Hat es die Generation, die in den 1980ern geboren wurde, am schwersten, die Gen Z zu ertragen?

4 Antworten

Nein.

Dieses Gen-Z-Gebashe bringt auch niemandem was.

Für mich sind manche älteren Gen's noch viel verblendeter und voreingenommener sowie hochnäßiger als eben jenes Gen-Z-Klientel.

Allein solche Generationen aufzustellen ist für mich persönlich auch irgendwie bescheuert.


Du scheinst es ja ziemlich auf Gen Z abgesehen zu haben. Das finde ich beispielsweise ziemlich suspekt, da man uns mitnichten verallgemeinern kann. Außerdem muss man sich doch folgendes fragen: Warum sind viele von uns mit Smartphone und Internet aufgewachsen? Das haben wir uns nicht selbst angeeignet. Viele Eltern haben einfach ihre Kinder vor die Glotze gesetzt oder ein Handy in die Hand gedrückt. Zudem entwickelt sich die Welt auch. Klar gab es einige seltsame "Trends" etc. Dazu muss man aber auch sagen, dass die meisten Trends von Millennials und Gen Y initiiert wurden und auch Menschen aus allen Generationen sinnfrei durch TikTok scrollen.

Dass wir das Internet von Anfang an kennen, hat auch Vorteile. Die meisten Gen Z informieren sich demnach über Politik und Nachrichten über Social Media und freie Medien im Internet, statt über das Fernsehen, wir sind in dem Punkt also deutlich aufgeklärter und kritischer gegenüber Meldungen und Medien. Das haben wir vielen Älteren voraus, die Tagesschau gucken und glauben, bestens informiert zu sein. Beispielsweise.


TropicalNights 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 02:51

Da hast du natürlich recht. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber dass es diese gibt, ist derart selbstverständlich, dass ich es für differenziert denkende Leute wie dich, nicht als notwendig erachtet habe, es extra zu erwähnen. Und ihr seid natürlich das Resultat der „Innovation“ vorangegangener Generation. Aber! Viele von Gen Z könnten auch mal deutlich kritischer mit der eigenen Generation ins Gericht gehen. Dass es inzwischen viele armselige Trends unter der Gen Z gibt, ist ja nun mal eine Tatsache. Und da könnten die normalen Gen Zler ruhig mal ihre eigenen Leute etwas mit dem Scheiss konfrontieren.

Endgame2030  05.10.2024, 03:08
@TropicalNights

Ich war früher tatsächlich sehr gegen meine Generation. Aus den von dir genannten Gründen. Die Trends, die teilweise kognitive Degeneration, etc. Aber..mittlerweile denke ich, dass sich etwas ändert. Vielleicht sind wir erwachsen geworden, vielleicht kickt die Realität. Wie auch immer. Ich beobachte, dass wir wachsen. Uns kritisch mit der Welt auseinandersetzen. Jeder auf seine Art, manche sind da natürlich etwas "fehlgeleitet". Gibt es aber auch überall.

Was die Trends angeht, fällt mir tatsächlich nur der Wokeismus ein. 20% der Gen Z sollen wohl "queer" sein. Das ist natürlich bedenklich. Aber auch da gibt es kritische Stimmen aus unserer Generation. Man bedenke die JN Präsenz auf dem CSD's. In Bezug auf Trends haben wir natürlich auch einfach mitunter einen anderen Humor. Memes als Beispiel. Da sehe ich die Generation Alpha viel kritischer mit ihrer komischen Skibidi Toilet und was weiß ich.

Und wie gesagt, viele Ältere gammeln auch nur ganzen Tag auf TikTok rum und schauen sich diesen inhaltslosen Müll an.

TropicalNights 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 03:22
@Endgame2030

Ihr, als die Generation mit dem besten Draht zu den Jüngeren, solltet ihnen diesen Verfall vor Augen führen. Vor euch wollen sie noch brillieren und gut ankommen. Und das muss man nutzen, um ihnen klar zu machen, wie armselig ein großer Teil dieser digitalen Kultur geworden ist. Ich bin ein großer Freund von berechtigter Kritik. Die ganzen Wokis hier reden von Hate und Mobbing und dem ganzen verweichlichten Bullshit, sobald es jemand wagt, ihre Generation zu kritisieren. Oder sagen wir, Teile ihrer Generation. Und das soll dann irgendwie dazu führen, den anderen gesellschaftlich mundtot zu machen. Exakt diese Dynamik ist beispielsweise einer der Gründe für unsere heutige Politik. Diese Benennungsfeigheit, dieses ständige Durchwinken unter dem ehrenvoll erachteten Deckmantel der bedingslosen Toleranz. Um gesellschaftlich geadelt zu werden und danach seine Ruhe zu haben. Aber ich kritisiere da, wo ich Bedarf sehe. Auch bei der eigenen Generation. Die Leute können es ja ignorieren. Aber ich werde bestimmt nicht so ein stiller bequemer Zuschauer, wenn mich etwas abfucked. Ich weiß, dass du das auch garnicht erwartest von mir. Das war eher allgemein gesprochen. Auf die Gesellschaft bezogen.

Endgame2030  05.10.2024, 03:39
@TropicalNights

Genau, diesen Teil gibt es ohne Zweifel in meiner Generation. Die verwahrlosten mit ihren Helikoptereltern, den gleich ihre Fühlis durchbrennen, wenn man sie kritisiert. Die eher einem gewissen Teil der Gesellschaft zugeordnet werden können. Ich denke, dass die auch sehr zum negativen Image der Gen Z beigetragen haben. Aber natürlich nicht nur die, sondern auch die ganzen Social Media Opfer. Opfer meine ich übrigens buchstäblich und nicht wertend. Stimme dir auch sonst zu, das überträgt sich auch auf die Politik. Deshalb sind wir politisch auch etwas radikaler. In beide Richtungen. Mich selbst schließe ich da fairerweise nicht aus. Wir sind teilweise zu polarisiert und gesellschaftlich aufgeladen.

Was die Generation Alpha angeht würde ich mir auch wünschen, dass die etwas weniger mit Social Media in Kontakt sind. Ich erkenne da Parallelen zu uns früher, aber extremer. So degeneriert und von Trends beeinflusst habe ich uns nicht in Erinnerung. Klar, auch bei denen gibt es Ausnahmen, aber sie sind auch noch sehr jung, kann man also noch nicht genau einschätzen. Ich mache darauf auch aufmerksam und versuche mich in der Aufklärung diesbezüglich.

Sicherlich nicht, dass sind mittlerweile ja unsere Kinder. Also wenn wir dann jemanden die Schuld geben müssen, dann uns selbst. Außerdem gibt's keine harten Grenzen zwischen den Generationen, die weich und fließend, teilweise sogar Paradox.


TropicalNights 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 02:13

Also ich finde schon, dass es eine ziemlich harte kulturelle Grenze zwischen diesen beiden Generationen gibt. Im Vergleich zu Kinder der 80er und Kinder der 70er.

Ich habe mit der "Generation Z" an sich kein Problem, Ausreißer gibt es immer und gab es bei uns damals auch schon ... es gab schon zu "meiner" Zeit immer mal wieder Leute, die man einfach doof fand, die es vielleicht objektiv auch gewesen sind, wie auch immer, die man nicht mochte, die nicht seriös waren, unangenehm oder einfach nicht auf der selben Wellenlänge wie man selber.

Ganz persönlich finde ich, obwohl ich von diesem Einstufen in Generationen wenig halte, die "Boomer" problematischer. Die "Boomer", von denen solche Kritik zum Großteil kommen dürfte, sind zum Teil sehr speziell und in manchen Sachen eine sehr von sich überzeugte, sehr selbstgerechte Generation, was ich so bei den Kriegs- und Nachkriegskindern nie in diesem Ausmaß erlebt habe. Die waren teilweise vor 20 Jahren schon komisch, als ich Jugendlicher war und wir Ähnliches vorgehalten bekamen, das ging dann auch in die Richtung, wir wüssten gar nicht, wie gut es uns gehe, wir seien alle dumm und oberflächlich und würden nur Cola trinken und keinen "Mumm" und keinen "Stolz" haben und seien "nicht demütig genug" und materialistisch und würden nur rumsitzen und nix mehr aus Idealismus (?) machen ------> und es fiel oft mit säuerlichem Lachen ein Spruch wie "Bürschle, du musst noch soooo viel lernen", was meistens doch sehr höhnisch und süffisant rüber gebracht wurde. Von den Kriegs- und Nachkriegskindern, die damals ca. 60-65 waren, habe ich so was NIE gehört - und wenn die was gesagt haben, hatten sie bis auf ein paar boshafte Sudetendeutsche erheblich bessere Umgangsformen.

Andererseits ist zu sagen: Viele Boomer halten sich per se für überlegen und für besser und wertvoller und halten viel zu viel auf sich selbst, manche der "Millenials" beschwören andererseits jedes Vorurteil - da greift ein Zahnrad ins andere über. Ich finde es seitens der Boomer aber auch nicht fair, eine ganze Generation zu diskreditieren, nur weil ein paar Chaoten aus der Reihe tanzen.. aus meiner Generation muss ich aber sagen, dass ich nur wenige kenne, die sich von der "Generation Z" provoziert fühlen oder was auch immer.. vielleicht auch, weil es bei uns im Vergleich zu anderen noch nicht ganz so lang her ist, dass wir selber Jugendliche waren & wussten wie es ist, wenn man von vielen "Boomern" mehr oder weniger abgewertet und abqualifiziert und für dumm verkauft wird und weil wir es halt "besser machen wollen".

Klar war unsere Musik für uns cool & die Filme und Serien waren es oft auch und es hinterließ tolle Erinnerungen, wenn man samstags bei "Wetten, dass...?!" mit Thomas Gottschalk oder "Verstehen Sie Spaß?" mit Frank Elstner lang aufbleiben durfte und es zur Feier des Tages eine Schale Chips gab oder wenn man Viva gesehen hat ... aber solche Ereignisse hat jede Generation, 20 Jahre eher wäre es "Einer wird gewinnen" mit Kulenkampff gewesen oder der große Preis mit Wim Thoelke. Und das respektieren wir ebenso wie die Sendungen und Medien, die heute von der Jugend geliebt werden.

Manche übertreiben es mit Social Media usw. mit Sicherheit, aber da kann man nicht auf alle schließen und Erwachsene sind in dieser Sache mitunter auch unmöglich - ich habe mit der Jugend beruflich immer mal wieder zu tun, da ich viel an Schulen unterwegs bin und sie als größtenteils respektvoll, freundlich und hilfsbereit erlebt. Das ist echt okay, Ausreißer gibt es wie gesagt immer, es ist auch oft die Frage, wie man selber mit der Jugend umgeht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung