Hat jeder U bahnwagen einen Hilfsstrohmabnehmer beim Wagenübergang weil einige haben einen warum gibt es den?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Alles Nachfolgende für die Berliner U-Bahn - wobei es hier in dem eigentlichen Sinne keinen sog. Hilfstromabnehmer, sondern nur den regulären Stromabnehmer gibt.

Großprofil: der Stromabnehmer wird von unten an die Stromschiene angelegt. Obere Seite der Stromschiene ist abgedeckt.

Hier sind jeweils nur die jeweiligen Wageneinheiten (K-Wagen und Steuerwagen) deren Stromabnehmer jeweils an der Stromschiene anliegen unter Spannung bzw. mit Fahrstrom versorgt.

Heißt z.B. im Klartext: Befindet sich der führende Wagen bzw. führende Einheit NICHT mit seinem Stromabnehmer an der Stromschiene, kann der gesamte Zug

(obwohl sich die anderen hinteren Einheiten an der Stromschiene befinden)

nicht losfahren. Der entspr. Fahrbefehl muss in dem Fall also von einem der mittleren Fahrerstände (welche sich am Stromabnehmer befinden) gegeben werden bis sich der führende Wagen wieder an einer Stromschiene befindet...was jedoch nur lt. Vorschrift (DVU) mit einem zweiten Zugfahrer erlaubt ist.

Im Gegensatz zum Kleinprofil gibt es beim Großprofil keine durchgehende Stromversorgung (Ringleitung) bei den U-Bahnzügen. Der Grund dafür ist mir nicht bekannt.

Kleinprofil: die Stromschiene ist oben offen

Hier reicht EIN EINZIGER Stromabnehmer an der Stromschiene, um den gesamten Zug unter Spannung zu setzen. Auch alle NICHT an der Stromschiene anliegenden Stromabnehmer befinden sich unter Spannung (durchgehende Ringleitung)

Die Gefahr im Kleinprofil wegen fehlender Fahrstromversorgung (Stromschienenlücken) liegen zu bleiben, ist geringer, als im Großprofil.

Dennoch passiert dieses speziell bei sog. "Ponys" (zwei Wagen) oder Kurzzügen (4 Wagen) gelegentlich.

Vermeiden lassen sich solche "Dramen" insbesondere mit "genügend Schwung" z.B. bei Rangierfahrten (vorsichtshalber mind. 20km/h ) und dabei Hand-UND Fußsifa (Totmannschalter) bedienen.

Alles Vorstehende beruht auf eigener Praxiserfahrung.

Was ist denn ein Hilfsstromabnehmer?.

Stromabnehmer haben alle Schienenfahrzeuge die Elektrisch betrieben werden. Sprich U-Bahn und S-Bahn (Berlin, Hamburg, München) haben diesen Seitlich mit einer Stromschiene. Der Rest fährt über eine Oberleitung und Oberen Stromabnehmer.

Bei Seitlicher Stromschiene und Straßenbahnen (Oberleitung) wird mit 750V gefahren, die Deutsche Bahn fährt mit 15000V in der Oberleitung.

Ein Stromabnehmer ist eine Vorrichtung am Fahrzeug, dass den Strom von einer Stromschiene oder Oberleitung Abnimmt und die Elektromotoren versorgt.

Seitliche Stromschiene (U-Bahn, S-Bahn):

Bild zum Beitrag

Oberleitung (Straßenbahn, Deutsche Bahn):

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gleisbauer und Weichenschlosser Vignol
 - (Strom, U-Bahn)  - (Strom, U-Bahn)

caniildiz 
Beitragsersteller
 01.04.2020, 15:04

danke auf den Bildern in meiner Frage is der Hilfsstrohmabnehmer zu sehrn

0

Der Hilfsstromabnehmer ist eine Besonderheit der Nürnberger U-Bahn, weder in Berlin, Hamburg noch München kennt man so etwas. Er dient zur Gefahrenminimierung in der U-Bahnwerkstatt, damit dort, bei niedriger Geschwindigkeit die Züge ihren Strom aus Oberleitungen beziehen können, statt wie sonst aus der seitlichen Stromschiene. Für Streckenfahrten ist er aber nicht geeignet,ab gesehen davon, das es auch keine Strecken mit Oberleitung bei der Nürnberger U-Bahn gibt.

Ein weitere Oberleitung (Deckenstromschiene) befindet sich in der Wendeanlage Langwasser Süd, hier gibt es eine sehr große Stromschienenlücke, in der ein Kurzzug stromlos stehen könnte. Passiert das, kann man sich dort die Anwendung des Hilfsstromkabel sparen, indem man den sog Hallen- oder eben Hilfsstromabnehmer anlegt, um so die nächste Stromschiene zu erreichen. In Nürnberg haben bislang alle Fahrzeuge so einen, wo er beim neuen G1 sitzt habe ich noch nicht herausgefunden, wahrscheinlich auch wie beim beim DT3 über einem Faltenbalg. Die einzigen Fahrzeuge die dies in Nürnberg nicht hatten, waren die aus München teils gekauften, teils geliehenen Fahrzeuge.