Ich bin evangelisch kann ich auch in die katholische Kirche?
Ich möchte jeden Sonntag in die Kirche gehen, aber meine Mutter verbietet es mir. Sie meint die evangelische Kirche ist zu weit weg und so. Die katholische ist nur 500-600m weg darf ich dann auch in die katholische gehen? Kenne mich mit dem Thema nicht aus.
13 Antworten
Klar, du kannst auch in die katholische Kirche gehen, wenn die näher ist. Katholisch oder evangelisch, beides ist Christentum. Die Unterschiede sind da, aber nicht so riesig, dass du nicht hingehen könntest.
Jedoch musst du beachten, dass die Anbetung von Maria von der evangelischen Kirche nicht toleriert wird – das machen die Katholiken. Ebenfalls solltest du den Leib Christi in der katholischen Kirche nicht annehmen, da die Katholiken ein völlig anderes Verständnis dessen haben – Stichwort: Transsubstantiation!
Rede am besten mal mit einem Pfarrer dort und erklär deine Situation. Die sind meistens total offen und helfen dir weiter. Und vielleicht kannst du ja auch mal mit deiner Mutter reden, ob es eine Möglichkeit gibt, ab und zu vielleicht doch zur evangelischen Kirche zu kommen.
Ja, darfst du. Jeder darf den Gottesdienst besuchen, auch Hindus, Buddhisten und Atheisten. Aber sie dürfen nicht an Brot und Wein naschen (Kommunion), das gilt auch für Protestanten.
"Katholische Spender spenden die Sakramente erlaubt nur katholischen Gläubigen; ebenso empfangen diese die Sakramente erlaubt nur von katholischen Spendern" (can. 844 § 1 CIC).
https://www.katholisch.de/artikel/12598-abendmahl-und-eucharistie-wer-darf-wo
Der evangelische Christ muss sich also in Todesgefahr oder einer anderen schweren Notlage befinden, von sich aus um die Eucharistie bitten und darf keine Möglichkeit haben, das Abendmahl zu empfangen. Darüber hinaus muss er seinen Glauben in Bezug auf die Eucharistie bekunden – unter anderem an die Wandlung durch einen gültig geweihten Priester und die wahrhafte, wirkliche und wesenhafte Gegenwart Jesu Christi. In rechter Weise disponiert ist er, wenn er an die Wirkung des Sakraments glaubt und frei von schwerer Sünde ist. Die "andere schwere Notlage", die neben der Todesgefahr einen Kommunionempfang ermöglicht, wird allerdings nicht näher definiert. Befürworter der Zulassung von Nicht-Katholiken zur Kommunion plädieren dafür, eine konfessionsverschiedene Ehe als eine solche – vielleicht geistige – Notlage zu definieren. Bisher ist sie aber ausdrücklich nicht gemeint.
Ja, darfst du!
Wenn du zur Kommunion gehen, also am Heiligen Abendmahl teilnehmen möchtest, dann solltest du mit einem Geistlichen der katholischen Gemeinde (Pfarrer oder Kaplan) oder Gemeindereferenten/Gemeindereferentin darüber sprechen.
Wenn du wirklich glaubst, dass in der Hostie (also der Oblate, dem Abendmahlsbrot) Christus gegenwärtig ist und die Feier nicht nur ein Symbol oder eine Erinnerungsfeier ist, dann wird man dich auch zur Kommunion zulassen. Was du beachten musst, erklärt man dir alles.
Kurz ein paar Begriffe, die du kennen solltest (wir Katholiken haben so eine etwas spezielle Sprache):
Heilige Messe: Gottesdienst, in dem eine Eucharistiefeier stttfindet.
Eucharistie: 1. Heiliges Abendmahl, dass in der Messe gefeiert wird. 2. Brot und Wein in der Eucharistiefeier.
Kommunion: 1. Teilnahme am Heiligen Abendmahl, Empfang des Abendmahlsbrotes. 2. Hostie/Abendmahlsbrot.
Hostie: Oblate, runde flache Brotscheibe, die für die Eucharistifeier verwendet und an die Gläubigen ausgeteilt wird.
Wenn du mit Gott Gemeinschaft haben willst, kannst du diese haben egal wo du dich gerade aufhältst. Wenn du Jesus Christus in dein Herz gelassen hast, ist er immer bei dir und du brauchst nicht in die Kirche zu gehen. Es ist aber immer gut und wichtig auch Gemeinschaft mit anderen Christen zu haben.
Ich weiß nicht wie alt du bist, aber mit 14 darf man sich seine Religionszugehörigkeit selbst aussuchen und deine Eltern dürfen dir den Kirchgang egal in welcher Kirche nicht verbieten. Ich würde dir eine freie Christengemeinde empfehlen wenn du unbedingt Mitglied einer Kirchengemeinde sein willst.
Vielleicht verstehen es deine Eltern, wenn du ihnen die Gesetzeslage erklärst.
Religionsmündigkeit ist das – an die Erreichung eines bestimmten Lebensalters gebundene – Recht eines Kindes oder eines Jugendlichen, selbst über seine Konfessions- und Religionszugehörigkeit zu entscheiden.
Artikel 14 der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen fordert die Vertragsstaaten auf, das Recht des Kindes auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit zu achten, ebenso wie die Rechte und Pflichten der Eltern, das Kind bei der Ausübung dieses Rechts seiner Entwicklung entsprechend zu leiten.
In Deutschland sieht das so aus:
In Deutschland ist die Religionsmündigkeit im Gesetz über die religiöse Kindererziehung vom 15. Juli 1921 geregelt. Ab Vollendung des 10. Lebensjahres ist das Kind zu hören, wenn es in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden soll. Ab Vollendung des zwölften Lebensjahres darf ein Kind nicht mehr gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden. Ab Vollendung des 14. Lebensjahres besteht in Deutschland eine uneingeschränkte Religionsmündigkeit.
Die Religionsmündigkeit beinhaltet sowohl das Recht, aus der bisherigen Gemeinschaft oder Konfession auszutreten, als auch das Recht zu konvertieren. Mit Eintritt der Religionsmündigkeit kann der Jugendliche eigenverantwortlich entscheiden, ob er am Religionsunterricht teilnehmen möchte oder nicht. In Bayern und im Saarland wird jedoch bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres die Zustimmung der Eltern zur Abmeldung bekenntnisangehöriger Schüler vom Religionsunterricht verlangt,[1][2] beim Kirchenaustritt (auch ohne Zustimmung der Eltern) entfällt die Teilnahmepflicht ohne Abmeldung.[3]
Gottes Segen für deine Entscheidung.
Wenn sie einverstanden sind dass du in die katholische Kirche gehst, kannst du das auch, was ich dir allerdings nicht empfehlen kann, da die K. Kirchen nicht das lehren was die Bibel fordert, sondern ihre eigene Lehren dazumachen was von Jesus als " Sauerteig der den ganzen Teig durchsäuert " beschrieben wird. Vielleicht solltest du noch damit warten bis du selbst entscheiden kannst, wo du sein möchtest. Im Internet werden Sonntägliche Gottesdienste angeboten deren Predigten du dir anhören kannst. Vielleicht hilft dir das ja über die 2 Jahre hinweg die du noch warten musst. LG
Bevor ich konfirmiert wurde, ging ich in einen Schuljahrsabschlussgottesdienst, der in einer katholischen Kirche gefeiert wurde. Wie selbstverständlich wurde dort auch die Kommunion gefeiert und ich reihte mich unwissend zum Empfang der Hostie ein. Als ich dran kam, hatte ich in meinem jugendlichen Alter nicht den Mut, diese abzulehnen. Nachher plagten mich Gewissensbisse, dass ich vor meiner Konfirmation an einem Abendmahl teilgenommen habe.
Es gibt Sonderregelungen, die hier zum tragen kommen.