Hat jemand von euch Erfahrung gemacht mit dem Tierschutz Natino?

1 Antwort

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Von deren Website im Bereich "Über uns": "Alle Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich und ohne Büroräume."

Das bedeutet, dass die Menschen, die diesen Tierschutzverein betreiben, sich in der Regel neben einem Hauptjob, Familie, Freunden und allem dort um die aufgenommenen Tiere und alles, was mit der Führung eines Vereins anfällt, kümmern. Stell dir mal vor, du würdest das neben deinem regulären Leben machen. Wie oft und wie schnell würdest du auf die Anfragen reagieren können? Genau - das kann mal ein paar Tage dauern, bis man Zeit findet, sich an den Rechner zu setzen, die eingegangenen Anfragen zu lesen, zu überlegen und ggf. mit anderen im Verein abzusprechen, ob das passen könnte und dann entsprechend der Entscheidung eine Rückmeldung zu geben, Nachfragen zu stellen, Termine zu vereinbaren und so weiter.

Je jünger die Tiere, desto mehr Anfragen gehen für sie zudem oft ein. Die müssen dann auch noch miteinander verglichen werden, um zu entscheiden, welche am besten zum jeweiligen Tier passen könnte. Sprich, bei einem Welpen ist deine Anfrage mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die einzige...

Von daher wäre mein Tipp: Bleib geduldig, gibt den Menschen dort Zeit und frag vielleicht in 1-2 Wochen noch mal nach, ob deine Anfrage eingegangen ist, wenn du bis dahin nichts gehört hast!


JustASingle  15.11.2024, 10:29

Schau Dir mal an, was NoLies hier verlinkt hat. Das sagt viel aus.

HappyMe1984  15.11.2024, 10:52
@JustASingle

Hab ich. Liest sich vor allem wie die übliche Kritik an so ziemlich jedem Tierheim und Tierschutzverein, wo Menschen sich beschweren, dass sie kein Tier bekommen haben.

Ich kenne aber nun mal auch die andere Seite, war einige Jahre im Tierschutzbereich aktiv, hab Kaninchen als Pflegestelle aufgenommen und weitervermittelt, vernetzt mit etlichen anderen in diesem Bereich. Und es ist eben wirklich in den allermeisten Fällen so, dass es sehr gute Gründe gibt, weshalb man die Vermittlung bei manchen Interessent*innen ablehnt.

Wer in diesem Bereich aktiv ist, bekommt ja nicht nur mit, wer ein Tier aufnehmen will, sondern vor allem auch, wer Tiere abgibt und aus welchen Gründen. Die Kriterien, unter denen man Tiere vermittelt, ergeben sich exakt aus diesen Abgabegründen. Und das auch oft in Kombination damit, dass die Interessent*innen nicht bereit sind, an diesen Punkten im Vorfeld etwas so zu ändern, zu planen, zu organisieren oder anzuschaffen, dass diese Hürden ausgeräumt werden können.

Und gerade in den Berichten im Netz, wo dann jemand sagt, er habe aus diesem oder jenem nichtigen Grund dann kein Tier bekommen, wird allzu oft weggelassen, dass dieser kleine Punkt nur der letzte auf einer sehr langen Liste mit weiteren Punkten war. Oder auch, dass das Tier, was man sich ausgesucht hatte, eben einfach nicht das passende für die eigenen Lebensumstände war und man stattdessen aber durchaus andere Tiere, die besser passen würden, angeboten bekommen hat, weil einer Vermittlung eben nichts grundsätzlich, sondern nur bei diesem einen spezifischen Tier im Weg stand!

Von daher, nein, die verlinkten Beiträge sind für mich keineswegs ein Anhaltspunkt dafür, dass dieser Tierschutzverein irgendwie unseriös sein könnte. Umso weniger, wenn man sich zum Vergleich mal die Rezensionen auf Google anschaut.

JustASingle  15.11.2024, 11:30
@HappyMe1984

Auch ich bin im Tierschutz aktiv und mache für einen Verein regelmäßig Vorkontrollen.

Ich denke schon, dass die Antragsteller zumindest erfahren sollten, warum ein Tier nicht bei ihnen einziehen darf. Daran scheint es hier aber rigoros zu scheitern, mal abgesehen von fehlerhaften Beurteilungen des jeweiligen Tieres.

HappyMe1984  15.11.2024, 11:44
@JustASingle

Naja, für ausführliche Rückmeldungen braucht man Zeit und somit engagierte Menschen. Ist in diesem stark ehrenamtlich geprägten Bereich beides nicht immer in ausreichendem Umfang gegeben... Zudem solltest ja auch du dann bereits erfahren haben, dass so ein Feedback bei Ablehnung eben nicht in seiner ganzen Differenzierung und Erläuterung aufgenommen, sondern auf das verkürzt wird, was möglichst absurd wirkt, oder?

Fehlerhafte Beurteilung von Tieren sollte natürlich echt nicht vorkommen. Allerdings frage ich mich da beim Auslandstierschutz gerade bei Hunden schon länger, ob sich da nicht einfach auf allen Seiten in absolut unrealistische Vorstellungen verrannt wurde.

Ich mein, was erwartet man, wenn man einen Hund, der irgendwo im Nirgendwo von der Straße in eine Tötungsstation gebracht und dort von ein paar Deutschen auf Auslandsreise eingesammelt wurde, adoptiert? Dass man da einen perfekt sozialisierten Hund bekommt, der sich problemlos in jede Familie und jedes Rudel ohne irgendwelche Auffälligkeiten, Trigger oder unerklärliche Verhaltensweisen einfügt? Und selbst, wenn das die ersten paar Tage oder Wochen in einer Pflegestelle der Fall war - woher will man wissen, dass das woanders und somit mit komplett anderen Rahmenbedingungen aus Sicht des Tiers genau so läuft? Muss man nicht eigentlich gerade bei solchen Vermittlungen immer mit der ultimativen Wundertüte und einer Entwicklung in jede denkbare Richtung rechnen?

Wie gesagt - ich lese in dem Link nichts, was man nicht auch zu so ziemlich allen anderen Tierschutzorgas irgendwo lesen kann, die in diesem Bereich aktiv sind. Und was man dort überall lesen kann, sind ein Berg an Unterstellungen, Vermutungen, Schuldzuweisungen und verkürzten Darstellungen derer, die aus verschiedensten Gründen nicht genau das bekommen haben, was sie sich erträumt hatten. Und darauf muss man wirklich nicht allzu viel geben...