Highschool (Amerika) und Gymnasium (Deutschland) verglichen

5 Antworten

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Die High School endet, genau wie Gymnasien hier in Deutschland, nach der 12. Klasse. Wenn die Schüler bestehen erhalten sie das High School Diploma, was jedoch eher mit unserem Realschulabschluss zu vergleichen ist.

Wie du bereits erwähnt hast, sind alle drei Schultypen vertreten. Nicht nur das. Auch Schüler mit speziellen Bedürfnissen, die in Deutschland auf eine andere Schule gehen würden, gehen ganz normal auf die High School (z.B. Schüer mit Down-Syndrom). Also ist es klar, dass der Unterricht nicht allzu anspruchsvoll ist. Für deutsche Gymnasiasten oft sogar schon lachhaft. Mit der deutschen Bildung kann man das nicht mal vergleichen. Dort werden nämlich vorallem die Interessen der Schüler, durch Kurse wie Fotographie etc., weitergebildet und die Schulen vermitteln vielleicht gerade einmal das nötigste Allgemeinwissen. Hier in Deutschland ist es genau umgekehrt.

Privatunterricht, das Home Schooling, ist auch nicht viel besser. Denn die Kinder werden dort für gewöhnlich von ihren Eltern unterrichtet, die selbst keine Lehrer sind. Außerdem bekommen sie nur den üblichen High School Lehrplan aufgetischt und fertig.

Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen.


rosepetals 
Beitragsersteller
 21.04.2015, 19:24

Konntest du! Sehr interessant

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Highschool ist im Vergleich eher eine (meist unterfinanzierte) integrierte Gesamtschule ohne Oberstufe. Wir in Deutschland sind eins von ganz wenigen Ländern, die es toll finden, Kinder mit zehn Jahren auf verschiedene Schulen zu sortieren, die über ihr ganzes restliches Leben entscheiden.


rosepetals 
Beitragsersteller
 21.04.2015, 19:20

Ich versteh nicht ganz, was du daran bemängelst. Ich finde das deutsche Bildungssystem super.. 

Es ist nun mal so, dass beim schnellen Verständnis von Aufgaben und beim Merken von umfangreichen Formeln in den Köpfen der Menschen Unterschiede liegen und all diese Menschen in einen Raum zu stecken, führt nur zur Ausgrenzung der Superschlechten und Superguten und zu einem Tempo des Schulstoffes, das einfach niemandem recht gemacht werden kann.

Also ich bin heilfroh auf eine Schule zu gehen, bei der meine Klassenkameraden nicht "ey du lusche alter ich fi** deine sch*mpe von allen seiten" rufen, rauchen und trinken. (wobei das in meinen Augen n i e ein Bild für jeden Hauptschüler sein wird, solche Vorurteile habe ich nicht. Fakt ist jedoch, das da einfach ein Unterschied vorhanden ist)

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Skinman  22.04.2015, 15:33
@rosepetals

Da spricht eindeutig der Pädagogik-Experte. Da kann ich ja nur meinen Hut ziehen. Du musst echt mal nach Skandinavien gehen und denen das auch erklären, damit sie endlich von dem unsagbaren Mumpitz runterkommen, den sie da ohne jegliche Sortierung veranstalten. Vielleicht schneiden die dann auch mal in internationalen Schulleistungstests endlich ein wenig besser ab.

Ironie beiseite:

Klar gibt es Unterschiede. Aber Sortieren ist erwiesenermaßen nicht der beste Weg, damit umzugehen. Das ist nur der billigste Weg, damit umzugehen. Du musst eins verstehen: Alles, was je eine Bildungsministerin dazu gesagt hat - egal, welches pseudopädagogische Buzzword aktuell wieder durchs Dorf getrieben wird: In Wirklichkeit geht es immer und ausschließlich darum, Sparmaßnahmen mit einem pädagogischen Anstrich zu verbrämen. Weniger Geld für Bildung ausgeben. (Und davon soll dann aber bitteschön so viel wie möglich bei den Kindern der Reichen landen.)

Und vor allem, wie du schon ganz richtig angeführt hast, ermöglicht die Sortier-Geschichte den privilegierten Schichten, ihre höheren Söhne und Töchterlein erfolgreich von den Proleten abzugrenzen.

Pisa war nicht zu besonders viel nütze, aber eine einzige konkrete Erkenntnis hat es glasklar und eisenhart erbracht, die seither nicht mehr wegdiskutiert werden kann: Das deutsche Schulsystem ist hochgradig sozial selektiv. Schüler haben darin um so bessere Chancen, je reicher ihre Eltern sind. Und nicht "je intelligenter oder talentierter sie sind".

Und das ist deswegen so, weil es den Eliten um völlig andere Ziele geht als jeden Schüler nach seinem Potenzial optimal zu fördern. Siehe oben.

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rosepetals 
Beitragsersteller
 22.04.2015, 21:04
@Skinman

Pädagogik-Experte? So nett kannst Du zu mir sein, wenn ich 20 bin, aber mit 15 Jahren und leider noch nicht so viel Lebenserfahrung angesammelt wie Du, ist das nun mal meine Meinung. Deine Meinung ist auch nicht schlecht, vielleicht sollte ich meine auch noch ein wenig überdenken.

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Das in der HIghSchool vermittelte Wissensniveau ist tatsächlich schlechter als im deutschen und den meisten europäischen Bildungssystemen. Aber: Die Schüler lernen ziemlich gut, sich selbstständig etwas zu erarbeiten und ihre Sozialkompetens ist im Durchschnitt weitaus höher als bei unseren  meist"kopflastigen" Abiturienten.


rosepetals 
Beitragsersteller
 21.04.2015, 19:23

So hab ich das noch nicht gesehen, danke!

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Ob das amerikanische oder das deutsche Schulsystem besser ist, darüber kann man streiten.

Tatsache ist jedenfalls, daß bei uns alles mögliche in die Schülergehirne reingestopft wird, wobei ein Großteil davon für die meisten im späterem Leben total unnütz ist (nicht fürs Leben, für die Schule lernen wir...).

Im US-Schulsystem wird viel mehr Wert auf selbständiges Arbeiten samt Problemlösungen gelegt, ebenso werden Themen fachübergreifend behandelt, und auch Teamarbeit wird verlangt.

Und um die Klassengemeinschaft zu stärken, ist oft die Teilnahme an einem Teamsport oder in einer Musikgruppe (vom Streichquartett bis zur Bigband) obligat.



rosepetals 
Beitragsersteller
 21.04.2015, 19:22

Davon hab ich auch gehört! Ich kann verstehen was du meinst, Dinge wie Kochen usw. lernt man nur auf anderen Schulen (nicht auf Gymnasien) 

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Wir können gerne einmal skypen, wenn du ein Schüleraustausch planst, dir aber noch unsicher bist oder fragen hast. grundsätzlich kann ich dir ein austausch nur empfehlen. das Schulsystem ist anders, und verläuft häufig in einem 5 block System. das heißt, dass du 5 fächer vor beginn der Schulzeit wählst, und diese jeden tag in der gleichen reihenfolge hast. dabei kannst du von 5 oder mehr mathe kursen entscheiden, dass heißt wenn du wirklich etwas lernen willst wählst du einen hohen mathe kurs z.b. PreCalc oder Calculus, was bei meiner schule der Stoff aus der 11ten und 12ten gymnasium entsprach. manche dinge werden tiefer besprochen, da du jeden tag 2 Stunden Mathe hast, andere dafür nicht so tief. ich konnte zwischen knapp 200 verschieden Fächern wählen - Wenn du was erreichen willst hast du also die ultimativen Möglichkeiten 


rosepetals 
Beitragsersteller
 21.04.2015, 19:23

Wow, hört sich toll an! Aber Interesse an einem Austausch hab ich nicht, ich bin nur neugierig

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