Hufeisen für Vielseitigkeit?

6 Antworten

Ich kenne einen Springpferdeausbilder, der die mehr oder weniger jungen Pferde in Beritt nimmt und bis Klasse M vorstellt. ABER: Seit er eine Huforthopädin an seinen eigenen Pferden hat, nimmt er die Pferde nur an, wenn die Besitzer bereit sind, sie ebenfalls von der Huforthopädin bearbeiten zu lassen, denn er hat den Unterschied zwischen dem beschlagenen Pferd mit Stollen, das zwar Grip hat, dessen Beine aber doch zu einem nicht zu vergessenden Anteil taub sind und einem Barhufer, der für ordentlich Grip bearbeitet ist und sein komplettes Bein spürt, gemerkt. Er sagt, er ist nunmal "nur" Bereiter, das heißt, wenn er sich verletzt, weil das Pferd sich verschätzt hat in der Wendung und sich verletzt, kann er in der Reha-Zeit kein Einkommen erzielen. Für ihn hängt also alles davon ab, möglichst nie einen Unfall zu bauen.

Ich selbst habe auch die Erfahrung, dass ich jetzt, mit dem Barhuf, sicherer bin, als ich jemals mit einem beschlagenen Pferd war.

Huhu,

du musst dir bewusst sein, dass Eisen immer den natürlichen Hufmechanismus stören und langfristig die Gelenke und den ganzen Körper beeinflussen, da der Druck beim Auffußen ganz anders verteilt wird.

Solange es möglich ist, solltest du es unbeschlagen versuchen oder evtl. mit Hufschuhen, wobei dies bei der Vielseitigkeit wohl schwierig werden wird. Ein guter Barhufbearbeiter oder auch ein sehr guter Schmied kann ihn dir so hinstellen, dass er eigentlich auch bei nassem Wetter kein Problem haben dürfte. Wenn es dann extrem rutschig wird, musst du eben das Tempo verlangsamen oder das Training eben an dem Tag streichen. Wenn du nicht in den Leistungssport einsteigen willst, wird das für euch die beste Lösung sein.

Sinnvoll für euch ist es wahrscheinlich, dass mit eurem Hufbearbeiter zu besprechen und es erstmal einige Wochen barhuf zu versuchen.

Liebe Grüße


clessygold 
Beitragsersteller
 18.01.2015, 23:05

Ja, ich bin mir bewusst, das ein Hufeisen nicht das beste ist, deswegen kam ja auch meine Frage. Also ich hatte nicht vor mit meinem Pony irgendwann mehr als auf A Level zu reiten :D

Ich denke, dass wirs erstmal ohne probieren, da sie immer schon ohne Hufeisen lief und wir uns nie, trotz schlechter Bedingungen, hingelegt haben.

Danke für die tolle Antwort :3

Also ich habe ja eine Lipizaner Stute bei Ihnen ist es nötig. Bei Ponys nicht. Aber wenn du sagst das du schon E machst würde ich es beschlagen lassen. Zur Sicherheit auch wenn du sagst das das Wetter auch nicht so toll wird. Ich hoffe ich könnte dir helfen. ✨


Aristella  19.01.2015, 08:26

So ein Schmarrn. Als würds von der Rasse abhängen ob man ihnen einen Beschlag antun muss oder nicht...

Baroque  23.01.2015, 12:26
@Aristella

Aristella, das ist doch das, was man von den Schmieden STÄNDIG hört! Dass sie rasseabhänig bessere oder schlechtere Hufe haben ... meist als Ausrede, weil sie Probleme nicht behoben bekommen.

Das einzige, was rasseabhängig ist, ist dass offenbar (Beobachtungen von Hufbearbeitern zufolge) Friesen aufgrund ihrer Gangmechanik und daher iher Art der Belastung der Hufe kaum Sohlengewölbe haben. Aber sonst ... ist es schlicht und ergreifend Unfug.

Aristella  29.01.2015, 12:06
@Baroque

Jo,

gibt schon so ein paar rassetypische Probleme - eben die Friesen, dann die Tinker mit sehr oft starker mediolateraler Balanceverschiebung (die aber keiner sieht weil dafür müsste man die Puschel hochbinden beim Bearbeiten), und, was auch seeeehr oft vorkommt und absolut zuchtbedingt ist, Riesenreitdinos mit Ponyfohlenhüfchen. Quarter sind da mein absolutes Lieblingsbeispiel... ein einziger meiner "Quarterpatienten" hat nicht hoffnungslos unterdimensionierte Hufe. Und das auch nur, weil das ganze Pferd zu klein geblieben ist...

Trotzdem ist das alles kein Grund, da überall Eisen draufzuklopfen. Absolut keiner.

clessygold 
Beitragsersteller
 18.01.2015, 19:42

Danke für die Antwort . Ich hab schon überlegt den ersten Geländeritt einfach mal ohne Hufeisen zu reiten und wenn dies gar nicht klappt welche drauf zu machen .

Das kann die hier im Internet keiner sagen, wir alle kennen weder dich noch dein Pony! Ich bin bis letztes Jahr ein Pony geritten, der lief bis A-Vielseitigkeit problemlos ohne Eisen. Der war aber auch sehr sehr trittsicher. Jetzt habe ich 2 Pferde, mit denen würde ich ohne Eisen (also Stollen) nichtmal auf einen Wall reiten wollen. Also sprich mit Schmied und Trainer. Davon hättest du wesentlich mehr.

Wenn dein Hufbearbeiter gut ist, kann er den Huf so bearbeiten dass du damit mehr Grip hast als mit Stollen. Ich würde Wert auf kurze Bearbeitungsintervalle legen, so kann es dir auch in weichen Böden nicht passieren, dass die Sohle zuwächst. Solang dein Mädi einen für sie physiologischen Tragrandüberstand, nicht zu kurze Eckstreben und ein vernünftiges Maß an Sohlenwölbung hat, kann dir vom Halt her nix passieren. Rutscht sie mit guten Hufen immernoch, ist das eine Sache von "wie stellt sie den Huf ab" und daran ändern dann Eisen auch nix.

Ich würd sie nicht beschlagen. Da überwiegen einfach die negativen Effekte so sehr...