Huforthopäde?

Punkgirl512  18.01.2024, 13:36

Und, konntest du mal nachfragen?

PFERDEHERZ14 
Beitragsersteller
 18.01.2024, 14:14

Ne hatte es voll verpeilt weil wir sehr im Stress waren da wir heute viele Termine haben werde sie aber später noch kontaktieren

3 Antworten

Huforthopädie ist kein geschützter Begriff - dass ein Hufschmied gleichzeitig Huforthopäde ist, schließt sich nahezu aus.

Die Huforthopädie begründet sich auf Jochen Biernat, es gibt 2 große Institute und weitere kleinere Ableger dieser Bearbeitungsrichtung: www.difho.de und www.dhgev.de (ich selbst habe beim DIfHO gelernt, bin also fertige Huforthopädin ;) )

Sowas verwirrendes habe ich neulich aber auch mal gelesen - da wirbt der Schmied mit Huforthopädie, sehr ungewöhnlich. Gemeint sind damit wohl eher orthopädische Beschläge anstelle der eigentlichen Huforthopädie.

Grundsätzlich ist meine Arbeit dem Schmied recht ähnlich, allerdings darf der Huforthopäde keinen Beschlag anbringen (bzw will es i.d.R. auch nicht) und richtet den Huf daher auch nicht so zu, wie es ein Schmied fürs Eisen machen würde. Der Fokus bzw. Arbeitsbereich liegt auf der Barhufbearbeitung, die sehr schonend ausgelegt ist und keine radikalen Umstellungen hat. Man möchte, dass der Huf durch eine Steuerung des Abriebs sich selbst symmetrisch läuft und gleichmäßig abnutzt.

Preise macht jeder selbst - klar, "orthopädische" Beschläge sind natürlich teurer als ein normaler Eisenbeschlag, ist ja eine Extra-Leistung.

Ich persönlich würde meinem Pferd keinen Beschlag mehr zumuten und bin ja nicht umsonst Huforthopädin nach Jochen Biernat geworden - eben aus Überzeugung des Barhufs und dieser Art der Bearbeitung.

Kleines Edit: "Schnelle Antworten" gegen Mitternacht ist fast utopisch - nur so am Rande.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Huforthopädin DIFHO

Ich bin hier bei Punkgirl und denke auch, dass der von dir genannte Schmied orthopädische Beschläge anbietet - aber nicht zeitgleich Huforthopäde ist. Der eine (Schmied) verdient sein Geld hauptsächlich durch Beschlag, der andere (Huforthopäde) darf das gar nicht - zumindest keine Eisen, wenn dann nur Kunststoff - und möchte das idR auch gar nicht. Die Ziele bzw. Meinungen von Schmieden und Huforthopäden sind da auch durchaus konträr. Erklärung s. Punkgirl.

Von meinen Pferden trägt keiner mehr Eisen, die ehem. Turnierpferde gehen nicht mehr im Sport und für die anderen ist es ohnehin nicht nötig. Wir haben teils sehr hartes, schottriges Ausreitgelände, dafür gibt es Hufschuhe. Beschlagen sind weiterhin die Turnierpferde meiner Tochter und auch die haben ihre verdiente Pause und beschlagsfreie Periode.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Das heißt, dass der Schmied auch in der Lage ist, Fehlstellungen zu erkennen und zu korrigieren, und auch entsprechend orthopädischen Beschlag anzufertigen und anzubringen.

Was Ausschneiden oder Beschlag kostet, kann regional und nach besonderem Bedarf unterschiedlich sein. Ein Pony ausschneiden ist deutlich billiger als ein Kaltblut beschlagen.

Ich kenne ein Pferd, dessen Trauma man nicht in den Griff bekommt. Da verlangt der Schmied allein fürs Ausschneiden 200 €. Wegen Erschwernis - und Gefahrenzulage.

Normalerweise kann man für 4 Hufe beschlagen 120 - 180 € rechnen.