Helfen Arsch-Workouts?

3 Antworten

Hallo Tiana444

In der Theorie: Ja. Aber das Gym eigent sich dafür sehr viel besser.

Man muss den Muskel fordern, damit er wächst und definierter wird. Das klappt am Anfang, aber irgendwann sind diese Workouts zu einfach.

Außerdem muss man das jede Woche mehrmals machen und das Monate lang bis man wirkliche Unterschiede wahrnehmen kann. Also bis zum Sommer wird sich da nicht viel verändern. Das brauch schon so 2 Monate bis man die erstern Unterschiede sehen kann.

Gruß Paul

Bei Booty-Workouts ohne Equipment fällt mir als erstes Pamela Reif ein. Kann man allerdings getrost in der Kategorie "Bullshit" verbuchen. Erstens sind die meisten Workouts sehr Cardio-lastig, was keine Muskeln aufbaut und schlimmstenfalls (nämlich in der Kombination Cardio, ohne Kraftsport dazu, und im Kaloriendefizit zum Abnehmen) sogar Muskeln vernichtet. Zweitens hat die Frau scheinbar keine Ahnung von Anatomie und macht Übungen im Booty-Workout, die alles treffen, nur nicht den Po (dass sie keine Bizeps-Curls zum Po-Training erklärt, ist auch schon alles - aber eine halbe Stunde Booty-Workout ohne eine einzige Übung für den Po, grandiose Leistung).

Es mag auch bessere geben, aber auch die sind sehr limitiert.

Die Sache ist die, ein paar Übungen wirst du ggf. noch mit Körpergewicht ausführen können, aber du kommst relativ schnell in einen Bereich, wo sie dich nicht mehr triggern. Muskelaufbau findet dann statt, wenn du in einem Training in einer gewissen Wiederholungs-Range (8-12 ist besonders effektiv, bis 15 auch okay, 20 oder 25 geht auch noch, gerade zu empfehlen als schonendes Training für Jugendliche, deren Knochen noch nicht komplett ausgehärtet sind, sprich im Wachstum oder gerade aus dem Wachstum raus, aber schon etwas weniger effizient, darüber ist es nur noch Kraftausdauertraining und bringt kaum mehr was für den Muskelaufbau) die Muskulatur ins Muskelversagen zu bekommen. Sprich du machst x Wiederholungen, z.B. halt 12, und danach geht keine mehr, dann machst du Pause und machst noch einen weiteren Satz bis nichts mehr geht und dann nach einer Pause noch einen, also insgesamt 3 Sätze davon. Damit fügst du den Muskeln kleine Mikroverletzungen zu, die du als Muskelkater spürst. Diese Verletzungen werden mit Proteinen gestopft und dadurch wächst der Muskel. Das findet in der Regenerationspause statt, die bedeutet, 1-2 Tage, 2 sind besser, aussetzen bis zum nächsten Training, um die Regeneration nicht zu unterbrechen.

Mit Körpergewicht kommst du relativ schnell in Bereiche, wo du zu viele Wiederholungen brauchst. Sprich ohne Zusatzgewichte geht es nicht. Heißt mindestens mal in den Decathlon gehen und ein paar Kettlebells, Kurzhanteln und Resistance-Bänder kaufen.

Was den Po angeht, kannst du mit etwas Zusatzequipment zuhause folgende Übungen realisieren:

  • Hip Thrusts - hierzu brauchst du etwas einigermaßen niedriges (ideal wäre eine Hantelbank, aber etwas gleichhohes aus deinem Haushalt, z.B. ein niedriges Bett, ein Couchtisch sofern robust genug, ... tut es auch) wo du deine Schultern drauf ablegen kannst. Die Füße stehen auf dem Boden, die Hüfte liegt am Boden (also von den oben abgelegten Schultern runter zum Boden, dann hoch zu den Knien und dann runter zu den Füßen). Das ist die Ausgangslage. Jetzt drückst du die Hüfte hoch, sodass du von den Schultern bis zu den Knien eine gerade Linie bildest und die Unterschenkel grade zum Boden runtergehen. Erst mal ohne Gewicht, später Gewichte dazu nehmen, die du auf dem Bauch ablegst.
  • Rumänische Deadlifts - eigentlich mag ich die Übung nicht, weil sie viel Luft zum Falschmachen hat, wenn der Rücken nicht perfekt gerade ist, ein absoluter Rückenkiller. Es gibt aber eine Möglichkeit, die schonender zu machen, und zwar einbeinig. Das heißt, du stehst gerade, hältst in deinen Händen eine Kettlebell, neigst dich mit geradem Oberkörper nach vorne, ziehst aber ein Bein gerade gestreckt nach hinten hoch, sodass das immer in einer Linie mit dem Körper bleibt. Und genauso, mit gestrecktem Bein und Körper in einer Linie, kommst du auch wieder hoch. Musst du natürlich auf beiden Seiten ausführen. Vorteil dieser Ausführung ist, es stabilisiert zugleich dein Gleichgewicht, das gestreckte Bein macht es einfacher, den Rücken gerade zu halten, durch die einbeinige Ausführung wird es schwerer und du brauchst weniger Gewicht, erreichst also gelenkschonender den gleichen Effekt.
  • Kickbacks, die du z.B. mit einem Resistance-Band realisieren kannst. Also ein Bein anwinkeln (Oberschenkel parallel zum Standbein, Unterschenkel 90° nach hinten) und dann nach hinten austreten, damit es auch schwer genug wird, mit einem Resistanceband am Fuß, das vor dir irgendwo befestigt ist.

Sei dir aber im Klaren darüber, eigentlich trainiert man immer den ganzen Körper. Sich so auf eine Muskelgruppe zu versteifen, führt auf lange Sicht immer zu muskulären Dysbalancen, will heißen, der trainierte Muskel wird irgendwann zu stark und dominiert seinen Gegenspieler, wodurch es zu chronischen Verspannungen und Schmerzen durch Fehlhaltungen kommt.

Ob du überhaupt bis zu deinem Urlaub einen Unterschied sehen wist, ist auch fraglich. Muskelaufbau dauert.

Der meteorologische Sommeranfang ist bereits morgen und der kalendarische Sommeranfang in 3 Wochen. Mit dem Training hättest du schon im Winter beginnen müssen.