Ich bin unsicher, welche Naturwissenschaft am Besten zu mir passt?
Hey,
ich bin 17 Jahre alt und im Moment in der Einführungsphase der Oberstufe. Im nächsten Jahr komme ich in die Qualifikationsphase 1 für das Abitur.
Wir konnten uns schon ab der Einführungsphase spezialisieren. Ich habe mich für Biologie (Kernfach) Physik, Chemie (Begleitend) entschieden, weil ich einfach viele Fachbereiche der Biologie extrem spannend finde, z.B. wie bestimmte Krankheiten funktionieren, bzw. Bakterien oder Viren sich im Körper verbreiten, wie unsere Gene funktionieren und Krankheiten, wie Krebs entstehen. Außerdem finde ich es sehr wichtig zu wissen, wie der Körper funktioniert und was er benötigt, weil man dann gezielt seine Gesundheit fördern kann und Risikofaktoren vermeiden kann, wenn man z.B. versteht wodurch ein Herzinfarkt oder Schlaganfall ausgelöst wird oder welche Inhaltsstoffe in Lebensmitteln schädlich oder gesund sind. Und daher habe ich mir auch überlegt diese Interesse vielleicht später zum Beruf zu machen, indem ich Medizin studiere. Ich würde auch so gerne Menschen dabei helfen ihre Lebensqualität zu steigern oder vielleicht sogar ihr einziges Leben durch mein Wissen und Team retten und gleichzeitig die Menschen klar zu machen, wie ihre Beschwerden zustande kommen und erhoffe mir dadurch auch einen gut bezahlten Beruf. (Da sei aber gesagt, dass mich an der Biologie sowas wie Pflanzenphysiologie auf Anhieb recht wenig interessiert)
Allerdings gibt es da auch die Physik und Informatik. . Besonders fasziniert mich an der Physik einfach die Astronomie. Die nahezu Unendliche Weite des Universums, die Frage nach neuen Elementen, nach Leben, einzigartigen Naturphänomenen und die Suche nach neuen Techniken, um diese extremen Weiten erreichen zu können und die Weltraumforschung voranzutreiben. Ich könnte mir so sehr vorstellen vielleicht später mal selber Astronom zu sein und neue Planeten und Sterne zu entdecken, als erster Mensch, und Wege zu finden diese vielleicht zu erreichen. Dazu finde ich noch die Kernphysik sehr interessant, die Wirkung von gefährlichen Strahlungsarten auf den Körper, Kernfusion, Kernspaltung interessiert mich sehr. Allerdings stört mich an der Physik, dass man oft scheinbar sehr einfache Dinge durch viele Rechnungen sehr kompliziert und abstrakt macht. Oft ist es für mich mathematisch zu detailiert und wird auch etwas langweilig. Das merke ich auch manchmal im Physikunterricht, wenn wir z.B. den Gangunterschied zwischen Wellen berechnen müssen oder viele Zeit Werte aufschreiben müssen, von Dingen, die eigentlich nicht sonderlich spektaktulär sind, deswegen mag ich auch eher Chemie in der Praxis.
Was mich an der Informatik sehr interessiert ist, dass man einfach seine Kreativität in Technik ausleben kann und versteht, wie die ganze Technik um uns funktioniert. Mein Bruder arbeitet als Programmierer und verdient auch viel Geld.
Ich weiß wirklich nicht, was zu mir passt und in welche Richtung ich da gehen sollte. Könnt ihr mir helfen, wie ich das besser herausfinden kann?
Danke
4 Antworten
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Deine Begeisterung und Motivation ist sicher stark genug für beides, für die medizinische Forschung wie auch für die Weltraumforschung. Das wird Dir die Antriebsenergie geben, die Du brauchen wirst auf dem Weg.
Um an beidem dranzubleiben, zumindest, bis Du Dich für eine bestimmte Ausbildung entscheidest, kannst Du Dich ja mit Themen beschäftigen, wo Biologie und Physik beide zugleich wichtig sind: z.B. Medizintechnik, Weltraummedizin, Strahlenschutz, lebenserhaltende Systeme in Raumfahrzeugen und Flugzeugen, Trinkwasseraufbereitung, Abwasseraufbereitung, Lebensmitteltechnik, Klimatechnik, Hygienetechnik, Reinraumsysteme, Hochsicherheitslabore, Orthopädie, Sportmedizin, usw.
Eine Herausforderung sehe ich für Dich: Daß Du für mathematische Methoden nur mäßiges Interesse aufbringst, kann weder im Physik- noch im Chemiestudium so bleiben. In Biologie oder Medizin sollte es lieber nicht so bleiben, auch wenn Du irgendwie damit durchkämst. Es beschneidet die geistige Reichweite, die Du brauchst, um naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge zu verstehen und anzuwenden. Für wissenschaftlich denkende Menschen tut die Mathematik das Gegenteil dessen, was Du im Unterricht erlebt hast: Gerade durch die Abstraktion macht sie scheinbar komplizierte Dinge einfacher und manche macht sie überhaupt erst beschreibbar und verstehbar. Falls das in Eurem Unterricht nicht rüberkommt, versuche es durch selbstgesteuertes Lernen wettzumachen.
Gutes Gelingen und viel Spaß!
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Suche deine Kurse nicht nach den Fächern an sich aus, sondern nach dem, was dort gemacht wird. Schau dir die Lehrpläne an und entscheide danach, was du machen willst. In vielen Fällen ist Physik gleich Mathematik mit Sinn. Aber es gibt auch die Themen, die wirklich interessant sind.
In Biologie gibt es viel mehr zu Genetik und Verhaltensbiologie, als zu Physiologie, und wenn dann zu Neurophysiologie (fand ich interessant aber zu kurz)
Chemie hängt das sehr von den Lehrkräften ab. Anorganik kommt zu kurz und Organik ist uninteressant (mMn). Vor allem wenn man die Art und Weise, wie sie funktioniert, erst im letzten Halbjahr beigebracht bekommt (war bei mir so, ist aber von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich)
Wenn du dir gut Astronomie vorstellen kannst, dann solltest du Physik machen, denn die Themen kommen dem schon am nächsten. Du solltest dir die Lehrpläne aber in jedem Fall einmal selbst anschauen.
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Ich war ein ähnlicher typ wie du bin nun 2 jahre weiter und hab mein abi :)
Habe physik als LK gehabt und auch mein Interesse galt der Astronomie und den vermeintlich interessanten sachen. Die ersten zwei halbjahre physik waren für mich der horror :D elektrik und Schwingungen und wellen waren die themen und das einzige worauf ich mich im Unterricht konzentrieren konnte war, dass ich nicht einschlafen. In klasse 12 kam Quantenmechanik und kernphysik was deutlich besser war.
Bio hatte ich Lediglich als GK aber war positiv überrascht. Man macht auch viel Ökologie und Evolution aber diese Themen sind auch sehr interessant. Stoffwechsel ist zwar etwas trocken aber wenn man sich reindenkt und das lästige auswendig lernen weg lässt doch sehr spannend.
Ich werde nun auvh wohl nächstes jahr iwas in richtung bio studieren.
PS: hatte im abi in bio 11 punkte (die Prüfung war ein absoluter witz;11 p is eher schlecht als gut finde ich :D)
In physik hatte ich 7 sieben punkte was recht ordentlich ist für den aufwand den ich betrieben hab. (Fang nicht 2 tage vorher an)
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Jetzt hast du dich sehr lange darüber ausgelassen, was dich persönlich an Biologie und Physik interessiert. (Das wird einigen Leuten schon zu lang gewesen sein.)
Persönliche Interessen sind einem Schulministerium egal.
Über Biologie in der Oberstufe solltest du wissen, dass Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre/Mikrobiologie hier keine großen Bereiche im Lehrplan sind. Höchstens Zytologie und ein wenig Stoffwechselphysiologie.
Ein großer Anteil am Lehrplan sind die Bereiche Genetik, Evolution und Ökologie.
Ich hatte Biologie als schriftlichen LK, von 5 Aufgaben in der Abiklausur war eine relativ Kurze über Stoffwechselphysiologie, der Rest zu den oben genannten.
Grundsätzlich geht es in Naturwissenschaften darum, Zusammenhänge zu begreifen, Theorien zu verstehen und sie auf einen Sachverhalt anzuwenden.
In Biologie hast du da im Gegensatz zu Physik den Vorteil, dass du um das umfangreiche Rechnen herumkommst. Ich hatte Physik nicht in der Oberstufe, aber da Fach ist häufig Mathematik unter einem anderen Namen.
Für Chemie gilt ähnliches wie für Mathematik. Komplexe Formeln sind hier Alltag.
Zusammenfassend: Schau nicht darauf, was dich privat an den Fächern interessiert, deine privaten Interessen kannst du in der Schule höchstens in einer Facharbeit ausleben. Schau darauf, wie dir das Fach in der Schule begegnet und plane so deine Oberstufe.
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Absolut korrekt. Wer ich mathe kein guter Schüler is und wer komplizierte formeln nicht mag wir physik (besonders halbjahr 1 (Elektrizitätslehre) und 2 (Schwingungen und wellen) hassen. Es ist ermüdend und wemn man nicht dem Unterricht folgt sehr schwer nachzuvollziehen. Naja waren meine Erfahrungen.
In 3. Und 4. Wurde es besser: mehr Theorie und viel rechnerei benötigt nur ein Blick in die formelsammlumg.