Ich bekomme nicht genug essen?

5 Antworten

Es ist natürlich jetzt schwer, sich da ein objektives Urteil zu bilden, wenn man nur die Sichtweise einer Seite kennt. Möglicherweise werdet ihr tatsächlich unterernährt, möglicherweise empfindest du es aber auch nur so, weil deine Mutter dich zu einem normalen Essverhalten erziehen möchte und du eben nicht rund um die Uhr essen kannst, wann und was du willst.

Dass die Eltern von ihren Kindern verlangen, sich an normale Essenszeiten zu halten und sich nicht mitten in der Nacht in der Küche zu bedienen, ist so grundsätzlich mal völlig verständlich und nichts unnormales. Das war bei uns, als ich ein Kind war, auch nicht anders, bzw. wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, spät am Abend oder in der Nacht noch etwas zu essen, weil ich es gewohnt war, dass es drei Mahlzeiten am Tag gibt.

Auch, dass man nur eine warme Mahlzeit am Tag isst, ist eigentlich normal und üblich.

Der Umstand, dass eine Pädagogin von der Familienhilfe auf euch schaut und an der Art, wie ihr von eurer Mutter ernährt wird, nichts auszusetzen hat, ist sage ich mal zumindest ein Indiz dafür, dass du eure Ernährungssituation vielleicht anders empfindest, als sie tatsächlich ist.

Du sagst, du hast Untergewicht... Wie alt, wie groß und wie schwer bist du denn?


L1LuLa 
Beitragsersteller
 14.03.2024, 23:53

Mein Arzt hat mir Untergewicht diagnostiziert!! Meine Mutter war da dabei, er hat auch meinen ganzen Körper untersucht, es war nichts körperliches zu finden. Er hat auch meinen BMI ermittelt, der ist bei 16. Die Pädagogin sagt das ja auch nur, weil sie nicht weiß wie wenig wir zu allen 3 Mahlzeiten bekommen.

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daedag  15.03.2024, 00:19
@L1LuLa

Gut, das ist tatsächlich Untergewicht. In diesem Fall würde ich mich an das Jugendamt wenden.

Du kannst auch direkt bei der kostenlosen und anonymen Kinder- und Jugendberatungsstelle anrufen, dort kann man dir Hilfe anbieten.

Deutschland: 116111 (Mo-Sa 14-20 Uhr)
Österreich/Schweiz: 147 (rund um die Uhr)

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Ich vermute mal, dass deine Mutter dafür zuständig ist, das Essen einzukaufen und dass dafür wahrscheinlich auch nicht allzu viel Geld zur Verfügung steht, richtig? Kann es somit sein, dass ihre Sorge dabei ist, dass ihr Kinder euch nachts am Kühlschrank bedient und dann am nächsten Tag, wenn sie euch was kochen möchte, Zutaten fehlen, die sie dafür eingeplant hat? Und dass es dann finanziell schwierig werden kann, diese Zutaten nachzukaufen?

Ein Lösungsansatz wäre, dass ihr euch zusammensetzt und gemeinsam das Essen für die Woche plant. Dass ihr dabei schaut, welche Lebensmittel gut sättigen und ins Budget passen. Dass aber auch ihr als Kinder ein Bewusstsein dafür bekommt, welche Lebensmittel nun mal preisintensiv sind und dadurch nicht in großen Mengen gekauft werden können. So, dass ihr dann wiederum gemeinsam Regeln aufstellen könnt, die für euch alle nachvollziehbar sind. Und die nicht darin enden, dass plötzlich mittags der Schinken fürs Mittagessen fehlt, weil einer von euch nachts in einer Heißhungerattacke den verputzt hat... Und auch, dass ihr Kinder euch insgesamt mehr an der Essensplanung (und vielleicht auch Zubereitung?) beteiligt.

Hier könntet ihr übrigens auch mit eurer betreuenden Pädagogin sprechen, dass diese diesen Prozess begleitet und unterstützt.


L1LuLa 
Beitragsersteller
 14.03.2024, 22:54

Wir hatten schon mal einen Essensplan und die Zutaten, die fürs Mittagessen gebraucht wurden, wurden beschriftet.

Es geht eher darum, dass der Kühlschrank meistens fast komplett leer ist, wir also nichts haben, was wir aufs Brot machen können oder kein Brot da ist, was man abends essen kann. Habe z. B. auch mal bei einem ehemaligen freund gegessen und war so überrascht wie voll der Kühlschrank ist. Er fand es komisch, dass ich das so krass finde. Und der Kühlschrank war auch jedes mal so voll.

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HappyMe1984  14.03.2024, 23:09
@L1LuLa

Brot ist halt echt kein sonderlich kostengünstiges Essen. Das Brot an sich ist zwar günstig. Aber vieles, was man da drauf packt, wie zum Beispiel Wurst und Käse, kann schon ganz ordentlch ins Geld gehen, gerade wenn mehrere hungrigere Teenies satt zu bekommen sind :).

Deshalb ja der Tipp, dass ihr mal mit der Pädagogin gemeinsam überlegt, wie ihr günstig und dennoch sättigend einkaufen, kochen und essen könnt.

Hier ein paar Tipps dazu: Kartoffeln sind eine sehr günstige und gut sättigende Basis. Pellkartoffeln mit Quark, Kartoffelsuppe oder auch Kartoffelbrei mit Spinat und 2-3 Eiern pro Person wären gut geeignete Gerichte.

Haferflocken sind ebenfalls ein sehr günstiges, aber dennoch gesundes und nachhaltig sättigendes Grundnahrungsmittel. Sie bieten sich zum Beispiel als gutes Frühstück in Form von Porridge an.

Hummus kann man sehr einfach und relativ günstig selbst machen. Ist dann auch ein toller Lieferant für Proteine und ein guter, sättigender Snack für Zwischendrin.

Die selbstgemachte Pizza ist auf jeden Fall günstiger als die vom Lieferdienst. Nimmt man für den Teig Vollkorn- statt Weißmehl, wird sie nicht nur gesünder, sondern sättigt auch noch viel besser.

Überhaupt, selber kochen statt Fertiggerichte oder Convenience-Produkte zu kaufen, ist nahezu immer erheblich kostengünstiger.

Es ist sicherlich keine schöne Situation für euch alle, wenn das Geld so knapp ist, dass ihr nicht alles und nicht in großen Mengen einkaufen könnt, was ihr gerne hättet. Und natürlich wäre es wünschenswert, dass insbesondere Kinder nicht in solchen Situationen aufwachsen müssen, erst recht nicht in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt. Aber wenn eure familiäre Situation nun mal so ist, dann müsst ihr da einfach gemeinsam das Beste draus machen! Und das geht eben am besten, wenn alle mitziehen und mitdenken und ihr gemeinsam überlegt, welche Lebensmittel und Speisen das beste Verhältnis aus Sättigung und Kosten bieten und ihr diese dann im Idealfall auch noch zusammen plant, einkauft und kocht :).

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L1LuLa 
Beitragsersteller
 14.03.2024, 23:15
@HappyMe1984

Also das Geld kann ja nicht so knapp sein, wenn meine Eltern vor 6 Monaten ihr Wohnzimmer komplett erneuert haben und allgemein kaufen sie viel teures. Aber gute Tipps :)

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Es ist schon richtig, dass Ihr Abends nichts essen sollt.

Aus gesundheitlichen Gründen sollte man nicht mit vollen Magen schlafen gehen.

Wenn es aber tatsächlich so ist, dass Ihr auch über den Tag wenig Nahrung bekommt, solltest du dich tatsächlich mal an eine Vertrauensperson wenden der es nicht egal ist wie es dir geht.


L1LuLa 
Beitragsersteller
 14.03.2024, 22:46

Habe ich schon, denen ist es aber scheinbar egal. Habe auch nur 3 Vertrauenspersonen

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wenn die familienhilfe sagt es ist alles inordnung, dann hast du wohl auch kein untergewicht. es gibt feste essenszeiten und das genügt. für brotbüchsen im zimmer gibts keinen grund


L1LuLa 
Beitragsersteller
 15.03.2024, 15:57

alles klar, also bist du in dem Fachgebiet ein Profi? Mein Arzt hat mir vor ein paar Wochen Untergewicht diagnostiziert, aber hat er sich wohl auch eingebildet. Kann man nicht einfach hilfreiche Antworten geben oder es lassen.

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Guten Abend,

Deine Situation tut mir so leid, und ich empfinde bereits einen Hass gegen deine Pädagogin. Du könntest einen anonymen Hinweis beim Jugendamt abgeben, ohne dass jemand etwas weiß. Du musst dann allerdings schweigen. Höchstwahrscheinlich wird euch dann ein unangemeldeter Besuch erwarten. Ach ja, beim Telefonat musst du unbedingt angeben, ab wie viel Uhr die Küche abgeschlossen wird. Solltest du weitere Tipps benötigen, schreib mir.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrelange Arbeit mit Psychisch kranken Menschen