Heizung defekt, Schimmelbildung!

7 Antworten

WICHTIG: Unbedingt ein "Schimmeltagebuch" führen: Fotos machen, 2 x täglich (morgens und abends) Temperaturen in der Raummitte und an den befallenen Stellen genau messen (Laser-Thermometer), nur Stoßlüften (also keine gekippten Fenster über mehr als 5 Minuten!) Wenn du das machst, hast du eine gute Grundlage, die Kaltmiete zu mindern. Sonst nicht...

Bei Beginn von Schimmel muss der Mieter diesen Schimmel beseitigen. Er darf nicht warten, bis größere Teile verschimmeln. Bei mehr als der Größe eines Blattes DIN A 4 liegt eine wesentliche Beeinträchtigung vor.

Generell habe ich festgestellt, dass in 4 von 5 Fällen die Schimmelbildung auf zu geringe Raumtemperatur an den befallenen Außenwänden (mindestens 17 Grad!) oder falsche "Dauerbelüftung" zurückzuführen ist.

Bei Altbauten allerdings sind entweder durch den nachträglichen Umbau oder die Bausubstanz diese Schimmelflecken häufiger aufgetreten.

Erste Maßnahme: Stellt eine Elektroheizung mit Verbrauchsmessgerät auf - zieht diese Elektro-Heizkosten dann von der Kaltmiete ab...


altermann58  21.11.2013, 09:50

Schimmel – nasse Wände? Probleme mit dem Vermieter/Eigentümer?

Wasser an der Innenseite von Fensterscheiben wird festgestellt, wenn sich diese Feuchtigkeit aber in/an der Tapete/Wand festsetzt, wird der Folgeschaden als Schimmel erst deutlich später feststellbar.

Warum kommt es zu Feuchtigkeit in den Räumen? Generell ist durch die Ausatmung, die Verdunstung von Blumenwasser, Kochwasserdampf … immer eine Verdunstung von Wasser in den Räumen vorhanden. Nachts verliert jede Person bis zu einem Liter Flüssigkeit durch Schwitzen, Atmung …

Warum schlägt sich die Feuchtigkeit an den Fenstern/Wänden nieder? Je nach Lufttemperatur kann die Raumluft nur bestimmte Wasserdampfmengen aufnehmen. Bei 0 Grad sind das etwa 4 Gramm, bei 20 Grad etwa 17 Gramm pro Kubikmeter. An kalten Flächen (z. B. Fenstern) schlägt sich die Raumfeuchtigkeit dann nieder. Das gleiche passiert, wenn man gegen einen Spiegel ausatmet: er beschlägt.

Jeder kann sich an Erzählungen seiner Großeltern erinnern, die davon berichten, dass man im Winter noch Eisblumen an der Innenseite der Fenster hatte. Damals wurden dicke Decken vor die Fenster gehängt. Oft froren die Decken dann an den Fenstern fest. Auch konnte durch dicke Vorhänge, die abends zugezogen wurden, die Kälteausstrahlung der weitgehend ungedämmten Fenster verringert werden.

Heute hat kaum jemand noch dicke Vorhänge vor den mehrfach verglasten Fensterscheiben, deren Fläche auch erheblich größer geworden ist als früher. Die Innentemperatur an den Mehrfachverglasungen ist so in vielen Fällen deutlich über den (in Altbauten) weniger gedämmten Außenwänden. Daher sollte die Temperatur an allen Innenflächen der Räume bei recht kalten Wänden (mit einem Infrarotthermometer) überprüft werden.

Was ist zu tun? In kleinen Schlafräumen (unter 14 m² und 2,45 m Raumhöhe) reicht die Luftmenge von ca. 35 m³ gerade einmal, um bei einer Raumtemperatur von 15 Grad die Menge von 400 ml Verdunstungsflüssigkeit aufzunehmen. Bei 50 % Luftfeuchtigkeit sind aber schon 200 ml in der Luft vorhanden, bevor man dort schlafen geht! Der Rest (alles, was über die weiteren 200 ml verdunstet wird,) muss sozusagen an das Fenster oder an/in die Wand. Dort wird er bei einer verputzten Innenwand auf den ersten Zentimetern der Wand aufgenommen, wenn die Tapete, Farbe dampfdurchlässig ist. Bei 2 Personen kommen schon Feuchtigkeitsmengen von mehr als einem Liter zusammen! Dann ist höchste Vorsicht geboten! Im Laufe des Tages dann wird diese Feuchtigkeit dann – nur bei ausreichender Belüftung – fast vollständig wieder abgegeben.

Es kann also nur eine ausreichende Stoßlüftung am frühen Morgen für eine Lufterneuerung und damit eine deutliche Senkung der Luftfeuchtigkeit (unter 55 %) sowie eine angemessene Beheizung von mindestens 15-16 Grad über den ganzen Tag Abhilfe schaffen. Eine permanente Abluftanlage verbraucht nicht mehr als 20 Watt/Std. (also ca. 10 Cent/Tag) und ist z. B. bei innenliegenden Bädern die richtige Lösung!

Das Führen eines Heiz-/Lüftungstagebuchs ist erforderlich. Dazu sind die Temperaturen in Raummitte (einen Meter über dem Boden), die Temperaturen an den Wänden/Decken und am Fenster zu messen und die Lüftungszeiten sowie die Luftfeuchtigkeit im Raum (vor und nach dem Lüften) zu notieren.

Nur mit solchen Aufzeichnungen könnte ein Vermieter davon überzeugt werden, dass ein Baufehler vorliegen kann. Für Baufehler und deren Abhilfe ist der Eigentümer zuständig – für die auf falsche Lüftung/Heizung zurückzuführenden Beschädigungen zahlt der Mieter!

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Macht alles schriftlich mit dem Vermieter aus, setzt Fristen, bis wann die Heizung instand gesetzt werden muss etc. Es gibt Tabellen, in denen Du genau ablesen kannst, welche Temperaturen in einer Wohnung erreicht werden müssen. Regelmäßiges Lüften , mindestens dreimal am Tag ist Pflicht, wenn Du Schimmel verhindern willst. Zur Rechtsberatung kannst Du auch zu den Verbraucherverbänden gehen, die machen eine Erstbratung zu relativ wenig Kosten.

zunächst müsst ihr leider recht geduldig sein und könnt nur eurem Vermieter auf die Nerven gehen, indem ihr immer wieder anruft und daran erinnert...bevor ihr eine Mietminderung erreichen könnt, müsstet ihr erstmal in schriftlichen Verkehr mit eurem Vermieter treten und quasi eine ausreichend lange Frist setzen, in der dieser etwas zu unternehmen hat. Ich würde mir vielleicht eher ein Schimmelspray aus der Apotheke kaufen (unbedingt aus der Apotheke, denn dann enthalten die Sprays kein Chlor, das ist nämlich ziemlich schädlich für die Atemwege) und verstärkt nach einer neuen Wohnung suchen, damit ihr das Problem so bald wie möglich nicht mehr habt!

in der tat kommt schimmel eigentlich nur beim schlechten lüften und heizen zustande.. macht ihr alles, was man unter "richtigen lüften und heizgen" bei google findet?


Bambi1964  21.11.2013, 09:45

Ach, Karambole, das ist doch ein typisches Vermietermärchen! Ich hatte in sechs Wohnungen nie Schimmel. Aber in der vorletzten überall. Meinst Du, da habe ich plötzlich anderes gelüftet/geheizt als sonst?

Nee, es war ein Altbau, schlecht isoliert, und mit neuen, extraluftdichten Fenstern. Und schon war alles voll Schimmel. BESONDERS die Aussenwände.

Jetzt in meiner neuen Wohnung habe ich wieder keinen Schimmel, wie immer. Nur in dieser einen Dreckswohnung hatte ich den.

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napoloni  21.11.2013, 10:49
@Bambi1964

Bambi, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Finger von der Tatstatur.

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Bambi1964  21.11.2013, 12:53
@napoloni

Alles klar, napoloni. Hat mit Ahnung nix zu tun. Man nennt es "Erfahrung" -.-

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valeska0pd 
Beitragsersteller
 21.11.2013, 09:43

Die Heizung ist kaputt :/

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Ist das ein Schreibfehler? 20 m². Wie geht da noch ein Bad rein?

Beschreibe mal genau wie und wie oft ihr lüftet. Ideal wären auch noch Angaben über Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Heizen und richtiges Lüften gehört immer zusammen. Wenn die Heizung nicht richtig funktioniert begünstigt das schonmal Schimmel.

Schriftliche Mängelrüge mit angemessener Fristsetzung wäre geboten.


valeska0pd 
Beitragsersteller
 21.11.2013, 12:23

Ja, es ist wirklich ziemlich klein, aber in unserer damaligen Situation haben wir ganz dringend was gebraucht..

Wir arbeiten beide den Tag über, also lüften wir morgens (Stoßlüften), abends und während des Kochens. Nach dem Duschen weniger, da versuche ich jetzt aber auch dran zu denken.

Gekippt ist eigentlich nie, weil im Wohn- und Schlafbereich die Heizung ständig an ist. Die heizt aber nicht bis zur Küche rüber, da steht dann natürlich auch das Wasser am Fenster. Die Wände haben dort auch bestimmt keine 10 Grad..

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pharao1961  21.11.2013, 13:31
@valeska0pd

Undichte Fenster und ein Heizkörper der nicht funktioniert, sind natürlich ein Baumangel der abgestellt werden muss. Beim Heizkörper könnt ihr mal das Heizkörperventil abschrauben. Darunter kommt dann ein kleiner dünner Stift zum Vorschein. Diesen mal mit einer Zange öfter schnell rein und rausziehen. Möglicherweise ist das Ventil nur verstopft.

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