Homosexuelle im Kommunismus?

10 Antworten

Na ja....

In der Theorie vielleicht. Ansonsten repräsentierte ja der Stalinismus, auch in seiner miefig-kleinbürgerlichen DDR-Variante Systeme, die entgegen der Theorie eben nicht dir freie Entfaltung menschlicher Individualität beförderten, sondern wie unter den Nazis die unitäre Ausrichtung an vorgegeben "Idealen" der immer Recht habenden Partei.

Das Ausleben freier Individualität auch in Form sexueller Nischen aber verursacht ja auch einen Entzug dieses Individuums vor der regulativen Allgewalt der herrschenden Partei.

Auf was für eine unglaublich pietistische Art und Weise aber die Stalinisten sich selbst in das private Liebesleben einmischten, thematisiert z.B. der DEFA-Spielfilm "Spur der Steine" (1966), der in der DDR nur ein paar Tage lief, bevor er im Giftschrank verschlossen wurde, um dann erst im Oktober 1989 wieder in der DDR gezeigt zu werden. Und da geht es "nur" um die "Probleme" heterosexueller Beziehungen...:-)

Bezeichnenderweise beginnt der Ein- und Aufstieg Sarah Wagenknechts bei der Kommunistischen Plattform der PDS mit der kampagnenhaften Demontage von deren schwulen Vorsitzenden Fred Beuchel...

Homophobie ist ein Relikt der alten Gesellschaften, das sich nicht par ordre du mufti beseitigen lässt. Als solches ist diese auch in sozialistischen Gesellschaften anzutreffen gewesen.

Spiegel online schrieb in der Rubrik "Einestages":

Rechtlich war die DDR bei der Behandlung von Homosexuellen deutlich liberaler als die Bundesrepublik. Schon 1968 wurde der Schwulenparagraf 175 gestrichen. ...

http://www.spiegel.de/einestages/schwulenparagraf-175-homosexuelle-in-der-ddr-a-972887.html

In der Bundesrepublik geschah das erst 1994. In Russland wurde ein ähnlicher Paragraph aus der Sowjetunion 1993, immerhin ein Jahr eher als in der Bundesrepublik abgeschafft.

Was den Umgang mit Homosexualitä betrifft, war der Westen dem Osten mitnichten voraus. Daran ändert sich auch nichts, wenn es auch im Westen liberale Kreise gab, die mit Homophobie nichts am Hut hatten.


Milka420  25.03.2017, 13:25

Das kann man so nicht sagen, dass der westen dem osten schon immer voraus war. Klar IST der westen um einiges weiter, aber wenn ich kurz die weltgeschichte zusammenfassen darf: vor einigen hundert jahren gab es europa und den islamisch georägten osten. Der osten war ein paradies für homosexuelle, weil sie in europa von der kirche verfolgt wurden. Erst als "europa" in den osten "einmarschierte", brachte er die homophobie in diese länder. Das ist der grund, warum der islam so homophob ist. Russland ist homophob wegen der kirche und weil die einfach seeehr langsam sind

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Die Grundlagen des kommunismus sind in der zweiten hälfte des 19. jhd gelegt worden, in einer sexuel ziemlich prüden zeit also. Der komunismus ist in vielen belangen, gerade auch in sexuellen angelegenheiten sehr konservativ veranlagt. Frauen und männer sollen gefälligst kinder haben, welche als zukünftige arbeitskräfte tatkräftig den kommunistischen Einheitsstaat aufbauen sollen. 

Das eine hat mit dem anderen nicht wirklich etwas zu tun...


Klaudrian  21.03.2017, 20:34

Ein bisschen schon. 

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Dr §175 wurde in der DDR viel früher abgeschafft als in der BRD.