Zahlt das Jobcenter einen Umzug beziehungsweise eine Renovierung?
Hallo,
ich muss bis Mitte nächster Woche aus meiner Wohnung raus.
Ich bin arbeitslos und beziehe Bürgergeld und es war nicht möglich mir eine Wohnung zu finden.
Der Beitrag, den das Jobcenter für eine Wohnung monatlich zahlt, ist viel zu gering, als dass ich eine Wohnung mit passendem Preis finden konnte.
Ab nächste Woche wäre ich dann in einer Obdachlosenunterkunft untergebracht.
Meine Frage ist, ob ich eine volle Einrichtung vom Staat bezahlt bekommen kann, wenn ich eine Wohnung finde?
Ich lebe seit zehn Jahren in meiner jetzigen Wohnung und die Einrichtung war damals auch schon fast komplett gebraucht.
Alles an Einrichtung war und ist mittlerweile größtenteils wirklich Schrott.
Bett fällt auseinander, Couch hatte bereits mindestens zwei Vorbesitzer, ist zerfressen und sicher voll mit Milben oder so.
Von der Küche garnicht erst zu reden.
Ich bin mit meinem Leben schon immer überfordert gewesen und der Umzug macht mir extrem zu schaffen. Ich habe keine sozialen Kontakte, kein Geld und keine Möglichkeit Umzüge vernünftig zu organisieren beziehungsweise die Renovierung bekomme ich nicht einmal hin.
Aus psychischen und finanziellen Gründen.
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Meine Frage ist nun, kann mir jemand verraten, ob ich von irgendwo irgendwie eine Wohnungseinrichtung organisieren kann? Ich bin mit dem Mindesten schon zufrieden.
Matratze, kleine Küche, Kühlschrank und die Dinge, die man zum Kochen braucht. Das wars eigentlich mit dem Notwendigsten.
Auf Schränke aller Art kann ich ja verzichten, die brauche ich nicht zum Essen und schlafen.
Über mehr Sachen mache ich mir Gedanken, wenn ich eine Wohnung habe.
------------Bis hier ist meine Fragetext relevant, Rest ist rumgeheule und wurde zu lange------------------------------
Und bitte verurteilt mich nicht.
Falls die Frage nach Arbeitstätigkeit kommt, es ist so, dass ich wirklich hardcore psychische Probleme habe.
Unter anderem Depressionen höchsten Grades und das schon mein Leben lang.
Ich bin 32 Jahre alt und männlich. Ich habe Bournout seit mindestens 2 Jahren oder noch länger und das bournout "kann ich nicht verarbeiten" beziehungsweise habe ich ein weiteres Trauma durch Überarbeitung seit ein paar Jahren.
Ich hatte zuvor ein Jahr lang jeden Tag, 5 Tage die Woche 12 Stunden am Tag gearbeitet, Nonstop und in Akkord. Ohne Überstundenbezahlung und ohne Stundenausgleich durch Urlaub.
Das war übrigens bei der Deutschen Post zur Coronazeit und ich war neu eingestellt.
Also ich brauche eine Einrichtung, sonst brauche ich mir ja auch keine Wohnung suchen. Ich will ein neues Leben in einer neuen Wohnung anfangen und kenne meine Rechte nicht.
Die Jobcenter-Mitarbeiter sind tolle Menschen und machen gute und vor allem sehr kulante Arbeit. Aber die klären einen nicht über die Rechte auf.
Ich lese im Internet von gewissen Möglichkeiten durch das Jobcenter und wenn ich bei meiner Beraterin oder Betreuerin gezielt danach frage, heißt es immer, nein, ich bekomme dafür keine Unterstützung. Und ein Kumpel meinte letztens, wie im Internet auch immer wieder zu lesen ist, glaube ich, dass ich zum Beispiel Geld für Umzüge oder für die Renovierung bekomme, aber die Jobcentermitarbeiterin hat dies verneint.
Ich weiß mir nicht zu helfen.
Ich bin grundsätzlich ein sehr verpeilter, langsamer und hilfloser Mensch und ich bin nun am Tiefpunkt meines Lebens angekommen, glaube ich.
Ich hatte schon etliche Tiefpunkte, aber meine Wohnung war für mich immer ein Zufluchtsort. Und jetzt habe ich Angst, dass ich lange Zeit ohne Wohnraum für mich bleibe.
Ich habe übrigens noch Ansprüche von der Bundeswehr, eine schulische Ausbildung finanziert zu bekommen. Ich will den Anspruch gerne wahrnehmen und habe nur noch sechs Monate Zeit einen Antrag zu stellen und dann ist die Anspruchszeit abgelaufen.
Ich würde am liebsten sofort eine neue Wohnung einrichten und anfangen mit der Ausbildung.
4 Antworten
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Du kannst eine sogenannte Erstausstattung beantragen. Ist allerdings schwierig zu sagen, ob die dir in deiner aktuellen Situation genehmigt wird, weil wirklich ERSTausstattung ist's ja eher nicht...
Günstige Möbel und weitere Einrichtungsgegenstände bekommst du aber auf jeden Fall bei Sozialkaufhäusern! Das wäre definitiv eine gute Anlaufstelle.
Allgemein wäre ansonsten noch meine Empfehlung, dass du dich unbedingt mal mit einer Sozialberatung in Verbindung setzt und dort deine gesamte Situation gemeinsam mit den Fachkräften dort überprüfst, ob du wirklich schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast oder nicht! Dort bekommst du ggf. auch ganz konkrete Hilfe und Unterstützung, um wieder auf die Beine zu kommen.
Alles gute!
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Zunächst einmal meinen Respekt, dass du den Mut gefasst hast, das einmal niederzuschreiben und um Ratschläge bittest. Solch eine Situation kann jeden treffen.
Erst einmal grundlegendes:
Solltest du eine Wohnung finden, die im Rahmen der Angemessenheitsgrenze liegt, dann brauchst du vorab keine Zustimmung des Jobcenters, um in diese zu ziehen.
Sollte das Jobcenter die Finanzierung der Wohnung trotzdem verweigern, könnte man die Rechtsantragsstelle des Sozialgerichts auf und einen einstweiligen Rechtsschutz beantragen.
Die würden das formulieren und das Verfahren kostet als Leistungsempfänger keinen Cent. Anschließend würde das Gericht - wenn die Voraussetzungen vorliegen - das Jobcenter anordnen, die Leistungen mit sofortiger Wirkung zuzusprechen, bis das Verfahren abgeschlossen ist und eine endgültige Entscheidung ergeht.
Die Genehmigung wäre nur relevant, wenn das Jobcenter eine teuere Wohnung bezahlen soll.
Die Leistungen, die innerhalb der Angemessenheitsgrenze liegen, werden und müssen zu 100% übernommen werden, unabhängig einer Genehmigung im Vorfeld.
Eine etwas teuere Wohnung wäre unter Umständen aufgrund eines Härtefalls auch zu übernehmen, obgleich du natürlich hierfür auf jeden Fall eine Genehmigung benötigst.
Diese müsste allerdings positiv ausfallen, da du dich zu diesem Zeitpunkt in Obdachlosigkeit befindest. Das ist dieser eben erwähnte Härtefall.
Im Rahmen eines Antrags auf Erstausstattung ist es definitiv möglich, dass dir Einrichtungsgegenstände bezahlt werden.
Dazu gibst du einen Antrag ab mit ALLEN Möbeln, die du benötigst (Vorhänge und ggf. Teppiche gehören unter Umständen auch dazu!).
Wenn du dir unsicher sein solltest, ob gewisse Einrichtungsgegenstände übernommen werden oder nicht, führe sie trotzdem auf. Im Notfall wird dann der jeweilige Einrichtungsgegenstand abgelehnt, aber nicht der ganze Antrag.
Ein Umzug wird auch auf Antrag finanziert.
Unter Umständen wird dir auf Antrag - wegen der Obdschlosigkeit - auch ein einmaliger Zuschuss von Kleidung gewährt.
Nichtsdestotrotz empfehle ich dir umgehend eine Beratungsstelle aufzusuchen, die sich mit diesen Angelegenheiten auskennen. In solch einer prekären Situation ist eine individuelle, kompetente und qualifizierte Beratung unabdingbar!
Letztendlich kann ich nur mit meinem Wissen helfen, dass durchaus beschränkt und nicht immer richtig sein muss.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
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Renovierungskosten können übernommen werden, wenn sie Mietvertragsgegenstand sind, und eine Erstausstattung gibt es grundsätzlich nur für die Dinge, die vorher nicht vorhanden waren.
Anspruch auf Arbeitslosengeld wäre dem Bürgergeld vorrangig.
Wende Dich ggf. an eine Beratungsstelle vor Ort.
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Psychotherapie, eventuell mit psychiatrischem Aufenthalt. Man muss dich langsam wieder aufbauen und stabilisieren.
Sozialamt für deine (finanzielle) Gesamtsituation.
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Medikamente abholen und kurze Gespräche im Anschluss ist genau das, aber keine Psychotherapie.
Also wenn mit Psychotherapie gemeint ist, dass man alle 3 Monate die Psychiaterin besucht, um Medikamente abzuholen und für ein kurzes Gespräch.... das hatte ich 2 Jahre lang gemacht und es ist reines "hinhalten" des Patienten, um abkassieren zu können. Mir hat die Therapie null gebracht. Ich hatte den ersten Termin mit Suizidgedanken und suizidbedürfniss gemacht und musste trotzdem 3 Monate warten, aber okay. Das schlimmste war, dass es mir garnicht geholfen hat und die Frau fragte nicht einmal, ob ich denn krank geschrieben werden möchte. Omg... ich hatte mich während der therapie noch mehr überarbeitet und es kam niemals die Frage oder Anzeichen, dass ich krank gerschrieben werden sollte. Ich habe für Fehler anderer Verständnis , aber das war schon ungewöhnlich und nicht zu glauben, aber wahr.
Und psychiatrische Kliniken, da scheitere ich schon an den 100 flachen Fragebogen, das ist mir zuviel. Klingt lächerlich, ist es auch, aber so ist es eben und ich habe auch garkeine Hoffnung und Vertrauen mehr ins gesundheitssystem.