Hund erfolgreich abrufen - aber er mag keine Leckerlis

13 Antworten

Man kann seine Hundis verziehen - oder zu tollen Kameraden machen, die Spaß daran haben, gemeinsam spazieren zu gehen, zu spielen und kleine Tricks zu lernen und zu üben. Und das ist ganz unabhängig von der Rasse. Vergiss die Spielchen mit der Leine und beschäftige dich einfach mit deinem Hund. Du findet dann schon heraus, wie du Zugang zu ihm bekommst und was ihm am meisten Spaß macht. Trainiere mit ihm "Komm" und "Bleib", Platz, Sitz, Liegen, Tot, Warten, Springen, Rolle, Pfötchen, Männchen, bei Fuß gehen, Drehen... Es gibt so viele Dinge, die man ihnen beibringen kann. Und Hunde lernen eigentlich alle sehr gerne - zumindest die, die ich kenne ;-). Das geht auch ohne Leckerlis und einfach mit viel Lob. Achte bitte dann darauf, dass sich dein Lob auch wie eines anhört - hell, freudig und ehrlich gemeint. Und es lohnt sich - werdet ein Dreamteam.

Ich kann sie mit Leckerlis nicht locken. Streicheln findet sie zwar nett, aber sie würde sich niemals durch eine Streicheleinheit oder ein Leckerli von einer für sie interessanten Sache abbringen lassen. Spielzeuge mag sie auch nicht.

Ich habe gerade auch so eine pubertierende Nervensäge: Heute so und morgen anders, gestern wissbegierig und so lieb als ob es ein anderer Hund wäre, heute morgen wieder Stress hoch drei, weil sie absolut nicht hörte.

Meines Erachtens kommen mehrere Punkte zusammen.

  1. Ganz ohne Belohnung(en) kommt man nicht zurecht. Die sollten möglichst gesteigert werden. Leckerli, Streicheln und dann nur Loben. - Teste ein paar andere Dinge aus. Mit gebratenem Putenfleisch gehe ich zum Training. Meine alte Hündin mochte z.B. getrocknete Lunge sehr gern, und mit nen Sägemesser kriegt man die auch klein ;-)

  2. Auch bzgl. des Spielzeugs solltest du ein wenig mehr Phantasie ins Spiel bringen. Wenn sie auf bunt und quietsch nicht reagiert, dann erkundige dich in einer Zoohandlung, ob sie dir ein Stoffspielzeug 'mal eine Nacht in einen Hasenstall legen könnten... Das wird dann aber das Superdooper-Toy und gehört DIR! Rücke es immer nur kurzfristig heraus als großes Lob.

  3. Wenn sie nicht gehorcht, wie "strafst" du sie dann? (Ich weiß in dieser Phase ist das klassische Ignorieren nicht sehr zielführend.) Ich habe guten Erfolg erzielt mit dem sofortigen Anleinen und nach Hause gehen. - Mit dem Tipp einer Hundetrainerin, den Hund auch im Hause "in seine Grenzen zu setzen" sind wir einen großen Schritt in Richtung Gehorsam gegangen: Wenn wir Menschen essen, wird der Hund ausgesperrt. Die Spielzeuge werden eingesammelt, stehen nicht zur freien Verfügung, sondern der Chef fordert zum Spielen auf und holt ein Spielzeug aus dem versteckten Korb. Du wirst dich wundern wie wichtig du dann wieder wirst.

Viel Glück und viel Erfolg!

Hi du,

das klingt aber nach Stress :( Also erst einmal zur Allergie: Dein Hund darf nur bestimmte Sachen essen. Gegen was genau ist sie denn allergisch? Was und wie viel fütterst du ihr? Ich frage aus diesem Grund: Mittlerweile sind so viele Bestandteile im (nicht so hochwertigen) Hundefutter, dass eine Allergie nicht selten ist. Vielleicht würde dir eine Umstellung auf ein hochwertiges Premium-Naturfutter helfen? Wie sieht es mit Barfen aus? Das wäre nämlich meine Idee. Hunde durfen rohes Rind- und Hühnerfleisch essen (natürlich ist Bio am besten, ist allerdings auch eine Kostenfrage. Dein Hund ist ja recht klein, vielleicht geht das ja). Teste doch mal, ob sie nicht verrückt nach rohem Fleisch ist.

Am einfachsten ist es immer, einen Hund mit Futter zu belohnen. Vielleicht verträgt sie ja das Fleisch, so dass du ein gutes "Argument" in der Hand hast?! Hat sie auch kein Lieblingsspielzeug, das du ihr geben kannst? Meist ist es so, dass jeder Hund ein besonderes Spielzeug hat, das er über alles liebt. Das sollte er dann nur beim Training bekommen und nicht damit immer toben dürfen, wann er möchte. Das erhöht den Reiz auf das Spielzeug ungemein.

Hast du mal das Klickertraining versucht? Das funktioniert natürlich auch über positives Bestärken. Ich denke, dass eure Bindung einfach nicht stark genug ist. Für deinen Hund bist du ein Anhängsel, dass halt immer irgendwie dabei ist. Das muss sich unbedingt ändern. Trainiere mit ihr das Aportieren. Spiele nicht mit ihr wenn SIE es möchte, sondern wenn DU es möchtest. Macht sie etwas falsch, ignoriere es. Eine fehlende und gute Beziehung zwischen Mensch und Hund ist häufig das Problem in der Hundehaltung. Leider würde das getippse von mir den Rahmen sprengen ;) Schau einfach im Netz und suche nach einem guten Buch über die Mensch-Hund-Partnerschaft. Ich denke, dass sollte dir viel bringen! Ziel ist es, dass dein Hund DICH wahrnimmt und nicht die Umgebung drum herum.


Line1989Giskard 
Beitragsersteller
 25.03.2013, 12:28

Wir barfen bereits, da wir kein Fertigfutter gefunden haben, was sie verträgt. Sie verträgt sämtliche Konservierungsstoffe nicht, und irgendwelche sind überall drinnen.

Sie frisste das Fleisch, aber es macht ihr auch nichts aus, wenn sie es nicht bekommt. Bei der Entscheidung, Futter oder irgendetwas Spannenderes, wird sie sich nie für Futter entscheiden, da das für sie einfach nicht so wichtig ist. Sie hungert auch mal 3 Tage, wenn ihr irgendetwas mal wieder nicht schmeckt, und das kommt öfter vor. Sie ist deshalb auch untergewichtig. Barf ist für mich nicht teuer, da mein Hund ja nur 70 g Fleisch am Tag bekommt.

Spielzeug haben wir nun schon so viel rumliegen, Bälle, Stofftiere, alles mögliche. Dafür interessiert sie sich gar nicht. Wenn ich den Ball werfe, läuft sie evtl. einmal hinterher, dann ist das Interesser weg. Ihr einziges Spiel an dem sie freude hat, ist im Zickzack über die Wiesen zu rennen. Rennen und Schnüffeln tut sie gerne, ansonsten zeigt sie für wenig Interesse.

Alle Bücher die es so gibt, arbeiten alle mit Futter. Ich binde den Hund an mich über Futter - Alternativen werden nie erläutert.

Wie soll ich eine Bindung stärken und nicht nur "Anhängsel" sein, wenn der Hund nichts von mir will?

Das stimmt bestimmt, dass unsere Bindung nicht stark genug ist, aber dafür brauche ich eine Lösung.

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KatrinNKS  25.03.2013, 12:47
@Line1989Giskard

Nimm bitte alles Spielzeug weg, was du in der Wohnung hast. Sie muss lernen, dass ohne dich auch nichts Spannendes passiert. Wenn du mit ihr spielen möchtest, dann mach das und lass sie nicht alles zur Verfügung haben. Genauso mit dem Streicheln. Streichel sie nicht wenn sie ankommt und es erbettelt, sondern wenn DU es möchtest. Sie muss ein bisschen enthaltsamer leben, damit sie merkt, dass du das Positive in ihrem Leben bist. Dass du das Sagen hast. Bei Spaziergängen leine sie an und lass sie nicht das machen, was sie möchte. Schnuppern, Stockspielen und Co werden nur dann gemacht, wenn du es erlaubst. Das kannst du dann als positive Bestärkung einsetzen. Beginne das Klickern. Nutze als positive Bestärkung keine Leckerchen, wenn sie es nicht will, sondern deine Stimme. Lobe sie überschwenglich und motiviere sie dadurch. Vielleicht mag sie auch Hundesport wie Agility? Das kann man zunächst auch an der Leine üben. Du musst unbedingt etwas finden, was sie wirklich gerne mag, um ihr das als "Leckerchen" bieten zu können.

Über das Futter geht es natürlich immer am schnellsten und ist auch recht einfach. Aber es gibt eben auch andere Methoden. Ein Hund ist eben ein Hund und liebt das Leben im Rudel. Wenn sie allerdings nicht gezeigt bekommt, wer das Sagen hat und der Rudelführer ist, dann sieht sie natürlich nicht ein, ihr Verhalten zu ändern.

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Oder gibt es wirklich Hunde, die man einfach nie ohne Leine laufen lassen kann, da sie erziehungsressistent sind?

Ja, die gibt es. Die wenigsten Hunde, die einmal gelernt haben, dass sie sich ohne Leine selbstständig machen können, sind zuverlässig dazu zu erziehen, ohne Leine zu gehorchen.

Nach meiner Erfahrung klappt das Verkürzen der Schleppleine in den seltensten Fällen. Hunde sind nicht blöd. Sie wissen, wann die Schleppe dran ist und wann nicht.

Ich möchte, dass sie auch kommt, wenn ich sie nicht halb verhungern lasse.

Genau darin liegt das Problem: Die Erwartungshaltung der Hundebesitzer :). Hunde kommen nicht, weil sie ihren Besitzer lieben. Die Mehrzahl aller Hunde würde ihre Besitzer sofort verlassen, wenn die Leine sie nicht daran hindern würde.

Hunde kommen, weil es sich irgendwie lohnt. Die meisten arbeiten für Futter, andere für ein Spiel. Oder Hunde kommen, weil das Nichtkommen bestraft wird. In diesem Fall wird das meist über Schreckreize (Sprayhalsband) erreicht.

Auch hier besteht das Problem, dass der Hund weiß, wann er das Band trägt und wann nicht. Hinzu kommt. dass sich Schreckreize schnell abnützen. Irgendwann kapiert auch der dümmste Hund, dass ihm außer ein bisschen Gezische und Wasser nichts passiert - und dann war es das in der Regel auch mit dem Schreckreiz.

Hunde sind draußen unterwegs, um zu jagen, ihr Revier zu markieren und sich zu paaren. Sie wollen nicht entspannt durch die Gegend bummeln und die Landschaft genießen :).

Aus diesem Grund muss man Spaziergänge mit Hunden meist managen. Die Exemplare, die gelassen mit Frauchen durch die Lande zockeln, sind sehr selten. Und das hat nicht zwingend mit ihrer gelungenen Erziehung zu tun - sie sind schlichtweg nicht anderweitig interessiert :).


Liberty66  26.03.2013, 15:08

ZITAT Anfang

"Die Exemplare, die gelassen mit Frauchen durch die Lande zockeln, sind sehr selten. Und das hat nicht zwingend mit ihrer gelungenen Erziehung zu tun - sie sind schlichtweg nicht anderweitig interessiert :)."

ZITAT Ende

Whow! Meine Hunde gehen grundsätzlich (überall, wo es erlaubt ist) ohne Leine - auch in der Stadt. Ob Hündin oder Rüde. Ich habe das bislang auf ihre gute Erziehung geschoben, aber nun werde ich eines besseren belehrt: da habe ich also ausgerechnet die ganz seltenen erwischt - was ein Glück! Und die hören auch noch ohne Leckerlis. Bei Interesse einfach melden.

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Jule59  26.03.2013, 19:43
@Liberty66

Hundebesitzerehre gekränkt :)?

Natürlich gibt es auch entsprechend gut erzogene Hunde. Ich schrieb ja auch "nicht zwingend" :).

Und doch: Es gibt Hunde, die ungleich einfacher funktionieren als andere. Ihnen gemeinsam ist, dass ihnen z.B. jedes jagdliche Interesse abgeht. Es macht einen gewaltigen Unterschied in Sachen entspannter Freilauf, wenn ich einen Hund überhaupt erst gar nicht mittels Erziehung daran hindern muss, sich für Wild und andere bewegliche Objekte oder andere Hunde zu interessieren.

Ich habe nicht wenige Hundebesitzer im Problemtraining erlebt, die das Glück hatten, als Ersthund ein solches Exemplar gehabt zu haben und dann am zweiten Hund verzweifelt sind, obwohl dieser - objektiv betrachtet - einfach nur ein normaler Hund war.

Warum man stolz darauf ist, wenn Hunde ohne Futter gehorchen, wird sich mir nie erschließen. Es entspricht dem Naturell des Lebewesens Hund - zumindest dem der meisten Exemplare - für Futter zu arbeiten. Warum man das um jeden Preis vermeiden will, bleibt mir ein Rätsel.

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Guten Morgen! =))

ich würde es noch länger mit dem Training probieren.

wenn das nicht klappt, würde ich so vorgehen, wie bisher, mit leine abschneiden etc aber ihr ein Halsband anziehen. Bevor du dir jetzt denkst: die hat doch eins an: Es gibt bestimmte Halsbänder, bei uns hatte die die Hundeschule, die einen Behälter mit dabeihaben, bei dem auf Knopfdruck (sensor, der bei dir in der Hand ist) eine saure Flüssigkeit rauskommt. Dass hassen Hunde! darauf sollte sie merken, dass das was sie macht, falsch ist. hoffe das hilft bei deiner. unserer war da so schlecht erzogen (aufgrund von OP -> erziehung nicht möglich und pubertät), dass wir zu einem "Elektroschocker" greifen mussten,. Aber bevor du hier jetzt einen Herzinfarkt erleidest: Den hatten wir so leicht eingestellt, dass man den an der Haut ausprobieren konnt. Das hat überhaupt nichts schlimmes gemacht, ein kleines Bitzeln. und wir haben den strom ding 2 mal gebraucht, danach reichte immer die piepfunktion, die das ding auch hat.

Damit haben wir unseren Hund innerhalb kurzer Zeit wirklcih zum gehorchen gebracht und er ist nicht gebrochen oder so!

Hoffe du kannst damit was anfangen. Weil lieber nerv ich meinen hund 3 mal, als dass er mir halb verhungert!

http://www.dooyoo.de/tierpflege/hundehalsband-m-duftpatrone/

LG


Line1989Giskard 
Beitragsersteller
 25.03.2013, 15:14

Also so etwas seh ich nicht mehr als "Hund nerven" an - das geht zu weit.

Einen Herzinfarkt bekommei ch sicher nicht, da ich diese Methoden bereits kenne. Mein Nachbar hat versucht, so etwas an seinem Münsterländer auszuprobieren, der gerne mal Jagen gegangen ist.

Folge: das Tier wurde von Mal zu Mal ängstlicher, hat sich nicht mehr von seinem Besitzer anfassen lassen. Nach 2 Wochen Stromhalsband war er so scheu und verängstigt, dass er bei dem Versuch ihn anzufassen, seinen Besitzer vor lauter Angst gebissen hat. Nachdem dies mehrmals vorkam, wurde das Tier wegen seiner Aggresivität gegenüber Menschen eingeschläfert.

Hätte er ihn mir gegeben, anstatt ihm dieses Stromding anzulegen, hinge er höchstwahrscheinlich auch an meiner 10-Meter-Schleppleine, weil er nicht richtig hört, aber er wäre noch am Leben und immer noch ein fröhlicher, freundlicher Hund.

Und dass dies kein Einzelfall ist, das ist ja allgemein bekannt.

Nein nein, da fände ich es fast noch besser, die nächsten 15 Jahr am anderen Ende der Schleppleine meines Pudelchens zu hängen ;-)

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spikecoco  25.03.2013, 16:56
@Line1989Giskard

Da wäre es ratsam gewesen, den Besitzer beim Veterinäramt zu melden und eine Anzeige gegen ihn zu machen.

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spikecoco  25.03.2013, 13:17

Du solltest wissen, das der Einsatz von Elektrohalsbändern am Tier verboten ist. Es ist schon grausig, das Leute wie du, die von Hundeerziehung, wahrscheinlich auch von Hundehaltung, Bedürfnisse eines Hundes und Hundeverhalten null Ahnung hat und dann noch die Dreistigkeit besitzt, hier derart unfähige Tipps zu geben.

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KatrinNKS  25.03.2013, 12:11

Hi,

also ich finde die Elektro-Halsbänder nicht wirklich empfehlenswert. Jeder Hund wird auch ohne diese Geräte zu einem guten Partner. Meist liegen die Fehler in der Ungeduld der Halter. Ich kann es gut verstehen, wenn man sich nicht mehr zu helfen weiß. Aber dafür gibt es auch Hundeerziehungsberater, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gerade bei diesen HAlsbänder kann man unheimlich schnell etwas in der Beziehung zum Hund zerstören, dass sich nur sehr schwer wieder aufbauen lässt. Und nicht jeder kann mit einem solchen Gerät umgehen.

Das ist jetzt nicht böse gegen dich gemeint, sondern soll nur noch einmal darauf aufmerksam machen, dass dies nur in der allerletzten Not und unter fachkundiger Hand - wenn überhaupt! - benutzt werden sollte ;)

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