Hund „bleib“ beibringen?
Wir haben heute damit angefangen.
Wir sind heute so weit gekommen:
Ich: Bleib
Hund: Setzt sich hin und bleibt da
Ich: Gehe hinter die Tür (ca. 5 Meter) und sage „ok“
Hund: Sprintet zu mir um sich ihr leckerlie zu holen.
Wie soll ich jetzt weiter vorgehen?
8 Antworten
Hallo,
wofür willst du dass denn aufbauen?
Ich belohne das verharren in der Position zu 90% in der Position und ansonsten durch Marker. Wenn du immer auflöst belohnst du auch immer das kaufen zu dir mit und vor allem ist die Chance Recht hoch, dass der Hund frühzeitig aufsteht und zu dir kommt.
Ansonsten kann man mit Jackpotdosen, zweiter Person, nach hinten bestätigen, oder einem Target arbeiten.
Es gibt x Möglichkeiten "Bleib" beizubringen, genauso wie es x Varianten davon gibt. Wenn ich meine Hunde mit ihrem "Sportkommando" ablege, dann möchte ich dass sie die statische Position (Sitz, Platz, Steh) solange halten bis ein anderes Signal dies ablöst. Dabei soll der Hund unter freudiger Erwartung mich im Blick behalten und sich überhaupt nicht aus der Position bewegen - für den Alltag komplett überflüssig. Mein "Bleib" im Alltag ist, "warte da an der Stelle im Sitz, Platz, Steh oder Handstand", bis ich wieder bei dir bin. Das habe ich ähnlich aufgebaut wie dir, nur das ich den Hund immer in seiner Position belohnt habe, da ich das für den Hund logischer finde und es auch meiner Erfahrung nach schneller klappt.
Bleib gehört bei mir nicht in die Erziehung rein. Wenn ich meinem Hund Sitz, Platz oder steh sage, bleibt er sitzen, liegen oder stehen bis ich ihn freigebe, ob das jetzt 5 Sekunden dauert oder 20 Minuten.
Aber wenn du das bleib so dringend brauchst, rufe deinen Hund nicht zurück sondern gehe nach 10 Sekunden zu ihm zurück und belohne ihn, sonst steht er immer in einer Erwartungshaltung. Dann steigere die Zeiten, und wenn er es gut beherrscht gehe auch einmal für 5 Minuten in einen komplett anderen Raum setz dich hin, warte und gehe zu ihm zurück.
wenn er dir hinterher läuft, nimm ihn am Geschirr/Halsband, setz oder lege ihn auf der vorherigen Stelle hin, warte neben ihm eine Minute und belohne ihn keinesfalls. Auch wenn er sich aus dem Platz hin setzt oder aus dem Sitz hinlegt gehst du zurück, gibst ihm nochmal das Kommando Sitz/Platz und gehe wenn du es unbedingt willst mit einem bleib weg.
Ich denke mal das solltest du jetzt verstanden haben
Für den Anfang ist der Schritt schon zu gross und rächt sich in der Zukunft.
Dein Hund sitzt angeleint an deiner linken Seite.
Du gibst Sicht- und Hörzeichen Bleib, wartest einen kleinen Moment und machst einen Schritt vorwärts und drehst dich um. Schaust st deinen Hund an und gibst noch einmal Sicht- und Hörzeichen Bleib und gehst wieder in die Ausgangsstellung zurück. Da wartest du einen kurzen Moment, streichelst deinen Hund und lobst brav Bleib.
Dann spielst du mit ihm oder gehst einfach weiter und probierst es etwas später wieder.
Das Lob kommt natürlich nur, wenn der Hund es richtig gemacht hat.
Springt dein Hund ein, sagst du freundlich Nein und korrigierst ihn freundlich.
Auf ein freundliches Nein kommt immer eine freundliche Korrektur.
Klappt das ein paar Tage gut und sicher, steigerst du die Übung indem du die Leine ablegst, wenn du einen Schritt vor gegangen bist. Hör- und Sichtzeichen geben, Leine wieder in die Hand und zur Ausgangsstellung zurück und wieder loben! Zeig deinem Hund deine Freude, und spiele mit ihm.
So lernt dein Hund im wahrsten Sinne spielend was du von ihm möchtest. Die Distanz vom Leine los machen kannst du langsam steigern. Dann kannst du es ganz ohne Leine versuchen. Geh immer nur so weit weg, dass der Hund sicher nicht einspringt. Springt er ein, korrigiere ihn wie oben und geh eine Stufe zurück.
Gibt es einen Tag wo gar nichts klappen will, brich das Training ab und gib deinen Hund ein Kommando das er sicher kann, wie Sitz zum Beispiel. Da hast du einen Grund zu loben. Beende niemals ein Training ohne zu loben!
Für diesen Tag ist dann genug getan. Geniesst den Tag ohne zu arbeiten. Am nächsten Tag klappt es dann meistens sehr gut.
Hunde müssen wie Menschen Lernstoff geistig verarbeiten. Freundliche Stimmung beim Lernen, Lob und Spiel, steigern den Lernerfolg und stärken die Bindung und die Freude am Lernen.
Arbeite nie mit deinem Hund wenn du schlechte Laune hast! Dein Hund wird es dir danken.
Du siehst, man kann in einen ganz normalen Spaziergang Übungen einbauen. Das hat den Vorteil, dass der Spaziergang spannender wird und dein Hund gerne an deiner Seite bleibt und gerne auf deinen Rückruf kommt, weil er Spass mit dir hat.
Das alles auch ohne Griff in die Leckerchentüte.
Viel Erfolg!
Ganz allgemein hift, wenn der Hund einen ruhigen Charakter hat. Das übernimmt er von dir, bzw. seiner Bezugsperson. Wenn die schon hibbelig an die Sache heran geht, muss man das Tier erst beruhigen, bevor man mit dem Training beginnt.
So wie du es beschrieben hast, ist der Vorgang völlig ok. Einfach üben, üben, üben und die Zeit, in der du nicht sichbar bist, nach und nach verlängern. Der Hund muss die Zuversicht haben, dass du eh wieder zum Vorschein kommst. Deshalb würde ich vorerst das Abrufen aus dem Versteck noch unterlassen.
Genau so geht es dann auch weiter.
Training dauert, selbst solche "einfachen" Sachen müssen über einen längeren Zeitraum trainiert werden, damit sie wirklich dauerhaft verfestigt werden.
Also soll ich zum auflösen lieber zu ihr gehen?