müllersche Mimikry.

Die Ausprägung der Artmerkmale entstand ursprünglich aus konvergenten dynamischen Selektionen bei beiden Arten im Verlauf einer adaptiven Radiation, die dann, am Endpunkt angekommen, in eine stabilisierende Selektion überging.

Dabei muss aber erwähnt werden, dass die stabilisierende Selektion (obwohl plausibel) durch neuere Forschungen als kaum gegeben angesehen wird. Das liegt nicht nur daran, dass es regional größere Unterschiede und sehr verschiedene Genome gibt, sondern auch daran, dass die verantwortlichen vier Genloci für die Flügelmuster außerhalb der sonst üblichen Bereiche liegen und starken Mutationen und Rekombinationen ausgesetzt sind.

LG von der Waterkant