Hoher Bodycount: beeinflusst die hohe Anzahl der Sexualpartner einen Menschen?

17 Antworten

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Gibt es ein Unterschied wenn Frau einen hohen Bodycount hat oder ein Mann ein hoher Bodycount hat, oder sind die Folgen bei beiden Geschlechter ähnlich?

Die Folgen sind ähnlich und solche Menschen sind als dauerhafter Partner extrem unbeliebt, ganz egal ob Mann oder Frau.

Ist dieser extrem hohe Erfolg ein Fluch für ihn?

Es ist sein Verhalten und es sind seine Entscheidungen. Es gibt attraktive Menschen, die sich nicht so gehen lassen, sondern ein anständiges Leben führen, wieder egal ob Mann oder Frau.

einen arroganten, überheblichen Menschen gemacht, dem keine einzige Frau mehr zufrieden stellen kann? 

Ich denke, schon. Frauen werden austauschbar, wenn man sie so oft tauscht. Intime Beziehungen unmöglich, wenn man Intimität gar nicht mehr als solche empfindet, weil man Sexualität schon längst zur bloßen Freizeitaktivität degradiert hat.

Entscheidend ist wohl weniger, ob der überheblich wird, sondern dass er beziehungsunfähig, intimitätsunfähig und bindungsunfähig geworden ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung

Hey, die Sache erinnert mich an meinen ersten Ehemann. Der hat mit Mitte 20 beschlossen, Promiskuität ist für ihn "Fremdkörpermasturbation" und es ab da gelassen. Er war treu wie Gold. Leider schlug das dann ins andere Extrem um. Die Frauen mit denen er dann zusammen war, hat er vergöttert. Nachdem ich mich getrennt hatte (wegen seinem Alkoholproblem), hat er nie wieder sexuelle Kontakte gesucht. Ich denke auch dass eine Bindungsstörung dahinter steckt. Das sollte man gründlich mit Psychotherapie aufarbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also... ich weiß ja, dass mein Partner früher auch eine wilde Zeit hatte. Tatsächlich sagte er mir, dass er früher wirklich ein Arsch war. Er war oberflächlich af und teilweise auch auf irgendeiner Art ein Macho.

Er sagte, seine Veränderung kam mit der Zeit, als das Karma immer wieder auf ihn einprügelte: Die Frauen gingen fremd, haben charakterlich auch nicht sonderlich geglänzt usw.

Er wollte irgendwann auch lieber eine Beziehung, als nur was Lockeres wie ein F+ oder ONS (was auch für ihn nie ein Problem darstellte).

Da hat er angefangen seine komplett oberflächlichen Ansprüche runterzuschrauben und er datete auch Frauen, von denen er dachte, sie haben vllt einen lieben Charakter und sind nicht abgehoben wie die "Modelkandidatinnen" zuvor.

Er datete mehr durchschnittlich schöne Frauen und auch hin und wieder mal ne Fülligere etc.

Aber das war auch alles nichts. War sie nicht optisch Bombe, bekamen diese Frauen automatisch Selbstzweifel und waren rasend vor Eifersucht, wenn andere Frauen beim Vorbeigehen auch nur rein zufällig in seine Richtung schauten.

Da war er 3 Jahre lang für sich, hatte kein Bock auf Beziehung. Wenn er mal Lust hatte gab es die F+ Dame (so fern sie auch keine Beziehung hatte) und sonst nichts.

Und dann kam ich aus dem Nichts, damals noch mit dem besagten Bodycount 0. Mit damals noch 27. :'D

Für ihn war das wurscht, ob ich vorher Erfahrung gehabt hätte oder wie es eben so war keine hatte.

Anfangs dachte ich noch ganz naiv - da er ja heute anständig und sehr lieb ist - dass er bestimmt nur ein reiner Beziehungsmensch gewesen wäre und er bestimmt nur so 2 oder 3 Beziehungen hatte, die lange hielten. Als ich dann mit der Zeit rausfand, was für ein wilder Kerl er damals war, hatte mich das sehr verunsichert. Nicht, dass ich ihm zutrauen würde, er wolle mich nicht mehr, nein. Aufgrund dessen, dass ich vor ihm keine Erfahrung hatte stand ich massiv unter Druck. Weil man möchte ja auch gut für den Gegenüber sein.

Das hat schon was gedauert, mir diese Verunsicherung zu nehmen... aber er hat es geschafft. :')

Alles im Leben kann dich verändern. Du kannst durch einen hohen Bodycount abgehoben sein oder dich auch zum Positiven verändern, wenn du selber öfter mal auf die Nase fällst. Aber auch mit einem niedrigen oder gar keinem Bodycount kannst du dafür hingegen schnell verunsichert sein.

Ja, diese sogenannte Promiskuität beeinflusst den Mann negativ. Wenn er jeden Monat die Partnerin wechselt, könnte eine unstillbare Sexsucht dahinterstecken. Die hat immer Ursachen. Entweder er ist als Kind missbraucht worden oder er wurde zu früh mit Sexualität vertraut gemacht. Seine Eltern haben z.B. vor dem kleinen Jungen viel über sexuelle Themen gesprochen oder auch ihre Intimitäten vorgelebt.

Damit hat er im voraus verlernt, dass Sexualität mit Liebe, Zauber und Intimität zu tun hat. Seine Bindungsstörung ist aber nicht die Folge seiner Attraktivität und "Vielweiberei". Sie wurde bei ihm schon als Kind angelegt.

Er hat natürlich lange seinen Erfolg bei den Frauen genossen. Jetzt merkt er aber, dass er übersättigt ist. Was man immer haben kann, verliert seinen Reiz (und sein Geheimnis).

Er merkt, dass Erfolg und Sex nicht glücklich machen. Er hat das Sehnen nach dem Geheimnis von Liebe und Intimität nie kennengelernt. Wenn er wirklich Sehnsucht nach einer verbindlichen Beziehung und Kindern hat, dann wird das nur gutgehen, wenn er Frauen nicht mehr als (Entschuldigung - mir fällt kein anderes Wort ein) Gebrauchsgegenstände betrachtet, die man schnell satt ist, und man braucht ein neues Modell.

Wenn überhaupt, dann kann er das nur durch großes Leid oder durch lange Abstinenz und eine Therapie erlernen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Heilpraktiker (eingeschränkt auf Psychotherapie)

weisserMann04  29.12.2023, 21:21

wow - Heilpraktiker mit absoluter Verallgemeinerung der Ursachen und Wirkungen - ganau das liebe ich. Und natürlich ist der Mißbrauch als Kind oder die Frühsexualisierung schuld, alles andere gilt nicht.

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PsychoRolf  29.12.2023, 21:54
@weisserMann04

Nein, Entschuldigung, das habe ich zu einseitig dargestellt. Es sind selbstverständlich nicht nur Missbrauch und Sexsucht die Ursache für diese Promiskuität. Man kann auch u.a. eine Störung der Persönlichkeit dafür verantwortlich machen (z.B. schizoide oder narzisstische Persönkeitst.). – Eine Bindungs- und Beziehungsstörung beruht immer darauf, dass der Betroffene es nicht gelernt hat, sich zu binden und in Beziehung zu gehen. Ihm fehlte das Vorbild. Man kann hier auch von einem Bindungs- und Beziehungstrauma reden.

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weisserMann04  29.12.2023, 21:59
@PsychoRolf

auch das sind nur weitere von sehr vielen verschiedenen Möglichkeiten. Die menschliche Psyche ist viel variantenreicher und nicht so schablonenhaft, wie Sie es darstellen. Aber es macht ihr therapeutisches Leben sicher einfacher solche Schablonen zu benutzten.

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PsychoRolf  31.12.2023, 19:12
@weisserMann04

Von einem Trauma zu sprechen ist keine Schablone. Es gibt zunehmend immer mehr Psychotherapeuten*, die erkannt haben, dass der Großteil unserer psychischen Probleme und Störungen auf traumatischen Erfahrungen beruhen. *Zum Beispiel Verena König und Gabor Maté. Die Gewalt-, Schock- und Missbrauchserfahrungen sind sogar in der Minderheit gegenüber den Traumata infolge von schädlichen Erfahrungen in der Beziehung und Bindung mit den frühen Bezugspersonen, auf die man als Kleinkind angewiesen war.

Aber selbstverständlich suche ich Störungen in bestimmte Bereiche ("Schablonen") einzuordnen, um die Ursache einzukreisen. Wenn man z.B. tiefenpsychologisch arbeitet, erforscht man mit dem Patienten die Ursachen, damit er/sie sein Verhalten und seine Wahrnehmung versteht und beides mit der Zeit ändern kann.

Sie scheinen schlechte Erfahrungen mit Psychotherapeuten gemacht zu haben? Oder Sie halten nichts von Heilpraktikern und vertrauen nur Psychologischen Therapeuten?

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weisserMann04  31.12.2023, 19:26
@PsychoRolf

Oh ich habe sehr viel Erfahrung mit Psychotherapeuten, gute und eben auch sehr schlechte. gerade bei den nicht-approbierten leider mehr schlechte als gute. Mit einigen davon auch bereits gerichtliche Auseinandersetzungen gehabt und nie verloren. Naja und Sie haben Recht: Dieser Trauma-Ursachen-Hype hat vor einigen Jahren den Borderline-Trend fast vollständig abgelöst. Nicht zu Unrecht sollte Borderline aus der ICD 11 vollständig verschwinden - leider haben das einige wenige in letzter Minute verhindert. Sie finden in der Biographie jedes Menschen potentiell traumatisierende Erlebnisse. Mir konnte noch kein Psychoanalytiker klar machen, warum einzelne dann davon krank werden (sollen) während andere genau gleiche Belastungen gut überstehen und gestärkt daraus hervorgehen.

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PsychoRolf  31.12.2023, 19:51
@weisserMann04

Muss man das denn erklären können? Das hat mit vielen Faktoren zu tun wie familiäre Disposition, Vulnerabilität, Resilienz, das Alter, in dem man traumatisiert wurde und ganz allgemein eine Veranlagung usw. (von der genetischen Hypothese [Vererbung] halte ich nicht so viel, außer bei einigen wenigen Phänomenen wie z.B. Süchten).

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Ich denke nicht, dass das was mit dem BC zu tun hat, man kann auch ohne Sex an jedem etwas finden, was einen stört. Man sollte ein gewisses Maß an Toleranz und Kompromissbereitschaft aufbringen.