Chemie oder Informatik in der Oberstufe?
Hi, ich gehe aktuell in der 10. Klasse eines Gymnasiums in Bayern und muss mich im Laufe der nächsten Wochen für meine Kurse entscheiden. Dabei fällt mir vor allem die Wahl der Naturwissenschaften schwer, da ich dadurch, dass ich im NTG Zweig bin, eine relativ große Auswahl habe. Ich weiß schon, dass ich auf jeden Fall Physik weitermachen werde, da ich mir vorstellen könnte es irgendwann zu studieren. Biologie fällt für mich raus, da ich es zu trocken finde, folglich bleiben jetzt nur noch Informatik und Chemie übrig. Schon mal vorweg ich stehe aktuell sowohl in Chemie als auch in Informatik auf einer 1, sodass das Wahlkriterium Noten wegfällt. Ich habe auch schon eine kleine Pro/Kontra Liste für beide Fächer erstellt, welche ich euch jetzt schildern werde:
Chemie (Pro):
- Meine Eltern arbeiten beide im Bereich Chemie und könnten mir beim Stoff helfen
- Ich gehöre in Chemie zu den Klassenbesten (jedoch bekommt man die mündlichen 1er gefühlt geschenkt)
- Die meisten Sachen kann ich (den Rest kann ich ja nochmal in den Sommerferien wiederholen)
- Mich interessiert Chemie
Kontra:
- Wir hatten bis jetzt immer Lehrer in Chemie, die viel vom Stoff abgeschweift sind --> es gibt Wissenslücken
- Vielleicht bin ich in Chemie nur so gut, weil meine Klassenkameraden in Chemie eher schlecht sind (die meisten checken in Chemie nichts, obwohl es relativ einfach ist)
- Durch Corona gab es noch mehr Wissenslücken
- Die Lehrkräfte der Parallelklassen ziehen den Stoff konsequent durch, sodass die Schüler weniger Wissenslücken haben als ich
Informatik (Pro):
- ich habe mir in den letzten Sommerferien die Basics vom Java selber beigebracht und weiß jetzt folglich mehr als die anderen meiner Klasse
- Mich interessiert auch Informatik
- Es gibt gefühlt mehr/bessere Lernvideos zu Informatik auf YouTube als zu Chemie
Kontra:
- in der 9. Klasse hatte ich nur im ersten Vierteljahr wirklich Informatik, da unsere Lehrerin schwanger wurde --> ich weiß nur noch sehr wenige Sachen vom letzten Jahr
- Letztes Jahr stand ich in Info auf einer 3 (hatte halt nur diese eine Note)
- Leute, die ich nicht mag werden auch im Informatik Kurs sein
So das war jetzt sehr viel Text, aber ich hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könntet :)
LG
4 Antworten
Kommt ganz drauf an was du später dann auch studieren wollen würdest.
Das was ich in der Schulinformatik gelernt hatte, hatte ich in 2 Wochen im Studium nachgeholt. Fand die Entscheidung im Nachhinein etwas sinnlos. Würde schon sagen, dass mich einige Punkte diesbezüglich schon etwas weitergebracht hatten. Basics hatte ich immer schneller drauf als alle anderen, da wir im Studium von einer Programmiersprache zur anderen gesprungen sind - aber mehr war da auch nicht drinnen.
Wenn ich persönlich für mich entscheiden könnte, würde ich eventuell mit der Chemie gehen. Dann hätte ich zudem zumindest noch Basics in der Chemie, da, wie gesagt, ich alles sowieso im Studium nochmal schneller gelehrt bekommen habe. :)
Ich persönlich stand vor einer ähnlichen Entscheidung und habe dann einfach beides weitergemacht. Meine Schulwoche hatte dann zwar leicht mehr Stunden als eigentlich vorgesehen, aber weder mich noch die Lehrer hat das gestört ;)
Aktuell studiere ich Maschinenbau und mir hat beides sehr geholfen.
Informatik braucht man mittlerweile eigentlich überall, auch als einfacher Anwender tut einem das Hintergrundwissen gut. Besonders, wenn du bereits halbwegs ok programmieren kannst, dann hast du schonmal ein paar gute Noten sicher.
Chemie ist nur relevant, wenn du etwas in die Richtung Chemie, Bio oder etwas Physik studieren willst. Außerdem kommt einiges an organischer Chemie, auf die ich als fanatischer Bio-Hasser nicht wirklich Lust hatte.
Am Ende ist es eigentlich egal. Du hast in beiden Fächern die Voraussetzungen, gute Noten zu holen. Dabei bräuchtest du für viele naturwissenschaftliche Studiengänge nicht einmal ein gutes Abi. Solltest du das andere im Studium brauchen, dann kannst du es auch noch immer da lernen.
Kommt drauf an, was du später machen möchtest.
Bringt ja wenig Informatik zu wählen, wenn du später irgendetwas in Chemie machen möchtest oder umgekehrt.
Du musst dir selber die Frage stellen, was du nach deinem Abi machen möchtest.
Informatik 100%
Chemie Oberstufe war meine dümmste Entscheidung, Informatik war alles geschenkt und JEDER hatte mind. 10 Punkte, egal wie wenig die konnten
Meine Erfahrung: Lehrer, die ihr Fach selber nicht verstehen, geben immer nur beste Noten. Damit wollen sie wohl ihre eigene Unfähigkeit kaschieren. Am Fach liegt es nicht.
Richtig, aber unser Info Lehrer damals hat nur als Hobby programmiert und uns das auch gesagt, ihm war auch bewusst dass es einige Schüler gibt, die besser als er programmieren :)
Trotzdem war er der größte Ehrenmann und Gönner
Mit einer einzigen Ausnahme (einer Geschichtslehrerin) waren alle Lehrer, die ich hatte, wirklich gut. Ich bin froh, ihr Schüler gewesen zu sein.
Eben nicht: Informatik braucht man überall in den Naturwissenschaften, Chemie nur bedingt.