Hochintelligente Tochter hat Probleme an Regelschule?
Hi. Meine Tochter (7) ist in der ersten Klasse einer normalen Grundschule.
Von der 1. Woche an hab es nur Probleme. Der Lehrerin war sie zu langsam & unkonzentriert.
Gleichzeitig konnte sie bereits nach der ersten Schulwoche lesen & mittlerweile liest sie fast genau so gut wie ein Erwachsener, hat sich das Multiplizieren selbst beigebracht & hat einen unglaublichen Wissensdurst.
Die von der Lehrerin kritisierte Langsamkeit bezieht sich hauptsächlich auf Basteln & immer wiederkehrende Wiederholungsaufgaben.
Wir haben sie nun testen lassen & sie ist eindeutig hochintelligent.
Wir wissen gerade nicht was wir tun sollen. Die Lehrerin hat sie schon in die ADS Ecke abgestempelt & zeigt sich wenig kooperativ. Montessorischule ist leider keine Option, hier ist die Warteliste unendlich.
Habt ihr einen Rat für uns?
8 Antworten
das klingt ehrlich gesagt nicht so, als gäbe es "nur" Probleme. Offensichtlich ist das Kind ja im Lesen und Rechnen recht erfolgreich. Wenn die Lehrkraft es an Kooperation mangeln lässt, ist es vielleicht hilfreich, sich mit der Schulleitung in Verbindung zu setzen. Gegebenenfalls kann man durch ein Überspringen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Kind wird einstweilen ausreichend gefordert und wird überdies die unkooperative Lehrerin los. Bei einer diagnostizierten Hochbegabung und entsprechend vorweisbaren Lernerfolgen dürften die Argumente da auf eurer Seite sein.
Leider ist das Schulsystem darauf gar nicht ausgelegt und hat leider auch kaum Möglichkeiten sich hier anzupassen. Die heterogene Gruppe kann im Regelunterricht kaum aufgefangen werden. Da ist vom Förderschüler bis zum hochintelligenten Schüler meist alles in einer Klasse und da individuell zu fördern, dass ist leider in der Regel nicht möglich.
Eine Möglichkeit wäre ggf. ein Schuljahr zu überspringen, sofern sie den Stoff des Schuljahres schon kann und man davon ausgehen kann, dass ihr das Jahr nicht "fehlen" wird. Hier wäre ein Gespräch mit Klassen- und Schulleitung ratsam.
Den Wissensdurst könnt ihr auch im häuslichen Umfeld unterstützen. Schaut was dein Kind interessiert und fördert es hier.
Vielleicht gibt es bei euch in der Umgebung auch eine Hochbegabtenförderung. Auch da könnte man sich einmal erkundigen.
Aber auch ein Kind mit Hochbegabung muss lernen sich an Situationen anzupassen und geduldig zu sein.
Wenn die Hochbegabung tatsächlich attestiert ist, könnt ihr euch mal mit dem Direktor zusammen setzen (oder wenn der nicht will mit dem Schulamt) und z.B. darüber unterhalten ob sie eine oder zwei Klassenstufen überspringen könnte.
Ansonsten gäbs noch Waldorfschulen die haben aber auch teilweise recht lange Wartelisten. Und für Ausnahme Talente gibt es auch spezielle Schulen für Hochbegabte Kinder. Allerdings hier wäre ich dann vorsichtig ob das euerer Tochter wirklich gut tun würde, denn die sind meistens an ein Internat gebunden und das in so jungen Jahren kann für Kinder auch eine schreckliche Erfahrung sein.
Hochintelligent bedeutet für mich nicht nur gut darin zu sein die Quadratwurzel aus 87890784512 zu ziehen, sondern auch bei langweiligen und einseitigen arbeiten die Konzentration zu halten. Ihr solltet Sie hier entsprechend fördern. Das leben besteht ja leider nicht nur aus komplexen spannenden Aufgaben sondern oft auch aus lästigen Alltagsdingen.
Geht auf jeden Fall dem Wissensdurst nach (Bibliotheksausweis, Museen etc).
Sprecht mit der Schule über eine Hochstufung.
Es gibt Angebote für solche Kinder außerhalb der Schule: erkundigt euch mal, was es bei euch in der Nähe gibt und was passen würde (Mathekurse, AGs etc)
Sucht Hilfe bei einer Beratungsstelle.
Bezieht eure Tochter in alles ein und erklärt ihr was warum wann gemacht wird.
(Wenn eure Tochter weiterhin in der Schule nicht gefördert wird und das eigentlich bräuchte, solltet ihr über einen Schulwechsel dringend nachdenken.)