Hund (Strassenhund) stubenrein bekommen?
Wir haben einen ca. 2 Jahre alten Strassenhund aus Griechenland bei uns aufgenommen.
Sie ist nun ca. 3 Wochen bei uns.
Stubenrein ist sie aber nicht.
Ehrlich gesagt haben wir auch Probleme sie trocken zu bekommen.
Draußen beim Gassi gehen markiert sie oft nur und drinnen kommt dann die große Fütze.
Das passiert vor allem Nachts auch mal mit Wurst. Tagsüber aber auch kurze Zeit nach dem Gassi gehen.
Wir lassen sie oft in den Garten aber dann sitzt sie nur vor der Tür.
War schon beim Doc weil ich dachte sie hätte was mit der Blase aber es sei alles ok sagt er.
Was kann ich tun.
Meine Strategie Aktuell ist es zu ignorieren wenns drin passiert und draußen zu belohnen. Auch wenn es nur Markieren ist.
2 Antworten
Hallo,
nach drei Wochen ist der Hund noch nicht einmal wirklich bei euch angekommen - lass ihr Zeit, auch wenn es nervig und stressig ist, ständig Pfützen und Häufchen wischen zu müssen.
Solche Hunde (und ich habe auch zwei davon, bin also "im" Thema) haben es nie gelernt, einzuhalten oder an bestimmten Orten zu machen. Mussten sie, dann machten sie!
Und nun ist auf einmal das ganze Leben auf den Kopf gestellt. Es gibt Menschen, die es gut meinen - trotzdem haben die meisten Straßenhunde Angst vor Menschen, denn sie haben nie eine vertrauensvolle Bindung lernen können, sind stattdessen geschlagen und vertrieben worden.
Sie hat ein Dach über dem Kopf - kennt sie auch nicht, darf nicht mehr raus wie sie möchte, kann sich nicht mehr frei bewegen. Es gibt ausreichend Futter, das man sich nicht erjagen, erkämpfen, finden etc. muss - und das in ausreichender Menge!
An 1000 fremde Dinge muss sie sich gewöhnen - da wäre es ziemlich viel verlangt, wenn sie innerhalb von drei Wochen auch schon stubenrein wäre.
Du solltest mir ihr üben wie mit einem Welpen: sofort nach dem Schläfchen - rausgehen, hat sie gefressen - rausgehen, alle 2 - 3 Std. - rausgehen und loben loben loben - Leckerchen helfen auch! Passiert es in der Wohnung - ignorieren - so, wie du es auch schon richtig machst.
Am Abend eine große lange Runde - auch viel markieren leert die Blase. Und dann tatsächlich am besten in der Nacht noch einmal aufstehen.
Geh mit ihr in den Garten - unsere eine geht jetzt - nach über 6 Monaten - wenn es dunkel ist immer noch nicht alleine in den Garten (wenn sie auch sonst jede Möglichkeit zur Flucht nutzt).
Wenn sie im Garten macht, dann ganz überschwänglich loben, denn nichts ist praktischer für einen Hundehalter, als wenn man den Hund mal eben - zum Lösen - in den Garten lassen kann (vor allem nachts, oder wenn es mal eilt).
Und - so profan das klingt - Geduld, Geduld, Geduld. Einen Straßenhund zu resozialisieren ist eine spannende, wenngleich auch äußerst anstrengende, schwierige und langdauernde Angelegenheit. Viele viele Rückschläge und viel Frust gehören dazu - aber es keine unlösbare Aufgabe.
Mit ganz viel Geduld und noch mehr Liebe wirst du in einiger Zeit einen prima Lebensgefährten haben.
Gutes Gelingen
Daniela
Deine Strategie Ignorieren/Belohnen finde ich gut und richtig. Da bist Du auf dem richtigen Weg.
Sie ist erst 3 Wochen bei euch. Wenn Du bedenkst, wie groß die Umstellung insgesamt für die Hündin ist, ist es völlig normal, dass es mit dem Geschäft noch nicht klappt.
Begleite sie in den Garten und beschäftige Dich dort intensiv mit ihr. Wenn sie derzeit nur vor der Türe sitzt, fühlt sie sich vielleicht verloren oder weiß gar nicht, was sie da soll. Es riecht halt nicht besonders interessant dort.