Hebt das neue Testament das alte Testament auf?

21 Antworten

Nein — das „Alte Testament“ führte zum „Neuen Testament“. Der Rote Faden im AT weist in der Eden-Prophezeiung (1. Mose 3:15) auf das Erscheinen des Messias hin. Dieses Thema wird immer weiter entwickelt. Es werden immer mehr Einzelheiten genannt — bis der Messias erscheint.

Dass das AT nicht überholt ist, bestätigt Jesus, der immer wieder daraus zitiert — z. B. 3 mal in Mat. 4.

Der Begriff „Altes“ Testament ist irreführend, denn es suggeriert, dass es sich hier um etwas überholtes handelt. Der Begriff bezieht sich hauptsächlich auf das mosaische Gesetz, das von Jesus beendet wurde (Römer 10:4).

Das mosaische Gesetz macht aber nur einen sehr geringen Teil des sogenannt „AT“ aus. Und trotzdem Jesus dieses Gesetz mit seinem Tod erfüllte, bleiben die Grundsätze aus dem mosaischen Gesetz für ewig bestehen — z. B. „Du sollst nicht lügen, stehlen, morden, die Ehe brechen, ...

Besser, wenn man von den hebräisch-aramäischen Schriften und von den christlich-griechischen Schriften spricht.

Was wir haben ist ein Buch voller Regeln, die von einem allwissenden Gott aufgestellt worden sein sollen. Komischerweise ähneln diese Regeln denen, die damals Gang und gäbe waren sehr stark. Was ich mich da frage ist, warum ein allwissender Gott seinen Willen an den der damaligen Gesellschaft anpassen sollte, wenn er doch weiß, dass diese Gesellschaft nur ein Klecks im Bilde der Welt sein wird. Ein allwissender Gott hat gewusst, dass das was er damals befohlen hat falsch ist (z.B. Tötung von Homosexuellen und Vergewaltigungsopfern).

Unsere Kinder wissen bei Geburt gar nichts vom wissenschaftlichen Fortschritt. Innerhalb von 12 Jahren wird dann an unseren Schulen von Lehrern und Lehrerinnen ihnen ein sehr solides Grundwissen angeeignet, unsere Gesetze begründet und hinterfragt. Wenn wir dazu heute in der Lage sind, hätte das ein Gott auch schon vor 2000 Jahren geschafft. Trotzdem scheint er genau die gleichen Merkmale aufzuweisen, wie alle anderen Religionen, die ja falsch sein sollen.

Wenn die eigene Werbebroschüre einen als grausam hinstellt, ist die Realität wahrscheinlich noch schlimmer.

Woher ich das weiß:Hobby – Satanistin

Das es in der kirchlichen Tradition als kanonisch angesprochen ist von einer "Aufhebung" nicht zu sprechen - dagegen von einer Spannung zwischen Christen und Juden.

"Damit verbunden ist immer auch eine Positionsbestimmung zum Alten Testament, zu jenem Teil der Bibel, der für die Juden der Tanach und für Christen, je nach Sichtweise, der ältere Teil der Bibel ist. Bislang gehört er für Christen aller Konfessionen zum Kanon der Bibel.

Doch welche Bedeutung hat das Alte Testament für christliche Theologie und Glaubenspraxis?

Eine leidenschaftlich geführte Kontroverse, die weit über die akademische Zunft hinausreicht berührt die Grundfesten des christlichen Selbstverständnisses: Die Haltung gegenüber dem Judentum. Die Art und Weise, wie die biblische Botschaft in Forschung, Lehre und im kirchlichen Leben, im Gottesdienst, in den Gemeinden gelebt und verkündet wird. Und nicht zuletzt die Ökumene.

Ausgelöst wurde die Debatte um das Alte Testament durch Thesen des Berliner systematischen Theologen Notger Slenczka. Dieser hatte 2013 im Marburger Jahrbuch für Theologie einen Aufsatz veröffentlicht, dessen Sprengkraft zunächst kaum jemandem auffiel.

Slenczka entwirft darin einen Umgang mit dem Alten Testament, der einem radikalen Bruch gleichkommt: Könne das Alte Testament für das christlich-fromme Selbstbewusstsein wirklich die gleiche normative Kraft entfalten wie das Neue? Nein, sagt Slenczka. Für ihn hat das Alte Testament nur mehr apokryphe Bedeutung." (zitiert aus: https://www.deutschlandfunk.de/die-bibel-das-zersaegte-testament.2540.de.html?dram:article_id=401652)

Lieber Fraggiii,

das neue Testament hebt das alte Testament grundsätzlich nicht auf. Selbst Jesus verwies in seinen Geboten auf den heiligen Vater. Wir sollen immer noch zu Jehova beten, aber mit der "Authorität im Namen Jesu". Die Gottesfigur hat sich demnach nicht verändert. Natürlich benutzt man zu kulturellen Anlässen eher das neue Testament, da es weniger anstößig ist und zu unserem Kulturkreis passt.

Woher ich das weiß:Hobby

Ein Dilemma für Christen. Denn das AT ist auf keinen Fall verfassungskonform (wie das NT übrigens auch nicht) und damit stellen sich die Christen keinen Deut besser als die Muslime.


stonedog  11.07.2019, 19:36

Ob etwas verfassungskonform ist oder nicht, ist nicht der Maßstab aller Dinge. Der Inhalt der Religion und die Handlungen der Gläubigen sind entscheidend. Da unterscheidet sich der Islam vom Christentum und Judentum.

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Kleidchen2  11.07.2019, 19:40
@stonedog

Der Inhalt der Monotheistischen Religionen ist in keinem Fall verfassungskonform.

Die Handlungen der Gläubigen aller Religionen ist es i.d.R.

Einverstanden?

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Superreich  11.07.2019, 23:34
@Kleidchen2

Einverstanden - und wenn es anders ist, sollte nicht nur das Grundgesetz, sondern auch das Strafrecht greifen - tut es nur leider nicht wirklich.

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Superreich  11.07.2019, 23:32

Wir wollen gar nicht besser sein - und lieber lebe ich in einem muslimischen Deutschland als in einem atheistischen.

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