Hat Mangan im Braunstein die selbe Elektronenkonfiguration wie Scandium?
Hallo, mir geht es diesmal um die Elektronenkonfiguration in Edelgasschreibweise von Mangan in Braunstein. Mangan (25 Elektronen) gibt in Braunstein 4 Elektronen (schließlich hat es noch 21 Elektronen) ab, und hat somit die selbe Anzahl von Elektronen wie Scandium (ebenfalls 21 Elektronen, also Sc [Ar] 4s^2 3d^1 und Mn [Ar] 4s^2 3d^1? Danke schon im Voraus für die Antworten.
MfG tommygilbert
2 Antworten
Die beiden Teilchen haben zwar dieselbe Anzahl an Elektronen, aber nicht dieselbe Elektronenkonfiguration.
Scandium hat, wie Du richtig geschrieben hast, eine […]4s²3d¹-Konfiguration. Die 4s-Schale wird gemäß Aufbauprinzip vor der 3d-Schale gefüllt. Das findet man so bei den meisten Übergangsmetallen, abgesehen von ein paar Irregularitäten in der Mitte oder am Ende der Übergangsreihe, zum Beispiel Chrom […]4s¹3d⁵ statt wie erwartet […]4s²3d⁴
Bei Kationen ist das aber anders, da wird die 3d-Schale vor dem 4s gefüllt. Mn⁴⁺ (das Ion gibt es garantiert irgendwo im Plasma) hat also […]3d⁴, genauso wie Cr³⁺ oder V²⁺.
Das hängt damit zusammen, daß die ganzen Komplexitäten des Aufbauprinzips der Elektronen-Elektronen-Abstoßung geschuldet sind, aber in Kationen spielt die keine so große Rolle; es sind ja weniger Elektronen da, und die Überschußladung des Kerns dominiert. Daher verhalten sich Ionen einfacher als Atome, fast so simpel wie Wasserstoff (im H-Atom sind 3s, 3p und 3d entartet, die Energie hängt ja nur von der Hauptquantenzahl ab).
Braunstein ist aber ein Festkörper mit sehr starker Wechselwirkung zwischen den einzelnen Atomen. Elektronenkofigurationen beziehen sich auf freie oder zumindest nicht allzu stark gestörte Atome (oder Atomionen). Daher ist ihre Anwendung für einen solchen Festkörper eine eher schwindlige Näherung.
Schon Mangan(II) ist deswegen so beliebt, weil es alle 3d-Orbitale halb besetzt hat. Also nix mit 4s.
Und Crom(III) und Mangan(IV) deswegen, weil es innerhalb der 3d-Orbitale noch 2 Untergruppen gibt. 3 beliebtere jedenfalls.
Wie schon gesagt, Ionenladung und Kernladung kehren die Regel irgendwann um. Bei einem Zink-Ion fragst du dich nicht mehr, warum es keine ungepaarten Elektronen hat. Also 3d⁸ 4s². Das könnte man sogar bis zum Selen oder Brom weiterspinnen, und ...
Sich das alles zu merken ist jedenfalls wesentlich weniger Aufwand, als es zu verstehen.