Der Film ist unterhaltungstechnisch ganz nett anzuschauen, an den historischen Tatsachen geht er allerdings vollkommen vorbei.

Mein persönlicher Aufhänger ist dabei vor allem die Darstellung Hindenburgs, der in dem Film einerseits als wesentlich schärferer Gegner der Nazis dargestellt wird, als er tatsächlich war. Auch kommt er dabei als Sachwalter der Republik herüber, der sich über die Rechtsverschiebung der politischen macht im Reichstag besorgt zeigt. Die historische Realität ist viel mehr die, dass Hindenburg in dem er den demokratisch zustande gekommenen Kabinetten Müller (SPD) und Brüning I (Zentrum) seine Unterstützung versagte, teilweise sein Amt dazu missbrauchte aktiv gegen diese zu arbeiten um die Sozialdemokraten aus der Regierungsverantwortung hianuszutreiben und eine Rechtswenedung ("Nationale Konzentration" lautete seinerzeit das Schlagwort) der politischen Leitung Deutschlands herbei zu führen.

Damit war er realiter eine Figur, die die Demokratie weitgehend beschädigte.

Auch war er anders als im Film, der damit einen populären, vom Stand der Forschung her aber längst widerlegten Mythos aufgreift, durchaus kein halbsenieler Greis, sondern bis wenige Stunden vor seinem Tod (vergleiche dazu etwa Wolfram Pyta: "Hindenburg") im vollbesitz seiner geistigen Kräfte und wusste auch sehr gut, was er da tat, als er Hitler zum Kanzler machte und Reichstagsbrandverordnung und Ermächtigungsgesetz unterzeichnete.

Das ist ein Beispiel für gravierende historische Ungereimtheiten in diesem Film. Es gibt zig andere. Insofern wie gesagt, aus unterhaltungstechnischen Gesichtspunkten betrachtet ganz netter Film.

Als einigermaßen präzise Darstellung historischer Gegebenheiten gemäß zeitgenössischen Stand der Geschichtswissenschaft in diesen Dingen vollkommen unbrauchbar.

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