Hund übernehmen?
Es geht um einen American Staffordshire Terrier.
Wir haben 2 Hunde, die ebenfalls Listenhunde sind, allerdings andere Rassen. Es wäre mein erster Amstaff.
Dieser wird jetzt 8 Monate alt. Das heißt , die Pubertät wird beginnen. Er wurde als Hofhund gehalten, kennt nur ein paar andere Tiere und Hunde. Ansonsten gar nichts. Ich müsste quasi bei 0 anfangen.
Kann mir jemand etwas über den Amstaff in diese Richtung erklären? Ist es möglich, in dem Alter, mit einem Hund, der nichts kann, alles versäumte aufzuholen?
Weil er im Welpenalter ja nichts gelernt hat .. (ich meine hier die Sozialisierungsphase etc.).
Würde mich sehr über antworten von Menschen freuen, die so eine Erfahrung mit DIESER Rasse durchgemacht haben. Lg
2 Antworten
Ich hatte zwar keinen Amstaff, aber ich hatte Hunde aus dem Ausland zur Pflege, die nix gelernt hatten und die waren älter als der Amstaff und haben trotzdem ohne Probleme alles gelernt. Es kann sein, dass es etwas länger dauert, aber es ist nicht unmöglich. Alle Säugetiere lernen ihr ganzes Leben lang, nicht nur wir Menschen.
Bevor du das überlegst, musst du klären ob deine Gemeinde 3 Hunde im Haushalt erlaubt. (Bau und Zonenordnung). In Wohngebieten ist Mehrhundehaltung eine grosse Belastung für die Nachbarn.
Ist das was du dir überlegst deinen Nachbarn zuzumuten?
Im Grunde ist es ja so, lieber einen Hund übernehmen, der nichts kann, als ein Hund zu übernehmen, der Mist gelernt hat und nicht sozialisiert ist.
Dann kommt es natürlich auch darauf an wie gut deine Hunde sozialisiert und erzogen sind. Im Grundsatz immer, es kommt erst ein neuer Hund dazu, wen der Ersthund perfekt sozialisiert und erzogen ist. Bei dir sind es zwei Hunde, die diesen Anspruch erfüllen müssen.
Da wo ich wohne muss man ab 3 Hunden alle Hunde an der Leine spazieren führen. Da gibt es keinen Freilauf mehr.
Wobei bei uns Listenhunde grundsätzlich nicht frei laufen dürfen und Maulkorb tragen müssen.
Wenn man einen neuen Hund dazu nimmt muss man über lange lange Zeit täglich den neuen Hund auch alleine Spazieren führen, dass er lernt sich ohne das Rudel im Hintergrund sozialisieren zu können. Genau so muss auch der Gehorsam geübt werden.
Das ist dann pro Tag mindestens 1h mehr Zeitaufwand.
Selbst wenn die erste konsequente Zeit vorbei ist, muss mehrmals wöchentlich jeder Hund alleine beschäftigt und trainiert werden.
So zumindest, wenn man seriöse Mehrhundehaltung zum Wohle aller pflegen will.
Ich persönlich sehe das als Verpflichtung der Umwelt gegenüber. Ganz besonders, wenn man Hunde hält, die nicht gerade das Wohlwollen auf ihrer Seite haben.
Einen Hund bei sich aufzunehmen, dem man nicht sicher gerecht werden kann, ist niemals für das Tierwohl gedacht.
In diesem Sinne wünsche ich dir eine weise Entscheidung.