Hund bellt Menschen an wenn sie mir zu nah kommen, wie abgewöhnen?

6 Antworten

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Emanzipiere Dich. Mach Deinem Hund klar, daß Du alleine entscheidest (und Deinen Hund nicht dazu brauchst). Du kannst das z.B. so machen: wenn euch jemand entgegenkommt, sprich Du den zuerst an. So lernt Dein Hund, daß Du den anderen bemerkt hast. Bleibt dann evtl. - wenn der andere Interesse hat oder fordere ihn auf, indem Du sagst, das sei ne Hundeübung und Du bittest um Mithilfe - der andere Mensch kurz stehen, dann rede mit dem Menschen übers Wetter, frag ihn was er beruflich macht oder rede irgendwas Belangloses mit ihm. Bitte ihn, Deinen Hund nicht anzusprechen oder anzuschauen. Bitte den anderen Menschen, zwei Schritte zurück zu gehen, stehen zu bleiben, sich einmal umzudrehen. Kurz: dirigiere den Menschen! Sag dann Tschüss zu dem Menschen, schick den mit einer Handbewegung weg und dann gehe einfach weiter. Ignoriere dabei Deinen Hund. So kann Dein Hund ein paar wichtige Dinge lernen: 1. Du siehst zuerst wenn jemand entgegenkommt, Dein Hund muss also nicht "aufpassen" 2. Du entscheidest, ob ihr stehenbleibt oder nicht 3. Du sagst dem anderen Menschen, was er tun soll, und Dein Hund bemerkt, daß Du den wohl "im Griff hast" 4. Du entscheidest, wann ihr weitergeht. Du machst Deinem Hund damit klar, daß Du schon "groß" bist und selbst entscheiden kannst. Ich würde kein "Platz" oder"Sitz" vom Hund verlangen, da die Situation für ihn schon stressig genug ist und Du davon ausgehen kannst, daß Dein Hund kein Sitz oder Platz durchhält und Du ihn somit korrigieren müsstest. Das bedeutet, Du wartest daß Dein Hund etwas falsch macht und korrigierst ihn dann. Finde ich nicht so eine gute Idee, kommt mir persönlich unfair vor. Außerdem bekommt Dein Hund dadurch in einer für ihn stressigen Situation auch noch Aufmerksamkeit, was dem Ganzen eine unnötige Wichtigkeit verleiht. In der Kürze wie Du es beschreibst, klingt es für mich nach 2 Dingen: entweder Dein Hund fühlt sich für eure Sicherheit zuständig oder Dein Hund betrachtet Dich als Ressource, als Besitz.


Jesska2009  29.01.2011, 10:33

Ich würde es wie von mir beschrieben üben und zwar für den Anfang mit Menschen die Du kennst und von denen Du weisst, daß sie mitmachen, was Du sagst. Ich wünsche euch eine stressfreie Zeit.

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Melody666 
Fragesteller
 29.01.2011, 21:25

vielen dank für deine ausführliche antwort. Ich werde es mit meinem hund jetzt so üben und hoffe das es funktioniert. danke dir

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Ich habe zur Zeit auch zwei Zwergpinscher - Hündinnen ( 4, 2 ) und ein ähnliches Problem. Ich vermute, dass es bei mir an der Ängstlichkeit der beiden Hunde liegt. Meine verstorbene Zwergpinscherhündin, mein erster Hund, keine Erfahrung, hat sich überhaupt nicht um Passanten oder Hunde gekümmert. Sie lief einfach weiter mit einer gewissen Ignoranz. Manchmal, wenn ihr jemand auf die Pelle rückte (Hund, egal wie groß), dann hat sie den kurz unterworfen und weiter ging's. Oder wenn sie läufig war, dann zeigte sie auch ein anderes Verhalten und mehr Interesse. Andere Menschen ausser vielleicht kreischende Kinder waren Luft für sie. Die beiden Nachfolger bekommen gleich eine Bürste und machen entweder die Flucht nach vorn und bellen oder, besonders die Jüngere kommt an meine Seite und bellt von dort aus. Bei den Passanten mit oder ohne Hund kommt das natürlich nicht gut an... Ich versuche die Aufmerksamkeit der Hunde auf mich zu lenken,bevor sie die "Feinde" selber sehen, wechsele manchmal die Richtung, damit sie sich auf mich konzentrieren.

Mit zwei Hunden ist auch schwieriger auf beide gleichzeitig einzuwirken. Deshalb habe ich auch vor, mir professionelle Tipps bei der Hundeschule zu holen.

Das Problem ist, dass man dort oft auf solche Menschen trifft, die wie hier auch geantwortet und kommentiert haben, dem Hund keinerlei Freiheit zugestehen wollen, weil sie glauben, dass sich der Hund nur dann "unterwirft", wenn er nichts darf und nichts alleine entscheiden kann.

Mit diesen angelernten, festgefahrenen und unreflektierten Hundeerziehungsrichtungen kann ich mich dann nicht anfreunden, geschweige denn Folge leisten.

Eine Buchempfehlung zum Hundeverstehen...: Der Wolf im Hundepelz: Hundeerziehung aus unterschiedlichen Perspektiven

Der will Dich nicht beschützen, sondern er will die volle Aufmerksamkeit auf sich lenken. Auf deutsch: Er weiß gar nicht, dass er ein Hund ist. Tut mir leid, dass Du in der Erziehung wohl schon eine Menge falsch gemacht hast. Der Hund muss draußen bleiben, wenn der Mensch isst, er muss erst sein Futter bekommen, wenn der Chef (Mensch) satt ist. Er darf niemals ins Bett und auf das Sofa.

Dein Hund will Deinem Gesprächspartner verdeutlichen, dass er nichts zu sagen hat, also meldet er sich zu Wort und bellt dazwischen.


Melody666 
Fragesteller
 28.01.2011, 21:14

Auch eine idee wie ich ihm das abgewöhnen kann???? wenn du schon so viel ahnung hast?

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TygerLylly  28.01.2011, 21:16
@Melody666

Nachtflug, wie kannst du das behaupten? Kann ebenso sein, dass der Hund aus Angst bellt oder, oder, oder... Und nicht auf´s Bett oder Sofa... so ein Quatsch!!

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Nachtflug  28.01.2011, 21:19
@Melody666

Der Hund ist nur ein Jahr alt. Da hast Du sehr gute Chancen. Das Problem ist aber nicht der Hund, sondern Du, weil Du vermutlich nicht gnadenlos konsequent sein kannst. Die ersten Tipps habe ich ja in der Antwort schon gegeben. Blöd ist nur, wenn das Tier bei Tisch "so traurig guckt". Klar,mit der Masche kommt es immer durch.

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SchalkeFan3  28.01.2011, 21:37
@TygerLylly

Nachtflug dann habe ich alles falsch gemacht ;-( frage mich eigentlich warum ich immer so gut erzogene Hunde hatte ohne Deine Ratschläge gekannt zu haben? Aber wenn Du auch sonst nie Chef sein darfst, bei Deinem Hund darfst Du ;-) Wo ist eigentlich Deine Antwort auf die Frage oben <<was kann ich tun um ihm das abzugewöhnen?????

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TygerLylly  28.01.2011, 22:41
@SchalkeFan3

Ich auch. Meine Hunde liegen gerade auf´m Sofa und schlafen und ja, sie schlafen sogar mit im Bett. Merkwürdiger Weise haben sie aber nicht eine Eigenart, die ihnen anzugewöhnen wäre, weil es bei Außenstehenden unangenehm auffallen würde... Übrigens hält sogar der Rütter es nicht für falsch, einen Hund auf´s Sofa oder gar ins Bett zu lassen. Ein Hund ist ein Rudeltier und will bei eben diesem sein. Indem man ihn ausscließt, ist er mit Sicherheit nicht umgänglicher:/

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mangolecker  28.01.2011, 23:13
@TygerLylly

@nachtflug: das is völliger mist was du hier schreibst. sicher brauchen hunde eine konsequente erziehung, aber was hat das damit zutun wo der hund schläft? und nur ma so am rande: hunde sind wahnsinnig soziale tiere, es liegt in ihrer natur im ganzen rudel, zusammengekuschelt zuschlafen. ob nun jeder hundebesitzer sein bett mit seinem vierbeiner teilt...nun ja...ich machs auch nicht, aber zusagen: wenn dein hund mit in deinem bett schläft hast du ihn scheiße erzogen find ich völlig daneben und vorallem falsch!!

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versuchs mal so: zuhause gibts nur noch wenig aufmerksamkeit,kuscheleinheiten,.. für deinen hund. dann geh mit ihm raus (am besten erstmal mit bekannten üben), du und dein hund geht auf die leute zu, du bleibst stehen und unterhälts dich mit denen und dein hund kriegt von den leuten n leckerli(aber natürlich nur wenn er nicht bellt). das er halt merkt das das was gutes is, wenn du dich mit anderen unterhälst. könnte natürlich passieren das er dann total scharf drauf wird und immer andere leute "anbettelt". musste abwägen. mir ist es lieber mein hund bellt ma kurz fremde leute beim vorbeigehen an, als das er sich von allem und jede anfassen lässt und am ende ganz bereitwillig mit jedem mitgeht. vl wärst du bzw dein hund aber auhc in ner hundeschule ganz gut aufgehoben, man muss ja immer den hund im ganzen sehen um sein verhalten einordnen zukönnen, das is aus der entfernung schwer bis unmöglich.

Vielleicht erstmal mit bekannten Personen und etwas Abstand üben. Dem Hund "Platz" sagen, dafür belohnen. Ein paar Worte reden und Bekannte geht wieder. Dann schwerer machen.

Wenns nichts hilft, versuchs mal mit ner Hundeschule.