Hilfe bei Facharbeit: Wie beeinflusst die Erziehung die Entwicklung von Gewalt und die Bereitschaft zur Aggression bei Jugendlichen.?
Hallo, schreibe eine Facharbeit zu dem oben stehenden Thema. Habe noch keine richtige Vorstellung zum Aufbau und Inhalt. Wenn ihr Ideen habt, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen. Ich schreibe im Fach Pädagogik, es müsste also in diese Richtung gehen, am besten mit einem Theorie Vorschlag. Habe die ein oder andere Theorie schon angeguckt, mich aber noch nicht festgelegt.
Gerne auch einen Vorschlag zum Eigenanteil, bin mir nicht sicher was ich tun könnte. Umfrage, Fallbeispiel analysieren, etc…?
7 Antworten
Du kannst dir die Erziehungsstile (autoritäre Erziehung!) anschauen, da gibt es Zusammenhänge zu den von dir genannten Punkten und Literatur. Darauf würde ich mich an deiner Stelle fokussieren.
Ansonsten fällt mir noch die Bindungstheorie nach Bowlby ein, allerdings geht es da weniger um Erziehung im aktiven Sinne.
Du wirst das Thema aber weiter eingrenzen müssen und dich auf einen kleinen Teil des großen Ganzen fokussieren müssen, das sprengt sonst den Rahmen!
Generelle Frage: Was ist denn gefordert? Umfang, reicht eine Literaturarbeit oder musst du einen empirischen Teil machen? Ist das eine Arbeit für die Uni oder die Schule (in dem Fall: Wie wissenschaftlich soll die Arbeit werden)?
Ich weiß nicht wie so eine Facharbeit aussehen soll, ich bin nämlich nicht in Deutschland zur Schule gegangen, also versuche ich mich an einer passenden Antwort ohne viel Hintergrundwissen ;)
Grundsätzlich würde ich (das wäre der Uni-Standard) für diese paar Seiten eine reine Literaturarbeit machen, in welcher ich mein Themengebiet so eingrenze, dass ich es in diesem Umfang auch gut behandeln kann und nicht ein Riesen-Thema habe, das die ganze Arbeit sprengt. Also du schaust was dich interessiert, wie viel Literatur du dazu findest und grenzt anhand dessen ein.
Dann wird im universitären Setting eine konkrete Forschungsfrage gewählt, die im Laufe der Arbeit beantwortet wird. Du kannst auf 6 - 8 Seiten nicht beantworten, wie sich die Erziehung auf das Gewaltpotenzial von Jugendlichen auswirkt. Daher unbedingt weiter konkretisieren. Also beispielsweise: "Inwiefern besteht ein Zusammenhang zwischen dem autoritären Erziehungsstil und der Gewaltbereitschaft von Jugendlichen?".
Und dann versuchst du die vorhandene Literatur zu verknüpfen, um die Fragestellung zu beantworten, die du dir anfangs ausgedacht hast. Dazu musst du prinzipiell keine Umfragen o.Ä. analysieren, sondern kannst aus wissenschaftlicher Fachliteratur und idealerweise Studien zitieren.
Dabei sollte eben immer ein roter Faden erkennbar sein, der Sinn einer wissenschaftlichen Arbeit ist es, die Forschungsfrage Schritt für Schritt zu beantworten.
Wie gesagt: Das ist ganz stark vereinfacht der Anlauf von einer wissenschaftlichen Literaturarbeit. Es kann natürlich sein, dass bei euch deutlich weniger oder gewisse Dinge anders gefordert werden. Ich hoffe dennoch, dir etwas helfen zu können damit!
ich habe vor die Bildungstheorie von Bwolby zu erkoren und auf Basis dessen einen Lösungsansatz zu finden. Ich habe leider immernoch keine Vorstellung , wie ich das ganze ordnen soll, der rote Faden fehlt mir. Hast du vielleicht eine Idee wie ich de Gliederung gestalten könnte?
Schon extrem würde ich sagen aus eigener Erfahrung.
In meiner Kindheit gab es extrem viel gewalt zuhause. Das ging bis hin zu knochenbrüchen und anderen schweren verletzungen.
Ich war grade als Kind und Jugendlicher dadurch definitiv alles andere als friedlich. Hatte ständig prügeleien und anderes.
Als Kind dachte ich auch wirklich das die Welt einfach so ist. Der stärkere gewinnt. Ich wusste es nicht besser.
Als Jugendlicher war ich dann eben schon so unbeliebt das es kaum noch möglich war einfach meine Ruhe zu haben. Bin einfach schon in diese Welt gerutscht wenn man so will.
Erst nach Umzug usw. hat sich das dann geändert.
Seit dem 19. Lebensjahr hab ich keine auseinandersetzung mehr gehabt weil ich mich so entschieden habe. War aber alles andere als einfach sich da unter kontrolle zu halten.
Also ich sage der einfluss grade bei einem elternhaus wie ich es hatte ist ENORM. Vorallem wenn du eben wie oben gesagt, glaubst das die welt eben genau so funktioniert. Durch gewalt.
Danke für deine ehrliche Antwort. Es ist schade das du sowas erleben musstest, aber umso erfreulicher, dass du es aus dieser Situation heraus geschafft hast und es so gut reflektieren kannst.
Das Thema wäre selbst für eine Doktorarbeit viel zu groß, ganz zu schweigen von einer Facharbeit in der Schule! Grenz es stärker ein, such dir einen bestimmten, gezielten Teilaspekt heraus! Diesen Teilaspekt - also zum Beispiel eine bestimmte Erziehungsmethode und deren Einfluss auf ein bestimmtes, strafrechtlich relevantes Gewaltdelikt in einer bestimmten Teilmenge Jugendlicher (Alter, Geschlecht etc.) - findest du am besten, wenn du in einer wissenschaftlichen Bibliothek (= Unibibliothek) im Bereich Pädagogik nach Büchern zum Thema Jugendliche und Gewalt stöberst und schaust, wozu du dort in verschiedenen Büchern Informationen findest.
Ich würde gerne die Theorie von Bowlby mit dem Thema kombinieren. Anfangs hatte ich vor mir einen aktuellen Fall, zum Beispiel aus den Medien den Fall von Louise die von ihren 11/12 jährigen Freundinnen mehrfach abgestochen wurde, zu analysieren. Also wie es dazu geführt hat, wie man es hätte verhindern können und wie man weiter vorgehen sollte. Denkst du das wäre eine gute Möglichkeit oder schlägst du mir was anderes vor?
Eine Theorie näher zu beleuchten, ist ein ganz guter Ansatz. Aber auch hier solltest du vorher schauen, wo genau du den Bogen zu Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen schlagen kannst, auf Basis belastbarer Studien und Statistiken. Das sind ja große, strukturelle Themen, wo es groß angelegte Studien für belastbare Aussagen braucht, die du als Schüler nicht mal so eben machen kannst, weil solche Studien ja nicht ohne Grund sonst im Rahmen jahrelanger Arbeit ganzer Fakultäten oder Fachbereiche mit Unterstützung durch Studierende und Promovierende gemacht werden...
Bei konkreten, aktuellen Fällen wirst du hingegen sehr schnell an den Punkt kommen, wo du nur auf Basis von Artikeln aus der Presse reine Mutmaßungen anstellen kannst, weil zum Schutz der Jugendlichen von offiziellen Stellen keine persönlichen Details veröffentlicht werden. Sprich, du musst dann hier auf Basis dessen, was die Bildzeitung von der Nachbarin der Oma der Mädchen gesagt hat, Vermutungen darüber anstellen, inwiefern dort vielleicht beispielsweise Bindungsstörungen in der Familie vorhanden gewesen sein könnten. Und das wäre so ziemlich das Gegenteil solider, wissenschaftlicher Arbeit...
kennst du Studie die für diesen Bereich interessant wären. Ich weiss das ich das Thema noch eingrenzen muss, komme aber nicht weiter. Ich habe auch überlegt die arten von Gewalt (emotional, verbal, etc.) zu erklären, dass wäre aber vielleicht zu viel und etwas am Thema vorbei. Ich brauche eine Gliederung, es wäre sehr nett, wenn du mir dabei helfen könntest.
Warst du denn schon mal in einer Unibibliothek und hast dort im Fachbereich Pädagogik nach Literatur zu deinem Thema geschaut?
Ja, kurz. Hatte aber kaum Zeit um mir ein richtiges Bild zu machen. Ich brauche für morgen die Gliederung und einen Auszug, deswegen habe ich leider keine Zeit mehr dafür. Ich werde versuchen in den nächsten Tagen mal vorbei zu schauen.
Was ist überhaupt Erziehung in diesem Zusammenhang? (wie bedeutsam ist sie neben Habitualisierungen, Einflüssen der Peergroup, kulturellen Einflüssen etc...?)
Wie lassen sich die Einflüsse gegeneinander abgrenzen? Was haben frühkindliche Prägungen und das Temperament (spontane Effekte) mit der Reaktionsbildung zu tun (auch körperliche Eigenarten - Muskeltonus etc. z. b.).
Was sind relevante zu berücksichtigende Reaktionsbildungen (ist "Schreien" Gewalt?),
etc... das scheint mir doch ziemlich komplex...
Sehr stark aus meiner Sicht. Je nach dem wie alt man ist, wenn ein z.B 5 jähriges Kind sieht, das die Eltern schnell aggressiv werden und sogar bis zu Gewalt gehen, schaut es sich das auch ab und bekommt im schlimmsten Falk noch ein Trauma hinterher geschmissen.
Es handelt sich um eine facharbeit in der Schule, Q1/11 Klasse.
die Theorie von Bowlby hat mir auch meine Lehrerin vorgeschlagen, jedoch weiß ich nicht genau wie ich das ganze aufbauen soll. Ein aktuelles Fallbeispiel analysieren oder lieber eine Umfrage auswerten? Fallen dir noch andere Ideen ein? Es sollen insgesamt ca. 6-8 Seiten gedruckter Text sein.