Hat die Evolution einem Affen Bewusstsein verliehen?
Ich habe kürzlich eine interessante Theorie gehört, die besagt, dass einem Affen Bewusstsein verliehen wurde und er dadurch zum modernen Menschen wurde. Die Idee fasziniert mich, aber gleichzeitig frage ich mich, ob Primaten wirklich das ideale "Gefäß" für dieses evolutionäre Phänomen sind. Was denkt ihr darüber? Gibt es andere mögliche Wege, wie Bewusstsein entstehen könnte?
6 Antworten
Es wurde keinem (heutigen) Affen "Bewußtsein" verliehen, sondern die Entwicklung des Bewusstseins ist insgesamt ein evolutionärer Prozess. Nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand hat nicht nur der Homo Sapiens, sondern auch andere Tierarten ein Bewußtsein
https://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstsein#Bewusstsein_bei_Tieren
Beim Menschen haben sich die körperlichen und geistigen Merkmale anders entwickelt als bei den anderne Tierarten die wir beobachten können. Insbesondere hat sich eine besonders effiziente Methode entwickelt, den Erfahrungsschatz von einer Generation an die nächste weiter zu geben, die
https://de.wikipedia.org/wiki/Sprache
Den meisten anderen Tierarten (insbesondere den anderen Trockennasenaffen) fehlt die anatomische Voraussetzung um eine ausgefeilte Lautsprache zu entwickeln. Die Tierarten die diese anatomischen Voraussetzungen mitbringen (z.B. diverse Papageienarten) haben nicht genügend "Bewußtsein", um diese Fähigkeit tatsächlich auszunutzen.
Evolution ist ein komplexer Prozess der nicht nur von einem einzigen Faktor abhängt.
Ich denke, dass alle Artengruppen diese Anlagen grundsätzlich haben. Nur natürlich in sehr unterschiedlichen Ausmaßen.
Die Komplexität mag bei den Primaten am Größten sein. Was beim Menschen offensichtlich auch oft zur Überforderung mit sich selbst führt.
Ein Affe hat auch ein Bewusstsein, das beschränkt sich allerdings auf das Niveau eines Kindes und besteht aus äußerer/innerer Wahrnehmung, Empfinden, Wachheit und Aufmerksamkeit, ein paar Laute zur Kommunikation.
Ein Mensch hat darüber hinaus noch die Sprache, die sein gesamtes Bewusstsein dominiert, ansonsten genauso beim Kleinkind: äußere/innere Wahrnehmung, Empfinden, Wachheit und Aufmerksamkeit.
Mit dem Erlernen der Muttersprache übernimmt jeder einen Teil des kollektiven o. gesellschaftlichen Bewusstseins und modifiziert diesen entsprechend seiner Bedürfnisse und Interessen. Mit dem inneren Monolog (Denken & Imaginieren), der an das Palaver unserer Vorfahren erinnert, beginnt der Bewusstseinsstrom, der zwischen äußerer/innerer auditiver Wahrnehmung, dem Hirnstamm und Thalamus sowie der Großhirnrinde (Langzeitgedächtnis) in den Bahnen des akustischen Systems des VIII. Hirnnerven verläuft.
Viele Tiere haben Bewusstsein.
Naja...
Wenn man das Bewusstsein nicht überbewertet, dann muss die "Schaltzentrale" eines Lebewesens nur genug Komplexität aufweisen, damit sie sich selbst reflektieren/in Frage stellen/für was besseres halten kann, um zu einem Bewusstsein zu werden.
Dass dem Menschen innewohnt, sein Bewusstsein aufgrund seiner eigenen Einschränkung für etwas besonderes zu halten, zieht unweigerlich zur Folge, dass man auch an die Entstehung des Bewusstseins gewisse Erwartungen stellt, die gar nicht mit simplen Antworten zu befriedigen sind... selbst, wenn diese tatsächlich simpel sind...