Hat der Mauerbau den Frieden gesichert?
Guten Abend ,
Ich habe folgende Frage bezüglich Geschichte , welche ich mir nicht so ganz erklären kann . Es geht um die Frage ob der Mauerbau den Frieden gesichert hat oder nicht . Ich habe mir jetzt gedacht das es irgendwie scjon dazu geführt hat das kein Krieg entsteht denn durch die Teilung der Länder kann jeder ja seine Politik und Ideologie durchsetzen aber auf der anderen Seite war es nicht wirklich nötig eine Mauer zu bauen das war doch eigentlich zum Interesse der DDR um den Flüchtlingsstrom zu stoppen . Denkt ihr die Mauer hat den Frieden gesichert oder war der Mauerbau nicht nötig und man hätte ihn sich auch einfach sparen können?
7 Antworten
Es kann nur hypothetisch darüber orakelt werden, weil es ja anders gelaufen ist.
Was bekannt und Fakt ist, die DDR wäre ausgeblutet bei dem Aderlass ihrer Fachkräfte und das würde ihren Untergang bedeuten. Ein Anruf von Chruschtschow veranlasste diesen Mauerbau 1961, denn der hätte zu dieser Zeit die DDR nicht ins unbekannte gehen gelassen. Schon 1 Jahr später mit der Kubakrise, zeigte es sich, die Hemmschwelle für einen A Krieg war damals niedriger und hätte somit auch passieren können. Diese Argumente sind bekannt und wurden hier schon behandelt, somit ist es gar nicht so abwegig von der Rettung des Friedens zu sprechen.
Über die Mauer gab es tatsächlich zwei völlig verschiedene Ansichten: die der Führung und der Parteien in den Ländern des Ostblocks und die aus dem Rest der Welt.
Faktisch diente die Mauer nicht als antifaschistischer Schutzwall, damit kein Bösewicht reinkommt, sondern als Umzäuning, damit niemand rauskommt. Alleine die Tatsache, dass versuchte Republikflucht schon eine Straftat war und man um auszuwandern einen "Ausreiseantrag" stellen musste, macht das sehr deutlich.
An dieser Mauer wurden auch keine Eindringlinge erschossen, sondern Ausdringlinge. Für den Weltfrieden war das nicht dienlich und deswegen war die Mauer auch ein Teil des Eisernen Vorhangs zwischen den Ländern des Warschauer Pakts und ihren westlichen Nachbarn.
In ihrer Zeit betrachtet, wäre das eine zulässige Betrachtung.
Man nannte die innerdeutsche Grenze auch Demarkationslinie.
Jedoch wie dem so ist mit Politik und Leute.
Den Leuten zu erklären, "ihr kommt hier nicht rein" SED Darstellung, war nicht das was Mauer und Grenze waren, sondern "ihr kommt hier nicht raus".
Ein Fall von denkste, weil die Leute sich sagten, "was noch zu beweisen war".
Es ging drunter durch, drüber hinweg, außen herum und gar mittendurch.
Letztlich wurde die Mauer das teuerste Stück Architektur, das sich ein Staat leisten konnte, für nichts, nichts und wieder nichts.
Als die Zeit gereift war, stürmten nicht die Massen aus dem Westen die Mauer, sondern jene von innen, gar die Bürger der DDR.
Das mit Frieden ist auch nicht, die Kriege fanden nur anderswo statt, nicht auf deutschem Boden.
Das kann man im Nachhinein vermuten. Aber schlüssig behaupten kann das natürlich niemand. Man kann die Geschichte nicht zurück abwickeln.
Der Mauerbau hat lediglich die Sorgen des Staatsapparates "befriedet", dass die Bürger der DDR nicht weiter zuhauf den Rücken kehren konnten.